Johannisbeerglasflügler

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Johannisbeerglasflügler
Synanthedon tipuliformis
Johabe Glasflügler Larve.jpg
Larve eines Johannisbeerglasflüglers
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Unterklasse höhere Insekten
Pterygota
Ordnung Schmetterlinge
Lepidoptera
Unterordnung Glossata
Überfamilie Yponomeutoidea
Familie Glasflügler
Sesiidae

Der Johannisbeerglasflügler ist ein Schädling aus der Ordnung der Schmetterlinge, der hauptsächlich an Schwarzen Johannisbeeren, gelegentlich aber auch an Roten Johannisbeeren und Stachelbeeren auftritt. Vor allem Junganlagen sind gefährdet.

Schadbild

Einzelne Triebe zeigen im Sommer Welkeerscheinungen die bis zum Absterben führen können. Zum Teil kann man an betroffenen Zweigen austretende Kotkrümel finden. Im Frühjahr treiben geschädigte Triebe nur schwach aus. Die Blüten und Blätter vertrocknen. Schneidet man solche Triebe auf, zeigt sich, dass das Mark tunnelförmig ausgefressen ist. In den Fraßgängen kann man die weißliche, feinbehaarte Larve des Schädlings finden.

Biologie

Der Johannisbeerglasflügler ist ein kleiner Schmetterling mit durchsichtigen Flügeln, der eine Generation pro Jahr hervorbringt. Die Falter fliegen von Mitte/Ende Mai bis Juli und legen im Juni ihre Eier in Rindenritzen und Schnittwunden in Knospennähe ab. Die Larven schlüpfen nach 8 bis 10 Tagen, bohren sich in die Triebe ein und beginnen dort ihre Fraßtätigkeit im Mark. Den Winter verbringen die Larven geschützt in den Zweigen, wo sie ihren Fraß im Frühjahr fortsetzen. Ab April beginnt die Verpuppung der Tiere. Dabei bohren sie sich ein wenig aus dem Trieb heraus, so dass ein Teil der 7 bis 8 mm langen braun-gelben Puppe waagerecht aus dem Trieb herausragt.<br< Die Larven sind weißlich gefärbt mit einer braunen Kopfkapsel. Sie werden circa 2 cm lang.

Bekämpfung

Eine Bekämpfung der versteckt lebenden Tiere mit Pflanzenschutzmitteln ist nicht möglich. Das Zurückschneiden einjähriger Triebe, wie es oft praktiziert wird, sollte man bei Befallsgefahr unterlassen, um nicht zusätzliche Schnittwunden zu schaffen. Eine Bekämpfung ist nur "mit der Schere" möglich. Beim Winterschnitt sind alle befallenen bzw." verdächtigen" Triebe direkt über dem Boden herausschneiden. Die Kontrolle sollte sich bis in den April hinein erstrecken, um evtl übersehenen Befall durch Herausschneiden dieser nur schwach austreibenden Triebe zu beseitigen. Des weiteren können 6 bis 8 Saftfallen pro Hektar angebracht werden. Diese locken die Falter an. Das Saftgemisch besteht aus 80 % Apfelsaft, 15 % Molasse und 5 % Obstessig. Der Saft muss mindestens einmal pro Woche ausgewechselt oder aufgefrischt werden.
Empfehlenswert zur Prognose ist der Einsatz von Pheromonfallen, die der Flugüberwachung der Schädlinge dienen.

Quellen

  • Uwe Harzer (2012): Mittelempfehlungen und Hinweise zum Pflanzenschutz in Kernobst 2012. In: Fachzeitschrift für den Obstbau-Profi. Nr. 1. Seite 23 - 46. 

Weblinks