Jakobskreuzkraut
Gewöhnliches Jakobs-Greiskraut | |
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Senecio jacobaea | |
Linné | |
Jakobskraut
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Systematik | |
Klasse | Bedecktsamer Magnoliopsida |
Gruppe | Eudikotyledonen |
Kerneudikotyledonen | |
Asteriden | |
Euasteriden II | |
Ordnung | Asternartige Asterales |
Familie | Korbblütler Asteraceae |
Gattung | Greiskraut Senecio |
Das Gewöhnliche Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobeae), auch als Jakobskreuzkraut bezeichnet, ist eine Art aus der großen Familie der Greiskräuter und stammt daher aus der gleichen Gattung wie das Gewöhnliche Kreuzkraut (Senecio vulgaris). Das Jakobskreuzkraut ist eine zwei- bis mehrjährige 30-100 cm hohe Pflanze aus der Familie der Korbblütler. Die Pflanze blüht gold-gelb von Juni bis August, das Blütenkörbchen ist 15-20 mm breit. Zur Blütezeit sind die Blätter mit dem fast rechtwinklig abstehenden Zipfeln schon vertrocknet. Das Jakobskreuzkraut steht vor allem an Böschungen und Straßenrändern, von wo es sich in landwirtschaftlich genutzte Flächen ausbreiten kann. Das Vorkommen in der Landwirtschaft beschränkt sich vor allem auf extensives Grünland. Jakobskreuzkraut steht auf mageren Flächen, denen nur Nährstoffe entzogen, aber nicht mehr in Form einer Düngung zugeführt werden.
Inhaltsverzeichnis
Giftigkeit
Die ganze Pflanze ist stark giftig. Die Blüten weisen die höchste Konzentration an Giftstoffen (Alkaloiden) auf. Junge Pflanzen (Rosettenstadium) sind für Weidetiere am giftigsten, da sie zu diesem Zeitpunkt gerne gefressen werden. Größere Pflanzen, ab dem Schosserstadium, werden von Weidetieren gemieden, da die Pflanzen einen abschreckenden Geruch verbreiten und harte Stängel besitzen. In Heu und Silage geht der abschreckende Geruch verloren, die Giftigkeit bleibt jedoch erhalten, die Pflanzen werden in diesem Zustand von Pferden und Rindern gerne gefressen. Pferde reagieren auf die Giftstoffe am empfindlichsten, gefolgt von Rindern; Schafe und Ziegen sind weniger empfindlich.
Vergiftungssymptome
Die Symptome sind vielfältig, und oft ist es schwierig, sie einer Schädigung durch Jakobskreuzkraut zuzuordnen. Schon geringe Mengen an Pflanzenmaterial können zum Tode führen. In akuten Fällen ist eine Behandlung aussichtslos und endet in der Regel mit dem Tod. Auch bei chronischer Vergiftung bestehen nur geringe Heilungschancen.
Ähnliche Pflanzen
Eine ähnliche Pflanze, mit gleicher Giftigkeit aber späteren Blühbeginn, ist das Raukenblättrige Kreuzkraut, das auf vergleichbaren Standorten wie das Jakobskreuzkraut vorkommen kann. Eine Verwechslung mit Johanniskraut oder Wiesenpippau ist möglich, beide sind aber ungiftig.
Verhinderung der Ausbreitung
Da jede Pflanze bis zu 3000 Samen bilden kann, muss das Abblühen bzw. Aussamen unbedingt verhindert werden. Im Grünland sind Einzelpflanzen auszureißen oder zu mähen und zu entfernen. An Wegrändern und Böschungen sollten vorhandene Blütenstände ebenfalls entfernt werden. Eine dichte Narbe, das Vermeiden von Narbenschäden (Tiertritt, Fahrspuren, zu tiefe Mahd), sowie eine an den Entzug der Nährstoffe angepasste Düngung verhindern die Ausbreitung dieser Pflanzenart.
Bekämpfungsmöglichkeiten
Neben mechanischen Maßnahmen wie ausreißen oder ausstechen, kann das Unkraut auch mit chemischen Mitteln bekämpft werden. Eine erfolgreiche Behandlung ist im Frühjahr zum ersten Aufwuchs, im Rosettenstadium bis zum Schossen möglich. Bekämpfungsmittel für landwirtschaftlich genutztes Grünland erfragen Sie am besten an Ihrer Beratungsstelle.
Quellen
Eva Morgenstern, Gartenakademie Rheinland-Pfalz
Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold (2008): Der große Zander - Enzyklopädie der Pflanzennamen. Bd.2: Arten und Sorten. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 978-3-8001-5406-7