Viburnum lantana

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Wolliger Schneeball
Viburnum lantana
Viburnum lantana Inflorescence 2009Mach28 DehesaBoyaldePuertollano.jpg
Blüten des Wolligen Schneeballs
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung Kardenartige
Dipsacales
Familie Geißblattgewächse
Caprifoliaceae
Gattung Schneeball
Viburnum

Der Wollige Schneeball ist in Europa, Nordafrika und Kleinasien verbreitet und gehört zu der Gattung Viburnum. In Deutschland kommt er sowohl in der Ebene, als auch im Gebirge in Höhen von bis zu 1900 m über dem Meeresspiegel vor. Er wächst bevorzugt an sonnigen, warmen Waldrändern und in lichten Eichen-Kiefernwäldern. Er ist frosthart und wärmeliebend. Hitze und sommerliche Trockenheit verträgt er gut. Außerdem ist er windresistent, industriefest und stadtklimafest. Er hat ein hohes Ausschlagsvermögen und verträgt Rückschnitte sehr gut. Bei Viburnum lantana handelt es sich um eine der wichtigsten Gehölzarten, die sowohl in der Landschaft, als auch im Siedlungsbereich als Gruppengehölz gepflanzt werden. Des weiteren hat der Schneeball eine bodenfestigende Wirkung. Die Beeren des Strauchs sind giftig, weshalb dieser auch zu Giftgruppe III gehört.

Standort

Der Standort sollte sonnig bis leicht schattig sein. Der Strauch gedeiht auf allen trockenen bis frischen, sandig-steinigen Böden. Selbst auf sehr armen Böden kann der Wollige Schneeball wachsen. Der pH-Wert kann schwach sauer bis stark alkalisch sein. Der Strauch liebt kalkreiche Böden. Nasse Standorte verträgt er jedoch nicht.

Wuchs

Der Strauch wächst aufrecht und dichtbuschig. Es handelt sich um einen buschigen Großstrauch, der etwa 1,5 bis 3,5 m hoch und breit wird. Er bildet zahlreiche Basistriebe, die sich stark verzweigen. In der Jugend ist er relativ raschwüchsig, später stagniert der Zuwachs. Das Wurzelwerk verläuft flach und breitet sich weit aus. Es ist intensiv und dicht verzweigt. Der Wurzelkörper ist insgesamt sehr umfangreich und bildet Wurzelschösslinge.

Biologie

Die Zweige sind sternfilzig und hellgrau. Die Blätter sind sommergrün und gegenständig angeordnet. Sie sind eilänglich bis breit-eiförmig. Sie sind 8 bis 12 cm lang. Die Blattoberseiten sind runzlig und stumpfgrün. Die Unterseiten sind wollig graugrün. Im Herbst färben die Blätter sich gelb, teilweise auch rötlichbraun. Die Blüten sind weiß und in etwa 10 cm breiten, halbkugeligen Schirmrispen angeordnet. Sie erscheinen am mehrjährigen Holz und verströmen einen strengen Duft. Die röhrenförmigen Einzelblüten sind circa 6 mm breit. Blütezeit ist von Anfang bis Ende Mai. Die Früchte sind eilänglich und oft schon ab Mitte Juli leuchtend rot. Zur Vollreife färben sie sich schwarzblau. Sie gelten als sehr dekorativ, sind jedoch giftig. Verzehrt man die Beeren in großer Menge oder im unreifen Zustand, treten gesundheitliche Störungen, wie Durchfall und Erbrechen auf.

Weitere Informationen

Vifabio: Viburnum lantana

Hortigate: Viburnum lantana

Quelle

Hans-Dieter Warda (2001/02): Bruns Sortimentskatalog. Wilhelm Zertani KG. Bad Zwischenahn / Bremen. 

Bernd Deigner-Grünberg et al. (2001): Pflanzenbuch für Auszubildende im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, Band 1. Grün ist Leben mbH. Pinneberg. 

Johannes Kreuzer (1983): Kreuzers Gartenpflanzen-Lexikon, Band 1. Gartenbuchverlag. Tittmoning.