Wollige Napfschildlaus

Aus Hortipendium
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Wollige Napfschildlaus
Pulvinaria regalis
Pulvinaria regalis (7439920846).jpg
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Unterklasse Ectognatha
Überordnung Schnabelkerfe
Hemiptera
Ordnung Pflanzenläuse
Sternorrhyncha
Unterordnung Schildläuse
Coccina
Familie Napfschildläuse
Coccidae

Die Wollige Napfschildlaus (Pulvinaria regalis) wurde erstmals 1964 in London bemerkt. Ihre Heimat ins unbekannt. Sie wurde 1965 in Paris, 1982 in Belgien, 1988 in den Niederlanden und ab 1989 in Bonn entdeckt. Inzwischen ist sie in den Regionen Aachen-Bonn-Dortmund (1990), Frankfurt-Offenbach (1991), Stuttgart (1997) und Mainz (1999) verbreitet. Die Ausbreitung erfolgt als junge Larve mit dem Wind oder auf Jungpflanzen.

Wirtspflanzen

Meistens werden Rosskastanien (bis 64 000 Nymphen/m² Blattfläche), Linden- und Ahornarten besiedelt.

Aussehen und Biologie

Der bis zu mehreren Zentimetern lange weiße Ei-Sack aus Wachswolle, der bis zu 3 000 Eier pro Weibchen enthalten kann, ist bei dieser Schildlaus dominierend. Am Vorderende des Sackes klebt wie eine Mütze der eigentliche Körper des Weibchens (2,5 bis 6,8 mm lang). Im Gegensatz zu anderen Schildläusen können auch die erwachsenen Tiere an den Gehölzen noch wandern. Nach einem Reifungsfraß an jungen Trieben wandern die Weibchen abwärts auf die Unterseite größerer Äste und an geschützte Stellen des Stammes. Hier entsteht im Mai der Eisack. Die Larven schlüpfen Ende Mai bis Ende Juni, verlassen die Wachswolle und wandern auf die Blätter. Ende Oktober wandern Nymphen auf unverholzte Äste, um dort zu überwintern. Die Wolligen Napfschildläuse bevorzugen gemäßigte Temperaturen.

Auswirkungen des Befalls

Die Schäden entstehen hauptsächlich durch Saftentzug, besonders im Frühjahr, aber auch durch Honigtau und Rußtaupilze. Eine dauerhafte Sanierung mit chemischen Pflanzenschutzmitteln (z. B. Öle) ist nicht möglich. In Schildlauskolonien wurden besonders zwei natürliche Anagonisten beobachtet. Der kleine Marienkäfer Exochromus quadriguttatus legt seine Eier unter den Ei-Sack der Schildlausweibchen. Seine im Mai/Juni geschlüpften Larven fressen hauptsächlich Eier. Die winzige Schlupfwespe Coccophagus scutellaris legt ihre Eier einzeln in den Verdauungstrakt der Schildläuse.

Quellen

Gartenakademie Rheinland-Pfalz, Werner Ollig

Weblinks