Stangenmissbildungen

Aus Hortipendium
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In manchen Fällen treten ovale, innen hohle Stangen auf. Ein Missbildungsanteil von 1 bis 3 % in einer Anlage gelten als normal, darüberliegende Werte stellen einen Qualitätsverlust dar. Die verschiedenen Spargelsorten sind unterschiedlich anfällig. Am häufigsten betroffen sind starkwüchsige Junganlagen mit großen Knospenanlagen. Während der Erntezeit kommt zu zwei Phasen, in denen Missbildungen besonders häufig sind. Am stärksten kommt es nach kalten, trockenen Wintern und einer schnellen Bodenerwärmung im Frühjahr zu Missbildungen. Unter diesen Umständen können Anteile von 15 bis 20, oder teilweise sogar bis zu 70 % der Spargelstangen missgebildet sein. Die zweite Missbildungsphase geht oft mit Hitzewellen einher. Die Stangen dieser Phase haben teilweise noch keulige Verdickungen am Kopf. Das unterschiedliche Dickenwachstum kann darauf zurückgeführt werden, dass die Wasseraufnahme der Sprosse maßgeblich durch die Temperatur in der Zellstreckungszone bedingt ist. Den Phasen gehen immer starke Temperaturgefälle zwischen dem Wurzelbereich und dem Dammbereich voraus.

Bekämpfung

Die Anomalien können nur reduziert werden, wenn der Damm rechtzeitig abkühlt, indem man zum Beispiel die Folie dreht, sie nachts abnimmt oder den Damm nicht mehr mit Doppelbedeckung abdeckt. Ebenfalls wichtig ist die Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit der Dämme. Dies kann man durch Beregnung (Wassergabe von 15 bis 20 mm) erreichen. Anlagen mit Bodenheizungen sind aufgrund der besseren Wärmeverteilung von Stangenmissbildungen nicht so stark betroffen.

Quellen

B. Brückner, M. Geyer, J. Ziegler (2008): Spargelanbau. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 978-3-8001-4627-7

J. Ziegler, L. Aldenhoff, B. Borgmeyer (2002): Pflanzenschutz Spargel. DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße.