Amblyseius californicus

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Raubmilbe
Amblyseius californicus

Bild fehlt

Systematik
Klasse Spinnentiere
Arachnida
Ordnung Milben
Acarina
Familie Phytoseiidae

Die Heimat von Amblyseius californicus sind die tropischen und subtropischen Gebiete Nord- und Südamerikas und der Mittelmeerraum. Diese Raubmilbe gilt als guter Spinnmilbenräuber verschiedener Spinnmilbenarten.

Biologie

Entwicklungszyklus

Ei – Larve – Protonymphe – Deutonymphe – adulte Milbe

Die Eier sind oval, transparent bis weiß und werden an der Unterseite der Blätter abgelegt. Die Eier sind kleiner als die Von Phytoseiulus persimilis. Die Larve hat 3 Beinpaare und ernährt sich von Spinnmilbeneiern. Nymphen und adulte Milben sind transparent weiß mit einer orangefarbenen Markierung in X-Form auf dem Rücken. Die Tiere werden schmaler und heller in der Farbe, wenn sie eine Zeitlang keine Nahrung finden. Einige Tiere verteilen sich dann auf andere Pflanzen und auf der Erde um neue Nahrung zu suchen, die Mehrzahl verbleibt aber auf der Pflanze und warten auf neue Nahrung.


Entwicklungsdauer von A. californicus mit Tetranychus urticae als Nahrung bei verschiedenen Temperaturen und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 75% in Tagen[1]

Temperatur °C 13 17 21 25 29 33
Ei 8 4,4 3,1 2,2 1,7 1,6
Larve 3,6 1,6 1 0,8 0,7 0,3
Protonymphe 5,7 2,9 2 1,7 1,1 1
Deutonymphe 5,1 2,7 1,4 1,2 0,9 0,8
Gesamt Ei - adultes Tier 22,4 11,6 7,5 5,9 4,4 3,7
Präovipositionszeit* 7,3 5,1 2,6 2,0 0,8 0,9
Eier pro Tag 0,7 1,1 1,9 2,9 3,6 3,5
Eier legende Periode in Tagen 74 45 35 21 19 19
Geschlechterverhältnis (% ♀ - ♂) 59 57 66 64 61 54

*Zeit vom Beginn adultes Tier bis zu ersten Eiablage


Wie Phytoseiulus persimilis entwickelt sich A. californicus schneller bei höheren Temperaturen. Auch bei 33°C erfolgt noch eine gesunde Entwicklung, was bei P. persimilis nicht möglich ist. Ab 10°C ist eine Entwicklung möglich, eine Luftfeuchtigkeit unter 60% hat einen negativen Einfluß auf die Entwicklung. Die Sterblichkeitsrate der Eier nimmt mit abnehmender Luftfeuchtigkeit zu, wobei der Effekt schwächer ausgeprägt ist als bei P. persimilis. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Population unter trockenen, warmen Bedingungen sich besser entwickelt als bei P. persimilis. Eine Paarung ist zur Eierproduktion notwendig, mehrfache Paarungen kommen vor, sind aber für die Eierproduktion nicht notwendig. Ist weniger Nahrung vorhanden, lässt die Anzahl an Eiern und weiblichen Tieren, die Eier legen, nach, obwohl der Effekt nicht so stark ausgeprägt ist wie bei P. persimilis. A. californicus legt bei 23°C mit Pollen als Nahrung noch 0,7 Eier, mit Spinnmilbeneiern 2,2 Eier pro Tag. P. persimilis kann mit Pollen als Nahrung keine Eier legen.

Fraßverhalten

A. californicus bevorzugt Larven- und Nymphenstadien von Tetranychus urticae als Nahrung, auch wenn relativ wenige Beutetiere vorhanden sind. Die Larven fressen hauptsächlich Eier, die Nymphen Eier, Larven und Nymphen. Das adulte Weibchen erbeutet alle Stadien und frisst bei weitem am meisten. Die Fraßleistung hängt von dem Räuber-Beute-Verhältnis, der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur ab. Die Fraßleistung von P. persimilis ist höher, aber die Population von A. californicus nimmt bei geringerer Beutedichte langsamer ab, als die von P. persimilis, weswegen die Effektivität von A. californicus bei niedriger Spinnmilbenpopulation höher ist. Amblyseius californicus kann sich neben der Gemeinen Spinnmilbe auch von anderen Spinnmilbenarten wie die Zitrusspinnmilbe (Panonychus citri) und der Obstbaumspinnmilbe (Panonychus ulmi) und von Weichhautmilben, Thripslarven und Pollen ernähren. Ein Überleben komplett ohne Nahrung ist für eine gewisse Zeit möglich.

Ausbringung

Die Ausbringung erfolgt als lose Streuware auf Sägespänen oder Vermiculit als Trägermaterial. Zur Spinnmilbenbekämpfung sind zwei bis drei Ausbringungen in den Sommermonaten mit 5-10 Tiere/qm empfehlenswert. Sinnvoll ist eine Kombination mit Phytoseiulus-Raubmilben. Einige Nützlingsfirmen bieten beide Nützlinge in Kombination als Blattware an. Amblyseius californicus wird in einigen Kulturen im Zierpflanzenbau und Gemüsebau zur Spinnmilben- und Thripsbekämpfung eingesetzt.

Quelle

  1. Castagnoli, M. & S. Simoni, 1991: Influenza della temperatura sull`incremento delle popolazioni di Amblyseius californicus (McGregor) (Acari: Phytoseiidae). Redia 74(2):621-640


M.-H. Malais, W. J. Ravensberg (2003): Knowing and recognizing. Red Business Information. Doetinchem, NL. 

M. Ruisinger (2009): Wer gegen wen? Raubmilben im Focus!. Monatsschrift 05/09. 


Weblinks