Betriebsertrag
Der Betriebsertrag berechnet sich aus:
Beispiel | Index | ||
Ertrag aus Eigenproduktion | 550.000 € | 301 ... 317 | |
+ Ertrag aus Handelsware und Dienstleistung | + | 20.000 € | 321 ... 326 + 331 ... 333 |
+ sonstiger Betriebsertrag | + | 18.000 € | 341 ... 345 |
= Betriebsertrag | = | 588.000 € |
Er enthält neben den Erträgen aus der Produktion auch die Erträge aus Handel und Dienstleistungen und ist
damit annähernd identisch mit dem Umsatz. Unterschiede zwischen Einnahmen aus der betrieblichen
Leistungserstellung und Ertrag ergeben sich durch Mehr- bzw. Minderbestände an selbsterzeugten
Vorräten sowie dem Wert der Naturallöhne und Naturalentnahmen. Der Betriebsertrag kann aber als
absolute Größe kaum für Vergleiche herangezogen werden. Wird er aber auf die insgesamt im Betrieb
tätigen Arbeitskräfte oder die Produktionsfläche (bei Handelsbetrieben auf die Geschäftsfläche) bezogen,
so ist ein Vergleich möglich.
Betriebsertrag und Unternehmensertrag sind immer dann unterschiedlich, wenn in einem Gartenbauunternehmen Zinserträge, Erträge aus Vermietung usw. erzielt werden. Da der Betriebsertrag nur die Erträge aus gärtnerischer Tätigkeit einschließlich Handel und Dienstleistungen enthält, ist ein Vergleich mit ähnlich gelagerten Betrieben oder mit den Mittelwerten einer Gruppe aussagefähig. Ein Vergleich von Unternehmenserträgen kann dagegen irreführend sein, auch wenn sie auf die Produktionsfaktoren Arbeit oder Fläche bezogen werden. Der Unternehmensertrag eines Vergleichsunternehmens kann z.B. allein deshalb höher sein, weil Betriebsflächen verpachtet wurden. Diese Unsicherheit tritt beim Vergleich von Betriebserträgen nicht auf.
Bereinigter Betriebsertrag
Ein noch besserer Vergleich der Leistungserzeugung von Betrieben mit überwiegend gärtnerischer Produktion ist über den bereinigten Betriebsertrag möglich. Dieser wird für gärtnerische Produktions- betriebe, in denen Handel und Dienstleistungen sowie die landwirtschaftliche Produktion erfahrungsgemäß eine geringe Bedeutung haben, wie folgt berechnet:
Beispiel | Index | ||
---|---|---|---|
Betriebsertrag | 588.000 € | ||
- | Zukauf Saat-, Pflanzgut / Rohware | -106.000 € | 401 + 402 |
- | Spezialaufwand Landwirtschaft (Futterzukauf) | -0 € | 414 |
- | Spezialaufwand Handel- und Dienstleistung | -10.500 € | 415 .. 420 |
- | Leistungen durch Fremdfirmen | -3.500 € | 444 |
= | bereinigter Betriebsertrag | 468.000 € |
Durch diese Rechenschritte werden alle gärtnerischen Vorleistungen, d.h. alles, was in anderen Gartenbaubetrieben
erstellt worden ist, vom Betriebsertrag abgezogen. Hierdurch gehen in die Ertragsbeurteilung
nur solche Ertragsbestandteile ein, die auf die im Betrieb eingesetzten Produktionsfaktoren zurückzuführen
sind. Betriebe mit regem Zukauf von Roh- und Halbfertigware weisen beispielsweise durch die kürzeren
Kulturzeiten höhere Betriebserträge je Quadratmeter Gewächshausfläche aus als solche mit eigener
Jungpflanzenanzucht. Das gleiche gilt für den Betriebsertrag je Arbeitskraft, da in einem Betrieb mit
Jungpflanzenzukauf die Arbeitskräfte nicht mit den aufwendigen Vermehrungs- und Anzuchtarbeiten
belastet werden. Auf der Basis der bereinigten Betriebserträge wird der Vergleich anders ausfallen, da die
höheren Erträge bei starkem Zukauf durch entsprechend höhere Abzüge für den Zukaufswert nach unten
korrigiert werden.
Quelle
Zentrum für Betriebswirtschaft im Gartenbau e. V.: Kennzahlen für den Betriebsvergleich im Gartenbau. Hannover 2007, ISSN 1614-5763.