Birnenschorf

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Birnenschorf
Venturia pyrina
Schorf02.jpg
Birnenschorf
Systematik
Abteilung Schlauchpilze
Ascomycota
Unterabteilung Echte Schlauchpilze
Pezizomycotina
Klasse Dothideomycetes
Unterklasse Pleosporomycetidae
Ordnung Pleosporales
Familie Venturiaceae
Gattung Venturia


Lebensweise

Die Krankheit wird durch den weitverbreiteten Schorfpilz verursacht. Der Erreger des Birnenschorfes ist zwar eng mit dem Apfelschorfpilz (Venturia inaequalis) verwandt, kann Apfelbäume jedoch nicht befallen. Mit beginnendem Austrieb der Birnbäume im Frühjahr besteht bei feuchter Witterung Befallsgefahr. Die Erstinfektion der jungen Blätter geht vom Falllaub oder befallenen Zweigen aus, auf denen der Pilz überwintert. Die Sporen, die sich auf dem abgestorbenen Laub des letzten Jahres entwickeln, werden vom Wind auf die jungen Blätter und Früchte getragen und führen dort zu den geschilderten Schäden. Später bilden sich auf befallenen Blättern und Früchten erneut sog. Sommersporen, die zur Weiterverbreitung der Krankheit im Baum beitragen.

Schadbild

Junge Birnen sind rissig und von schwarzgrauen Schorfstellen bedeckt. Die Früchte werden meist vorzeitig abgestoßen. Ältere Früchte zeigen die gleichen rissigen Schorfstellen und sind häufig verkrüppelt. Auf den Blattunterseiten bildet sich grünlich-schwarzer Pilzrasen, der häufig entlang der Mittelrippe zu finden ist. Ein weiteres Zeichen für Schorfbefall ist der sogenannte Zweiggrind junger Triebe, der durch stellenweises Aufreißen der Rinde gekennzeichnet ist. Ähnliche Symptome an den Trieben können durch den Bakterienbrand hervorgerufen werden.

Bekämpfung im Hausgarten

Herbstlaub beseitigen. Je länger die Birnbäume im Frühjahr und Frühsommer nass sind, desto größer ist die Ansteckungsgefahr durch den Schorfpilz, da die Sporen nur bei Feuchtigkeit in die Blätter bzw. Früchte einwachsen können. Aus diesem Grunde sollten die Baumkronen durch entsprechenden Auslichtungsschnitt locker und luftdurchlässig gehalten werden. So können Blätter und Früchte nach einem Regenschauer schneller abtrocknen. Der Einsatz von Fungiziden zur Schorfbekämpfung ist im Haus- und Kleingarten schwierig. Große Bäume können mit den üblichen Spritzen oft nicht ausreichend benetzt werden. Außerdem sollte bedacht werden, dass für eine erfolgreiche Schorfbekämpfung mehrere, jedoch mindestens vier Spritzungen in 7 bis 14-tägigem Abstand erforderlich sind. Sollen anfällige Birnensorten gegen Schorf behandelt werden, so ist zu berücksichtigen, dass schon sehr früh, nämlich kurz vor Beginn des Auftriebs mit Behandlungen zu beginnen ist.

Aktuelle Zulassung für den Hausgarten aus PS Info

Quellen

Eva Morgenstern, Gartenakademie Rheinland-Pfalz

Einzelnachweise


Weblinks