Rhododendron

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Alpenrose
Rhododendron
Linné, 1753
Synonyme
Azalee
Rhododendron degronianum 3.JPG
Rhododendron-Pflanze
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung Heidekrautartige
Ericales
Familie Heidekrautgewächse
Ericaceae
Gattung Alpenrosen
Rhododendron

Rhododendron, im Volksmund auch Alpenrose oder Azalee, ist eine Pflanzengattung in der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Der Name leitet sich aus dem griechischem ab von "Rosen-Baum". Die Gattung Rhododendron umfasst ca. 850 Arten deren Lebensform zwischen Strauch und Baum sowie zwischen immergrün und laubabwerfend variiert. Gegen Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts kamen die erten Rhododendron-Wildarten nach England. Bisweilen übersteigt die Zahl der Sorten und Hybriden die Zahl der Wildarten um das Zehnfache. In Parkanlagen und Gärten zählen Rhododendren und Azaleen neben Rosen zu den beliebtesten Ziergehölzen [1] (siehe dazu auch Rhododendron im Garten).

Hauptverbreitungsgebiete

Die Hauptverbreitungsgebiete von Rhododren liegen in Süd-China, im Himalaya, in Japan und in Korea. Einen zweiten Schwerpunkt bilden die Vorkommen im westlichen und östlichen Nordamerika (Heimatgebiete von Rh. catawbiense und Rh. viscosum)[1]. Rh. smirnowii, Rh. luteum und Rh. ponticum sind in Kleinasien und im Kaukasus beheimatet. Aus den tropischen und subtropischen Gebieten wie Malaysia, Neuguinea und Nordaustralien stammen etwa 250 Rhododendronarten. Aus dem Mittel- und Südeuropäischen Raum stammen 4 Rhododenronarten, von denen Rh. ferrugineum und Rh. hirsutum in deutschen Gebirgen beheimatet sind.

Kennzeichen

Die Blätter der Rhododendren sind wechselständig, die Nebenblätter sind fehlend. Die zwittrigen Blüten sind doldenartig, einzeln (seitlich und endständig) in einer Traube angeordnet. Das Farbespektrum der trichterförmigen, glockigen oder radförmigen Blüten reicht von weiß über rosa, lila, purpurn, violett, gelb, orange, rot bis blau. Die Samen in den Fruchtkapseln sind geflügelt oder zusammengedrückt.

Lebensform

Die Gattung Rhododendron besteht aus immergrünen und laubabwerfenden Arten die im Hinblick auf ihren Wuchstyp sehr vielgestaltig sind [1]. Sie variieren zwischen 20 bis 30m hohen Bäumen (z.B. Rh. giganteum) bis hin zu den zwergigen Gebirgsarten, die nicht größer als 10 bis 15 cm werden (z.B. Rh. camatschaticum).

Wildarten

Die Wildarten stammen vorwiegend aus dem Himalaya, Japan sowie Mittel- und Westchina. Es gibt sowohl stark- als auch schwachwachsende Wildarten. Folgend sind die widerstandsfähigsten Arten aufgeführt. Die externen Links ("weitere Infos") führen auf die Seiten der Deutschen Genbank Rhododendron.

Art Höhe Blütezeit (Woche) Blütenfarbe Sommergrün Immergrün
März April Mai Juni Juli
1. 2. 3. 4. 1. 2. 3. 4. 1. 2. 3. 4. 1. 2. 3. 4. 1. 2. 3. 4.
Rhododendron albrechtii
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bis 3 m x x x leuchtend purpurrot x
Rhododendron brachycarpum
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bis 2,5 m x x x rahmweiß, grüner Fleck x
Rhododendron calophytum
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bis max. 6,0 m x x x x weiß bis rosa, roter Fleck x
Rhododendron canadense
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bis 0,8 m x x x purpurlila (vor dem Blattaustrieb) x
Rhododendron degronianum
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bis 1,0 m x x x zartrosa, dunkelrosa Linien x
Rhododendron discolor
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bis 2,0 m x x x x zartrosa, schwach duftend x
Rhododendron ferrugineum
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bis 0,7 m x x x dunkelpurpurrot x
Rhododendron fortunei
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bis 3,0 m x x x x x weiß bis zartrosa, duftend x
Rhododendron insigne
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bis 1,2 m x x x x zartrosa bis dunkelrosa, rote Punkte x
Rhododendron metternichii
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bis 1,6 m x x x x purpurrosa x
Rhododendron orbiculare
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bis 1,0 m x x x matt purpurrosa x
Rhododendron oreodoxa
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bis 2,5 m x x x x hellrosa x
Rhododendron smirnowii
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bis 2,5 m x x x purpurrosa x
Rhododendron wardii
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bis 2,5 m x x x x lichtgelb x
Rhododendron yakushimanum
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bis 0,8 m x x x x erst zartrosa, dnach reinweiß x

