Thielaviopsis basicola

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Wurzelbräune
Thielaviopsis basicola
(Berk. & Broome) Ferraris, 1912
Synonyme
Chalara elegans, Torula basicola
Thielaviopsis01.JPG
Systematik
Abteilung Ascomycota
Unterabteilung Pezizomycotina
Klasse Sordariomycetes
Unterklasse Hypocreomycetidae
Ordnung Microascales
Familie Ceratocystidaceae
Gattung Thielaviopsis

Der Erreger Thielaviopsis basicola verursacht an einer Vielzahl von Pflanzen Wurzelbräune, Wurzelfäule oder Schwarzbeinigkeit.

Lebensweise

Der Pilz überdauert mehrere Jahre mit seinen Chlamydosporen (dicke Mantelsporen) auf abgestorbenen Pflanzenteilen in Substraten oder auf Oberflächen von Tischen, Platten und Töpfen. Die Keimung der Dauersporen wird durch die Wurzelausscheidungen der Wirtspflanzen aktiviert. Die Infektionen erfolgen daher über die Wurzeln bzw. bodennahe Pflanzenteile.

Optimale Vorraussetzungen für eine Infektion sind feuchte Substrate, schlechte Durchlüftung, hoher Salzgehalt und zu hohe oder niedrige pH- Werte fördern den Befall. Der Pilz hat sein Temperaturoptimum bei 17-23° C, kommt aber auch bei weit kühleren Temperaturen vor.

Wirtspflanzenkreis

Zu dem Wirtspflanzenkreis von Thielaviopsis basicola zählen viele bedeutende Zierpflanzen. Besonders häufig tritt die Krankheit an Euphorbia pulcherrima und Euphorbia fulgens, Cyclamen, Chrysanthemum, Pelargonium, Primula acaulis und Viola auf. Aber es sind auch Infektionen bei Bohnen, Erbsen, Sojabohnen, Feldsalat, Grünem Salat, Tomaten, Holunder und Tabak bekannt.

Übertragung/Verbreitung

Komposterde, verseuchte Stellflächen und Kulturgefäße können den Pilz übertragen. Dabei erfolgt die Ausbreitung durch Verschleppung und Auswaschung. Der Pilz produziert massenhaft Konidien und Dauersporen, die innerhalb eines Tages auskeimen können.

Schadbild

- Pflanzen bleiben im Wuchs zurück, sterben aber nicht ab
- Gelbfärbung älterer Blätter
- Wurzel ist stellenweise verbräunt und trockenfaul, Spitzen noch weiß

Bekämpfung

Vorbeugung:
- desinfiziertes Kulturmaterial
- Staunässe vermeiden
- optimale Verhältnisse für Pflanzen schaffen (Salzgehalt, pH- Wert)

kulturtechnische Maßnahmen:
- Substrat trocken halten
- Entfernen kranker Pflanzen und abgießen der Fläche mit Fungizid

chemische Bekämpfung:
Die Dauersporen können chemisch nicht bekämpft werden, wenn sie inaktiv sind, deshalb muss mit langanhaltenden Mitteln mehrmals bekämpft werden, um das Auskeimen zu verhindern, bzw. den keimenden Pilz abzutöten.


Quellen

  • Bürki, Frutschi und Schloz (1989): Pflanzenschutz an Zier- und Nutzpflanzen. Bernhard Thalacker. Braunschweig. ISBN 3-87815-031-8

Einzelnachweise


Weblinks