Triebspitzenwelke

Die Triebspitzenwelke oder Spazierstockkrankheit des Spargels tritt in intensiven Wachstumsphasen und Phasen mit starker Verdunstung auf. Die jungen nachschiebenden Triebe welken plötzlich und die Spitzen krümmen sich nach dem Durchstoßen spazierstockartig nach unten. Plötzlich abwelkende Triebspitzen sind bis Triebhöhen von ca. 1,70 m möglich. Diese Symptome sind hauptsächlich ab Juli/August beim zweiten Trieb zu beobachten. Selbst in Anlagen mit gleichmäßiger Wasserversorgung gelingt es bei großer Hitze und starkem Wind kaum, diese Erscheinungen vollkommen zu verhindern. Bei guter Triebzahl sind begrenzte Triebverluste keinesfalls dramatisch.

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Biologie

Die Symptome können auf einen relativen Calciummangel in den jungen Triebspitzen zurückgeführt werden. Die jungen Zellwände werden nicht richtig durch Ca-Brücken abgestützt und sterben ab. Calcium ist in der Pflanze nicht verlagerbar. Oftmals ist der Boden im unmittelbaren Kronenbereich zu trocken, denn von dort müssen die den neuen Sprossen zugehörigen Wurzeln den Großteil ihres Wasser- und Ca-Bedarfes rekrutieren. Anhaltende Bodennässe, hoher Salzgehalt oder Nährstoffionenkonkurrenz (K, Mg) können ebenfalls die Ca-Aufnahme und Ca-Verteilung beeinträchtigen. Kernproblem ist die starke Calcium-Aufnahme der vollbelaubten, stark transpirierenden Triebe. Ein hoher Wurzeldruck, der sich bei nächtlicher Taubildung einstellt, verteilt das über die Wurzelspitzen aufgenommene Calcium gleichmäßiger.

Bekämpfung

Wichtig ist eine bedarfsgerechte, harmonische Nährstoffversorgung, sowie ein gutes Bewässerungsmanagement mit nicht zu geringen Wassergaben. Man sollte frühzeitig mit der Bewässerung beginnen und in der Triebbildungsphase bei stressigem Wetter mehrere Bewässerungsgaben nacheinander einplanen. Junganlagen mit noch geringem Wurzeltiefgang sind besonders zu pflegen. Nach Möglichkeit sollte nachts bewässert werden. Calcium-Blattdüngungen sind wenig erfolgversprechend, da ständig neue Triebe nachtreiben.

Quellen

B. Brückner, M. Geyer, J. Ziegler (2008): Spargelanbau. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 978-3-8001-4627-7

J. Ziegler, L. Aldenhoff, B. Borgmeyer (2002): Pflanzenschutz Spargel. DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße.