Zuckmücken

Aus Hortipendium
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Zuckmücken
Chironomidae
Synonyme
Schwarmmücken, Tanzmücken
Chironomus plumosus01.jpg
Chironomus plumosus
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Ordnung Zweiflügler
Diptera
Unterordnung Mücken
Nematocera
Familie Zuckmücken
Chironomidae

In der Familie der Zuckmücken (Chironomidae) oder Schwarmmücken und Tanzmücken sind weltweit 5.000 Arten und in Deutschland 570 Arten bekannt. Der Name Zuckmücken entstand durch die auffallenden zuckenden Bewegungen der Vorderbeine. Die Bezeichnung Schwarmmücke erlangte das Tier durch die Neigung zur Schwarmbildung der Männchen auf ihren Hochzeitsflügen. Diese treten zu unterschiedlich artspezifischen Tageszeiten bei schwachen Wind oder Windstille. Dabei können die einzelnen Tiere oder auch der ganze Schwarm eine längere Zeit am Platz bleiben oder sich schwankend bewegen. Bei günstigen Entwicklungsbedingungen können riesige Schwärme auftreten, die aus der Ferne wie aufsteigende Rauchschwaden aussehen, was durch das Ausrücken der Feuerwehr mehrfach belegt wurde.

Aussehen

Die Tiere sind klein bis mittelgroß, zartleibig mit weicher Cuticula und einer Körperlänge von 2 bis 14 mm. Die Mundteile der Zuckmücken sind kurz und zum Teil zurückgebildet. Die ausgewachsenen Tiere ernähren sich von Honigtau und Nektar. Charakteristisch für männliche Zuckmücken sind die gefiederten Fühler.

Lebensweise

Nach dem Lebensraum der Larven werden zwei Gruppen unterschieden. Da gibt es zum einen die Wasserbewohner. Zu dieser Gruppe gehören die meisten Arten dieser Familie. Die Larven entwickeln sich in Süß- oder Salzwasser und sind erstaunlich Anpassungsfähig. Die zweite Gruppe sind die die Terrestrischen Larven, zu denen ausschließlich die Unterfamilie Orthocladiinae gehören. Die Feuchtigkeitsansprüche dieser Larven ist recht unterschiedlich. Sie variiert von feuchten, gelegentlich überschwemmten Moospolstern, trockenen Moospolstern, Spülsäume, Uferwiesen, Dächer, Ritzen im Straßenpflaster, humusreiche Wiesen- und Waldböden und im Dung.

Bedeutung als Schädling

Im Zierpflanzenbau ist eine schädigende Art der Zuckmücken bekannt. Dabei handelt es sich um Bryophaenocladius furcatus, die zu den terrestrisch lebenden Larven der Unterfamilie Orthocladiinae gehört. Sie ist eine sehr verbreitete Art. An den Wurzeln von Gewächshauspflanzen wie Primula und Rhododendron treten gelegentlich Schäden durch den Fraß der Larven auf. Unter feuchten Bedingungen ist die Wahrscheinlichkeit eines Befalls am größten. Die Larven sind 5 mm lang, gelbgrün mit dunkelbraunem Kopf. An dem Analsegment sind deutliche Papillen auf der Unterseite erkennbar.

Quellen

W. Jacobs, M. Renner und K. Honomichl (1998): Biologie und Ökologie der Insekten. Gustav Fischer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8274-0799-0

D. V. Alford (1997): Farbatlas der Schädlinge an Zierpflanzen. Ferdinand Enke Verlag. Stuttgart. ISBN 3-432-27841-1

Weblinks