Schulgarten

Aus Hortipendium
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Wo kann man Wissen besser Vermitteln als in Kindergärten und in Schulen , daher ist es mein besonderer Wunsch vielen Kindern durch Kinder/Schulgärten all die Wunder der Natur zu zeigen.

Warum Schulgärten so wichtig sind?

Ein Schulgarten ist in erster Linie ein naturwissenschaftliches Thema, angesiedelt an Biologie und Sachkunde. Aus verborgenen Blickwinkeln birgt ein Schulgarten unendlich viel Material und Aktionen für eine Schule.

Schulgarten, das ist keine vorgegebene Größe, das lässt Platz zum planen und zum träumen. Wenn wir mit einem Blick auf den Rahmen beginnen, der vielleicht eine Hecke ist, reduziert sich diese Hecke doch nicht nur auf eine Einfriedung. Nein, sie könnte auch beispielsweise eine Vogelschutzhecke sein, in der viele heimische Früchte wachsen. Diese können wir verwenden, um zurück zu den geschmacklichen Ursprüngen zu gelangen und Fragen zu klären, z. B. sind nun Vogelbeeren giftig oder warum heißt die Eberesche die „Zitrone des Nordens“.

Die Erbauer vor Ihrem Werk

Sind wir schon mal auf Spurensuche, so verrät uns der Name Hecke noch einiges über seinen Ursprung: der erste Bestandteil von hagazussa( Hexe) ist wahrscheinlich identisch mit dem althochdeutschen „ Hag“ (Zaun, Hecke, Gehege)! Das hieße, Hexen waren eigentlich Frauen, die „über die Hecke“ schauen konnten, also sowohl in der realen als auch in der spirituellen Welt zu Hause waren. Was passt besser zum Thema Hexen als ein Kräutergarten? Oder gar ein Zaubergarten, in dem Märchen vorgelesen werden, in der Gestaltung völlig offen, ob als Kräuter im alten Weinfass oder als Kräuterspirale entwickelt aus der Permakultur.

Der Begriff Permakultur diente ursprünglich zur Beschreibung einer dauerhaften Landwirtschaft, (abgeleitet von „permanent agriculture“), die sich am Vorbild eines vielfältigen Ökosystems orientiert. Diese sollen der Natur und dem Menschen dauerhafte Lebensgrundlagen sichern helfen - ökologisch, sozial und ökonomisch. Das ist eine schöne Idee, die wir aufgreifen können um über unsere heutige Landwirtschaft und über Erdbeeren im Winter zu diskutieren. Nötig oder nicht, da wären wir auch schon bei den Verkostungen unseres selbst gezogenen Obstes und Gemüses. Lecker, nicht wahr, aber da hat doch wirklich jemand eine Apfelallergie. Es gibt Allergikeräpfel, aber was verursacht denn oft Allergien: Häufig sind es die Zusatzstoffe im Lebensmitteln. Deshalb werden heute Gummibärchen mit Pflanzenfarben gefärbt.

Ein Stück unseres Gartens wächst, wir pflanzen ein Zierpflanzenbeet mit Färberpflanzen. Mit können Wolle, Papier oder Essen gefärbt werden und die Eltern zum Essen von gefüllten Blüten eingeladen. Ein selbst gemachter Brunch, der Garten wird purer Genuss, die Nachfrage steigt und so sind wir beim Thema Nachhaltigkeit, denn die Schüler machen einen kleinen Markt. Es muss etwas mehr Beetfläche geschaffen werden, unruhige Schüler spaten mit fröhlichem Gesicht und schlafen diese Nacht einmal früher ein. Entspannung von der vielen Spannung im Leben eines Kindes, ein wenig zurück zu dem, was es mal gab. Natur tut gut und ist ausgleichend und vieles entsteht von ganz allein. Hier folgt die Sinnfrage nach der „Schöpfung“, ein schönes Thema für Religion und Ethik. Entstehen und Vergehen, das Schneeglöckchen und der nackte Baum, eine Assoziation zu Tod und Wiederaufstehung. Wenn wir den Blättern im Wind nicht mehr zuschauen können, werden wir versöhnt von einem wahren Farbenrausch, wunderbare Themen für den Kunst- oder Biologieunterricht: warum werden Blätter im Herbst eigentlich bunt?

Wir bewegen uns in einer Welt, die von vielen Vorgaben lebt, die wir als Gesellschaft den Kindern mitgeben. Natur und der Garten als kleines Stück davon lädt Kinder ein, Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen und Verantwortlichkeit und Fürsorge für seine Welt zu übernehmen. Denn ehrlich, bekommen unsere Kinder oft nicht viel zuviel abgenommen, so dass einfache Dinge oft schwer erscheinen? Berührungsängste entstehen durch verlorene Erfahrungen, im Fernsehen ist Wasser nicht nass und Feuer nicht heiß. Wie abenteuerlich schön ist da ein Kartoffelfeuer, ein Teich oder die Gießkanne? Eintauchen in die spannende Welt unbekannter „ekliger“ Wesen wie z. B. Spinnen, um Ängste abzubauen durch den gemeinsamen Bau eines Insektenhotels und die müßige Beobachtung von dessen Bewohnern. Ein Schulgarten löst keine Probleme in Schulen, aber der Umgang mit Erde und Pflanzen kann der Beginn einer spannenden und erlebnisreichen Reise zu einer sinnstiftenden Tätigkeit für junge Menschen sein! So mancher wird nie einen Zugang dazu finden.


Weblinks

Quelle

Heike Boomgaarden.de