Stangensellerie im Hausgarten
Der Bleich bzw. Stangensellerie ist eine Kulturform, die aus der Wildform des Selleries gezüchtet wurde. Als Gemüse werden von dieser Kulturform die verdickten, aromatisch schmeckenden Blattstiele genutzt. Die bis zu 40 cm hohen Pflanzen ähneln daher im Blatt dem Knollensellerie. Im Gemüsegarten lässt sich der Stangensellerie in Mischkultur mit Bohnen, Gurken, Kohl, Kohlrabi, Lauch und Tomaten anziehen. Ungünstige Pflanzpartner sind Kartoffeln, Kopfsalat und Mais. Da der Stangensellerie wie Möhre, Knollenfenchel, Petersilie, Dill, Kerbel, Pastinake, Liebstöckel, Anis, Kümmel und Koriander zur Familie der Doldenblütler gehört, ist bei der Planung des Gemüsegartens auf die Fruchtfolge zu achten.
Inhaltsverzeichnis
Vorkultur
Der Stangensellerie benötigt bei einer Selbstanzucht eine Vorkultur. Die Anzucht erfolgt über den Samen, der Ende März bzw. Anfang April bis Mitte Mai an einem warmen Standort im Gewächshaus oder auf der Fensterbank in Saatschalen mit Aussaaterde ausgelegt wird. Stangensellerie hat eine Keimtemperatur von 22 °C. Nachdem die Keimlinge aufgegangen sind, werden die kleinen Pflanzen pikiert. Die Weiterkultur sollte ohne große Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht bei 16 °C erfolgen. Insgesamt ist mit einer Vorkulturdauer bis zur Pflanzung mit 8 Wochen zu rechnen.
- Bilder
Anbau im Garten
Stangensellerie im Garten
Stangensellerie im Topf
Pflanzung
Die selbstangezogenen Pflanzen oder die gekauften Jungpflanzen werden Ende Mai bis Anfang Juli an einen warmen Standort gepflanze. Stangensellerie bevorzugt einen neutralen bis leicht sauren Boden (schwer Böden sind für eine Kultur nicht geeignet), eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine gleichmäßige Wasserversorgung. Gepflanzt wird mit einem Reihenabstand von 40 cm und 30 cm in der Reihe.
Kultur
Die Kultur von Stangensellerie dauert etwa von der Pflanzung bis zur Ernte 12 Wochen. Dabei sollte die Anpflanzung regelmäßig gewässert und gemulcht werden. Bei der Bewässerung ist zu beachten, die Pflanzen nicht über das Laub ("über Kopf") zu gießen, um einer Erkrankung mit dem Blattfleckenerreger Septoria apiicola vorzubeugen.
Düngung
Stangensellerie hat einen mittleren Nährstoffbedarf (siehe auch Düngung im Gemüsegarten).
Bei einem optimalen Phosphor- und Kaligehalt des Bodens kann die Düngung wie folgt aussehen:
- 35 g/m2 Nitrophoska perfekt oder 35 g/m2 Entec blau vor der Pflanzung und eine Nachdüngung nach 3 Wochen mit 25 g/m2 Kalkammonsalpeter (oder Ammonsulfatsalpeter)
- 3 l/m2 Kompost und 25 g/m2 Kalkammonsalpeter (oder Ammonsulfatsalpeter) vor der Pflanzung und nach 3 Wochen 25 g/m2 Kalkammonsalpeter (oder Ammonsulfatsalpeter) Nachdüngung
- rein biologisch: 3 l/m2 Kompost und 100 g/m2 Hornmehl vor der Pflanzung
Bei einem hohen Phosphor- und Kaligehalt des Bodens sollte folgende Düngungsvarianten bevorzugt werden:
- 25 g/m2 Kalkammonsalpeter (oder Ammonsulfatsalpeter) vor der Pflanzung und nach 3 Wochen 25 g/m2 Kalkammonsalpeter (oder Ammonsulfatsalpeter)
- rein biologisch: 100 g/m2 Hornmehl vor der Pflanzung
Bleichen
3 Wochen vor der Ernte werden die Stiele zusammengebunden und mit Wellpappe oder schwarzer Folie umwickelt.
Pflanzenschutz
Selleriekulturen können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen und geschädigt werden. Ohne angemessene Vorbeuge- und Bekämpfungsmaßnahmen ist eventuell auch mit einem Totalausfall zu rechnen.
Eine umfangreiche Darstellung aller wichtigen Schadmöglichkeiten gibt es in einem extra Artikel. Hier sind 29 wichtige Schadursachen beschrieben und aktuelle Vorbeuge- und Bekämpfungsmaßnahmen aufgeführt. Eine Anzahl Links führen zu wichtigen Forschungsberichten, zu Videos und zur Pflanzenschutzmittel-Datenbank.
Siehe: Sellerie Pflanzenschutz in Hortipendium.
Ernte
Die Ernte erfolgt von Ende August bis Oktober. Die gebleichte Stängel werden über dem Boden abgeschnitten und die Blätter entfernt. Die Stangenlänge sollte 25 bis 35 cm betragen. Mit der Umhüllung vom Bleichen halten sich die Stauden im kühlen Keller in Sand eingeschlagen mehrere Wochen. Im Gefrierschankt zwischen 5 bis 7 Monaten.
