Springschrecken

Aus Hortipendium
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Springschrecken
Saltatoria
Synonyme
Heuschrecken, Heupferde, Orthoptera
Ensifera Wagenmoos 03.JPG
Strauchschrecke (Pholidoptera griseoaptera)
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Unterklasse Ectognatha
Ordnung Springschrecken
Saltatoria

Die Springschrecken oder auch Heuschrecken (Saltatoria oder Orthoptera) sind eine artenreiche Ordnung. Der Körper der Springschrecken ist in der Regel seitlich etwas zusammen gedrückt. Charakteristisch für die Ordnung der Springschrecken sind die zu kräftigen Sprungbeinen entwickelten Hinterbeine. Den Namen "Heupferde" erlangten die Tiere durch ihre gerade nach unten gerichteten Mundwerkzeuge, wodurch der Kopf an einen Pferdekopf erinnert.

Unterteilt wird die Ordnung der Springschrecken in die Unterordnung der Langfühlerschrecken (Ensifera) und die Unterordnung der Kurzfühlerschrecken (Caelifera).

Morphologie

A – Kopf, B – Thorax, C – Abdomen, 1 – Fühler, 2 – oculus compositus, 3 – gena, 4 – occiput, 5 – peristoma, 6 – pronotum, 7 – mesepisternum, 8 – mesoepimeron, 9 – sutura pleuralis, 10 – metepisternum, 11 – metepimeron, 12 – tegmina, 13 – terga, 14 – stigma, 15 – cerci, 16 – Ovipositor (Legebohrer), 17 – valvae, 18 – frons, 19 – clypeus, 20 – mandibula, 21 – labrum, 22 – palpus maxillaris, 23 – palpus labialis, 24 – Coxae, 25 – Trochanter, 26 – Tarsus, 27 – pretarsus, 28 – Femur, 29 – Tibia, 30 – Sternum (Brustbein).

Die Hauptsprungmuskulatur ist in den stark verdickten, mehr oder weniger stark verlängerten Hinterbeinen (Schenkel). Die Flügel der Springschrecken sind in der Ruhe flach oder dachförmig zurückgelegt, dabei sind die stärker sklerotisierten Vorderflügel ungefaltet und die längsgefalteten breiteren Hinterflügel liegen darunter. Nicht selten findet sich eine Flügelrückbildung in unterschiedlichem Ausmaß. Diese äußert sich in einer Kurz- und Langflügeligkeit die bei verschiedenen Individuen der gleichen Art auftreten kann.

Die meisten Arten der Springschrecken besitzen die Fähigkeit der Lauterzeugung. Diese sogenannten Schrillorgane sind meist gruppenspezifisch gebaut. So finden sich bei den Kurzfühlerschrecken die Schrillorgane an den Hinterschenkeln oder den Vorderflügeln. Bei den Langfühlerschrecken zumeist an der Basis der Vorderflügel. Die Lauterzeugung kann durch viele Methoden hervorgerufen werden. In der Regel wird der Laut durch das Aneinanderreiben der beiden Vorderflügel bzw. Hinterschenkel an den Vorderflügeln erzeugt. Springschreckenarten die einen Laut hervorrufen besitzen auch Hörorgane die stets paarig an den Vorderschienen (Langfühlerschrecken) oder im ersten Abdominalsegment (Kurzfühlerschrecken) vorhanden sind. Diese Hörorgane treten stets paarig auf, damit die Springschrecken die Schallquelle orten können. Das Hörvermögen geht bei fast allen Arten in den Ultraschallbereich hinein. Die Unterscheidung der Sequenzen spielt für das Erkennen des Partnergesangs eine untergeordnete Rolle und ist daher hinsichtlich des Hörvermögens schlecht ausgeprägt. Die Gesänge der Springschrecken sind immer artspezifisch, die hauptsächlich von den Männchen vorgetragen werden. Bei manchen Familien ist der Gesang abhängig von der Temperatur (Bsp. Langfühlerschrecken). Die Eiablage der Springschrecken erfolgt meist in den Boden, seltener in pflanzliches Substrat.

Familien

Quelle

W. Jacobs, M. Renner und K. Honomichl (1998): Biologie und Ökologie der Insekten. Gustav Fischer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8274-0799-0

H. Bellmann (1999): Der neue Kosmos-Insektenführer. Kosmos. Stuttgart. ISBN 3-440-07682-2


Einzelnachweise


Weblinks