Gurkenmosaik-Virus
Gurkenmosaikvirus | |
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Cucumber mosaic virus | |
Synonyme | |
CMV, Cucumber mosaic cucumovirus, Cucumber virus 1 | |
Bild fehlt | |
Systematik | |
RNA-Viren | |
Einzel (+)-Strang-RNA-Viren (ss(+)RNA: positive single stranded RNA or mRNA-like) | |
Ordnung | nicht bestimmt |
Familie | Bromoviridae |
Gattung | Cucumovirus |
Das Gurkenmosaik-Virus ist das im Gartenbau am häufigsten auftretende Pflanzenvirus. Die Viren überdauern auf erkrankten Pflanzenresten im Boden, können aber auch an benutzten Werkzeugen oder an Schuhen hängen bleiben.
Inhaltsverzeichnis
Übertragung
Die Übertragung auf die Pflanzen kann auf unterschiedliche Weisen erfolgen: Mechanisch durch Schnittwerkzeuge und durch mehr als 60 Blattlausarten (vorwiegend Grüne Pfirsichblattlaus, Schwarze Bohnenlaus). Bei verschiedenen Kulturpflanzen und Unkräutern ist das Gurkenmosaik-Virus auch samenübertragbar.
Schadbild
Innerhalb von zwei Wochen nach der Infektion treten in der Regel die ersten Krankheitserscheinungen auf.
Gurke
Mosaikerscheinungen, Stauchungen und Blattdeformationen. Die jüngeren Blätter können chlorotisch bis gelblich gefleckt sein. Die Früchte sind verformt und gescheckt.
Tomate und Paprika
Symptome für eine Mosaikvirus-Erkrankung sind Adernaufhellungen, eine verstärkte Seitentriebausbildung, Blattveränderungen in Farbe (mosaikartige Schattierungen) und Form (Deformationen, Größe), verminderter Wuchs der Pflanzen, und Veränderungen der Früchte in Farbe und Gestalt. Insgesamt führt eine Erkrankung zu einem geringeren Ernteertrag.
Zucchini
Zucchinifrüchte sind auffällig beulenartig deformiert und oft heller als gesunde Früchte. Die Blätter zeigen eine helle mosaikartige Scheckung. Das Blattwachstum ist gebremst.
Petunie
Mehr oder weniger starke gelbe Blattscheckungen, früh infizierte Jungpflanzen bleiben im Wachstum zurück. Blätter können absterben (wie Trockenschaden), Blüten sind oft kleiner.
Wirtspflanzenkreis
- Gemüse: Gurke, Zucchini, Tomate, Paprika, Melone
- Zierpflanzen: Viola wittrockiana Hybriden, Petunia Hybriden (Zur Zeit tritt dieses Virus bei den Hängepetunien (Surfina) auf. Diese werden vegetativ vermehrt und sind sehr anfällig gegenüber weiteren Viruskrankheiten.)
Bekämpfung
Eine chemische Bekämpfung von Viren ist nicht möglich. Es können lediglich Pflanzenschutzmittel gegen Blattläuse angewendet werden, da die Übertragung der Viren auf gesunde Pflanzen somit eingeschränkt wird. Kranke Pflanzen oder Pflanzen, bei denen der starke Verdacht besteht, dass eine Viruserkrankung vorliegt, sollten schnellstmöglich und sorgfältig aus dem Bestand entfernt werden. Werkzeuge, Behälter, Hände und Schuhe müssen sorgfältig gereinigt werden.
Quelle
- Ilse Urban, DLR Rheinpfalz, Gartenakademie RLP
- Gurkenmosaikvirus an Tomate und Paprika, Gartenakademie Rheinland-Pfalz
- Virus-Taxonomie der Wikipedia (C.M. Fauquet, M.A. Mayo et al.: Eighth Report of the International Committee on Taxonomy of Viruses, London, San Diego, 2004)