Goji
Goji | |
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Lycium barbarum | |
Synonyme | |
Gemeiner Bocksdorn, chinesische Wolfsbeere | |
Gojifrüchte
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Systematik | |
Ordnung | Nachtschattenartige Solanales |
Familie | Nachtschattengewächs Solanaceae |
Gattung | Bocksdorn Lycium |
Die Gojibeere (Lycium barbarum) bzw. der Gemeine Bocksdorn stammt aus Asien bzw. Südosteuropa. In China finden die Früchte der Kulturpflanze in der Küche und in der Medizin Verwendung. In Deutschland ist der gemeine Bocksdorn in mittel- und ostdeutschen Städten und deren Umgebung verwildert anzutreffen. Der Pflanzenneubürger (Neophyt) gilt als Zeigerpflanze für trockene warme Standorte. Als Gojibeere wurde Lycium barbarum in den letzten Jahren zur Trendpflanze und erfreut als Wildobstgehölz im Garten steigender Beliebtheit.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Kultur
Standort
Gojipflanzen sind anspruchslos und besiedelt sogar Hanglagen und Mauern. Aufgrund der Ausläuferbildung haben sie den Charakter eines verwildernden Pioniergehölzes. Dies sollte bei der Pflanzung im Hausgarten berücksichtigt werden. Frostperioden um die –25°C und Hitzeperioden im Sommer werden problemlos überstanden. Das tief wurzelnde Gehölz kann zudem längere Trockenphasen ertragen. Die Goji ist deshalb als Strauch für die „Trockengebiete“ Deutschlands interessant. Gojipflanzen gedeihen in jedem Gartenboden, nur Staunässe vertragen sie nicht. Zur Fruchtbildung wird ein sehr sonniger Standort benötigt. Gojipflanzen sind wüchsig. Für eine gute Entwicklung ist ein Standraum von einem Quadratmeter.
Sorten
Die Früchte wilder Gojipflanzen sind in der Fruchtbildung, Fruchtgröße und Geschmack leider nicht befriedigend. Eine gute Fruchtqualität, Geschmack und eine ansprechende Fruchtgröße garantieren Fruchtsorten. Leider sind in den letzten Jahren aufgrund der großen Nachfrage auch Wildformen im Handel. Kultursorten sind ‘Big Lifeberry‘, ‘Sweet Lifeberry‘, ‘Big & Sweet‘ oder ‘So Sweet‘.
Schnitt
Junge Exemplare besitzen oft nur zwei bis drei Ruten. In diesem Fall werden die Triebe weit zurück geschnitten, damit sie sich von unten gut verzweigen. Dichte Pflanzen benötigen einen Auslichtungsschnitt, so dass nur 5 bis 6 kräftige Triebe stehen bleiben. Gojibeeren bilden lange Triebe, die in einem Jahr bis zu 3 Meter wachsen können. Die Langtriebe werden am besten an einem Spalier gebunden. Selbst in den Zuchtformen ist der wilde Charakter noch soweit erhalten, dass sich die Pflanze durch Absenker selbst vermehren. Im Winter können die überlangen Triebe geringfügig ein gekürzt werden.
Fruchtbildung
Gojipflanzen sind selbstfruchtend. Sie brauchen keine zweite Pflanze zur Befruchtung. Ein sonniger Standort ist Voraussetzung, damit die Gojipflanzen üppig blühen. Die Blütezeit beginnt erst im Juli. Zur Bestäubung sind die Pflanzen auf Insektenflug angewiesen. Die Langtriebe sollten nicht oder nur wenig zurückgeschnitten werden, denn an den Spitzen hängen die Früchte wie an einer Perlenkette. Manche Typen blühen und fruchten schon am einjährigen Holz. Falls die Ruten im ersten Jahr nur blühen, aber nicht fruchten, sind im nächsten Jahr Beeren zu erwarten.
Verwendung
In Asien werden die kleinen vitaminreichen Früchte meist getrocknet. Sie können aber auch zu Marmelade und Saft verarbeitet werden. Vier bis fünf Jahre nach der Pflanzung sind die Pflanzen voll ausgebildet. Dann kann man von einem Strauch etwa ein Kilogramm Früchte ernten. Die orange bis roten Früchte sind länglich eiförmig, etwa ein Zentimeter lang und reifen von August bis Oktober. Ihr Geschmack variiert sehr stark je nach Bodenbeschaffenheit von süß bis säuerlich. Gojibeeren gelten als Gesundheitsbeeren mit vielen Inhaltsstoffen. Sie enthalten aber auch Bitterstoffe und Wirkstoffe, die in größeren Mengen giftig wirken. Widersprüchliche Informationen und Angaben über die Giftigkeit lassen folgenden Schluss zu: Die gehaltvolle Gojibeere ist eine Nahrungsergänzung und sollte nicht in größeren Mengen zu sich genommen werden. Gojibeeren und Gojisaft sollten immer in Kombination mit anderen Früchten verwendet werden, die etwas Säure enthalten. Gut schmecken sie mit Ananas oder Äpfeln.
Quellen
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Einzelnachweise