Schadbilder an Stachelbeeren
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Schadsymptome am Blatt
Amerikanischer Stachelbeermehltau (Sphaerotheca mors-uvae) Da die meisten Stachelbeer-Sorten des Erwerbsanbaus für den Amerikanischen Stachelbeermehltau anfällig sind, ist dieser von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Es bildet sich ein schmutzig-weißer Pilzbelag auf Früchten, Blättern und Triebspitzen. Das Triebwachstum wird eingeschränkt und es kommt zu verfrühtem Blattfall. Indikationszulassung | |
Blattfallkrankheit (Drepanopeziza ribis) Bei feuchtem Sommerwetter entstehen auf den Blattoberseiten und den unteren Strauchpartien punktartige, zuerst gelbliche und später bräunlich-schwarze Flecken. Die Flecken fließen teilweise ineinander. Die Blattränder vergilben, rollen sich nach oben und vertrocknen. Befallene Blätter fallen vorzeitig ab, so dass die Sträucher schon nach der Ernte im Juli weitgehend entblättert sind. Dieser vorzeitige Blattfall schwächt die Sträucher stark. Indikationszulassung | |
Freifressende Raupen (Eulenarten, Operopthera brumata, Adoxophyes orana, Archips podanus) Die Raupen befressen die Blätter der Stachelbeere. Manchmal kommt es später auch zu Fraßschäden an den Früchten. Die Bekämpfung sollte frühzeitig beim ersten Auftreten der Raupen erfolgen. Ideal sind Temperaturen über 15° C, da die Fraßaktivität der Raupen dann am höchsten ist. Indikationszulassung | |
Spinnmilben (Panonychus ulmi, Tetranychus urticae) Die Milben saugen an den Blättern. Diese weisen bei Befall helle Sprenkelungen auf und verfärben sich mit der Zeit bronzefarben. Bei starkem Befall kann es auch zu einem verfrühten Blattfall kommen. Indikationszulassung | |
Gelbe Stachelbeerblattwespe (Nematus ribesii) Im Frühjahr und Sommer kommt es zu Fraß an Stachelbeerblättern, der anfangs häufig nicht erkannt wird, da die frisch geschlüpften Larven im Inneren der Büsche zu fressen beginnen. Bei starkem Befall kann es jedoch innerhalb weniger Tage zu Kahlfraß kommen, so dass nur noch die Blattrippen stehen bleiben. Die grüngelben Larven der Stachelbeerblattwespe mit ihren schwarzen Punkten an beiden Seiten sind deutlich zu erkennen. Auch die Schwarze Stachelbeerblattwespe kommt als Schädling vor. | |
Stachelbeerrost (Puccinia caricina) Auf Blättern und Früchten entstehen gelborange bis rötliche Flecken mit becherförmigen Fruchtkörpern. Verstärkt treten diese an den Blattunterseiten auf. Aus den Fruchtkörpern brechen Aecidiosporen hervor. |
Schadsymptome an der Frucht
Amerikanischer Stachelbeermehltau (Sphaerotheca mors-uvae) Da die meisten Stachelbeer-Sorten des Erwerbsanbaus für den Amerikanischen Stachelbeermehltau anfällig sind, ist dieser von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Es bildet sich ein schmutzig-weißer Pilzbelag auf Früchten, Blättern und Triebspitzen. Befallene Früchte sind nicht mehr vermarktungsfähig, der Ertrag wird somit verringert. Indikationszulassung | |
Stachelbeerrost (Puccinia caricina) Auf Blättern und Früchten entstehen gelborange bis rötliche Flecken mit becherförmigen Fruchtkörpern. Verstärkt treten diese an den Blattunterseiten auf. Aus den Fruchtkörpern brechen Aecidiosporen hervor. Befallene Beeren fallen vorzeitig vom Strauch. |
Schadsymptome am Holz
Amerikanischer Stachelbeermehltau (Sphaerotheca mors-uvae) Da die meisten Stachelbeer-Sorten des Erwerbsanbaus für den Amerikanischen Stachelbeermehltau anfällig sind, ist dieser von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Es bildet sich ein schmutzig-weißer Pilzbelag auf Früchten, Blättern und Triebspitzen. Das Triebwachstum wird eingeschränkt. Indikationszulassung | |
Schildläuse (Parthenolecanium corni, Lepidosaphes ulmi, Quadraspidiotus perniciosus) Am auffälligsten ist wohl die Napfschildlaus (Parthenolecanium corni), da ihre Schilde sehr groß und kugelförmig sind. Bedeutsamer ist in Westdeutschland jedoch die San José-Schildlaus (Quadraspidiotus perniciosus). Die Schildläuse wandern auf die Triebe und auf die Früchte und saugen daran. Dadurch kommt es zu einer Wachstumshemmung. Bei starkem Befall kann es bis zum Absterben der Triebe, oder sogar ganzer Sträucher kommen. Indikationszulassung | |
Quellen
- Prof. Dr. Fritz Winter (2002): Lucas' Anleitung zum Obstbau. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001-5545-1
- Uwe Harzer (2012): Mittelempfehlungen und Hinweise zum Pflanzenschutz in Kernobst 2012. In: Fachzeitschrift für den Obstbau-Profi. Nr. 1. Seite 23 - 46.