Substratherstellung
Vor dem Topfen sollten von betriebseigenen Mischungen grundsätzlich Substratproben genommen werden. Die Erfahrung zeigt, dass die Nichtbeachtung besonders des Salzgehalts häufig die Ursache für ein schlechtes Kulturergebnis ist. Am günstigsten ist es, wenn die für die Substratmischung verwendeten Bestandteile einzeln zum Untersuchungsinstitut geschickt werden. Anhand des Ergebnisses werden die Komponenten (z.B. Kompost, Weißtorf, Schwarztorf, Landerde) in einem pflanzenunschädlichen Verhältnis zusammengesetzt, gedüngt und gekalkt.
In der folgenden Tabelle ist das Untersuchungsergebnis verschiedener Substratkomponenten aufgeführt.
Nummer | Bezeichnung | mg/l Substrat | |||
---|---|---|---|---|---|
Salz | N | P2O5 | K2O | ||
1 | Kompost |
2400 | 70 | 700 | 800 |
2 | Weißtorf |
200 | 20 | 6 | 20 |
3 | Landerde |
1300 | 35 | 300 | 400 |
Bei der Düngung von Substraten hat sich eine mittlere Grunddüngung mit Stickstoff, Phosphat und Kalium entsprechend einer Pikiererde (z.B. Einheitserde P, TKS 1, Floraton 1) und die flüssige Nachdüngung bei den meisten Zierpflanzen bewährt. Die Gehalte entsprechen in der Richtwerttabelle etwa der Bedarfsgruppe II.
Die Richtwerte geben an, wie hoch ein Substrat im Endtopf oder ein Boden mit Einzelnährstoffen und Gesamtsalz bevorratet werden können, ohne dass Überschuss- oder Mangelerscheinungen zu erwarten sind. Die einzelnen Pflanzenarten besitzen unterschiedliche Salztoleranzen in ihrer Wurzelumgebung. Daher erfolgt eine Einteilung in drei Gruppen verschiedener Salzverträglichkeit:
- I = gering
- II = mittel
- III = hoch
Die angegebenen Richtwerte gelten für die CAT-Methode, die im Zierpflanzenbau neuerdings gebräuchlich ist. Gegenüber der Formiatmethode hat sie den Vorteil, dass bei hohen pH-Werten des Substrats das gemessene Phosphat der Verfügbarkeit entspricht.
Gruppe | I | II | III | |||
Salzgehalt [mg/l] | 500 - 1000 (1500) | 1000 - 2000 (3000) | 1500 - 3000 (4000) | |||
Stickstoff [mg/l] | 30 - 100 | 30 - 150 | 30 - 200 | |||
Phosphat [mg/l] | 30 - 100 | 50 - 150 | 50 - 200 | |||
Kalium [mg/l] | 30 - 150 | 30 - 200 | 30 - 250 | |||
Magnesium [mg/l] | 50 - 100 | 50 - 100 | 50 - 100 | |||
Kulturen | ||||||
Saintpaulia | Cyclamen | Chrysanthemen | ||||
Anthurien | Primeln | Pelargonien | ||||
Farne | Streptopcarpus | Hydrangea | ||||
Eriken | Begonien | Dianthus | ||||
Kalanchoe | ||||||
Poinsettien | ||||||
Fuchsien | ||||||
Gerbera | ||||||
Spurennährstoffe | ||||||
Mangan | Eisen | Kupfer | Bor | Zink | Molybdän | |
Optimalbereich [mg/l] | 10 - 50 | 2 - 150 | 0,4 - 40 | 0,2 - 1,0 | 1 - 70 | 0,1 - 2,0 |
pH-Werte | ||||||
Torf | lehmhaltige Erde | |||||
5,0 - 6,0 | 5,5 - 6,5 | |||||
Ausnahmen beachten! |
Quellen
Ulrich Harm (2007): Neustadter Heft: Bodenanalyse und Düngung im Zierpflanzenbau. Herausgeber DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße.
Einzelnachweise