Rhododendron-Hybriden

Großblumige Hybriden

Die großblumigen Hybriden, die aus unterschiedlichen Wildarten gezüchtet wurden, sind die Sortenreichste Gruppe der Rhododendren. Sie zeigen je nach Herkunft Unterschiede hinsichtlich der Robustheit und Winterhärte. Die Sorten dieser Gruppe erreichen durchschnittlich Wuchshöhen zwischen 2 und 5 m. Den Namen erlangte diese Gruppe auf Grund der großen Blütenstutze, die oft aus mehr als 20 Einzelblüten besteht und dessen Farbspektrum von rot, orange, gelb, weiß, rosa und violett variiert. Die Blütezeit liegt zwischen März und Ende Juli. Verwendung finden sie als Solitär- oder Gruppenpflanzen in Gärten und Parks. [2] [1] Eine Liste aller Sorten finden Sie auf der Seite der Deutschen Genbank Rhododendron.

Kleinblumige Hybriden

Die meisten Hybriden dieser Gruppe zeichnen sich durch verhältnismäßig geringe Wuchsleistung aus; selten erreichen sie mehr als 1m Höhe. Sie lassen sich gut für kleine Gärten, Vorgärten und sogar zur Kübelbepflanzung verwenden [3]. Eine Liste aller Sorten finden Sie auf der Seite der Deutschen Genbank Rhododendron.

Insigne-Hybriden

Rhododendron insigne-Hybriden werden erst seit 1965 verstärkt in der Züchtung eingesetzt. Kennzeichen dieser Hybriden sind ihre ausgezeichnete Winterhärte, das gesunde dunkelgrüne, stark strukturierte und auf der Unterseite silbrig weiß behaarte Laub. Insigne-Hybriden wachsen in dichten, runden Büschen mit max. 2,5 m Höhe und 4 m Breite. Eine Liste aller Sorten finden Sie auf der Seite der Deutschen Genbank Rhododendron.

Repens-Hybriden

Repens-Hybriden sind kompakt wachsende Zwerg-Rhododendren. Die Repens-Hybriden sind aus Kreuzungen mit Rhododendron forrestii var. repens und großblumigen Gartenhybriden wie z.B. 'Britannia', 'Madame de Bruin' oder 'Essex Scarlet' entstanden. Dietrich G. Hobbie hat als einer der ersten Rh. forrestii Repens Group für die Züchtung dieser eigenen Gruppe eingesetzt. Kennzeichen dieser Hybriden ist ein schwacher gedrungener Wuchs und die leuchtend rote Blütenfarbe. Am bekanntesten sind die Sorten 'Baden-Baden' und 'Scarlet Wonder' [4] [1]. Eine Liste aller Sorten finden Sie auf der Seite der Deutschen Genbank Rhododendron

Wardii-Hybriden

Wardii-Hybriden sind aus Kreuzungen mit Rhododendron wardii entstanden. Ein typisches Kennzeichen dieser Hybriden sind die glocken- bis trichterförmigen, intensiv gelben Blüten - häufig mit rotem Basalfleck. Als Gruppenmerkmal kann auch der fast immer mit Drüsen bedeckte Griffel herangezogen werden. Das Laub ist häufig dunkel gelbgrün, rundlich bis länglich-oval und oft nur geringfügig kleiner als das der Großblumigen Hybriden. Wardii-Hybriden sind oft breiter als hoch und von kompaktem Wuchs. [5]. Eine Liste aller Sorten finden Sie auf der Seite der Deutschen Genbank Rhododendron

Williamsianum-Hybriden

Die Williamsianum-Hybriden wurden im Jahre 1916 aus England eingeführt, die aus einer Kreuzung von Rhododendron orbiculare x Rhododendron williamsianum entstanden sind. Kennzeichend für diese Hyriden sind die frühe Blütezeit, die mäßige Wuchsstärke, der meist kugelige, dichte Wuchs und der sehr dekorative, bronzefarbene Austrieb. -Die relativ großen, glockenförmigen Blüten sind in der Regel rosa und sind in lockeren Blütenstutzen angeordnet [6][1]. Eine Liste aller Sorten finden Sie auf der Seite der Deutschen Genbank Rhododendron.

Yakushimanum-Hybriden

Die Yakushimanum-Hybriden zeichnen die gute Sonnenverträglichkeit, die besonders gute Winterhärte und der langsame Wuchs aus (in der Regel nicht höher als 1 m)[1]. Namensgebend für diese Hybriden ist die heute nicht mehr gültige Bezeichnung der Wildart Rhododendron yakushimanum, die auf der Insel Yaku Shima beheimatet ist. Kennzeichnend ist das auf der Unterseite filzig behaarte Blatt, der silbrigweiß erscheindene Austrieb und die in pastellfarbenen Blütenfarben [7]. Eine Liste aller Sorten finden Sie auf der Seite der Deutschen Genbank Rhododendron.

Azaleen

Sommergrüne Azaleen

Die Genter Azaleen sind in Belgien in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus den Wildarten Rh. luteum, Rh. calendulaceum, Rh. periclymenoides, Rh. viscosum und Rh. molle sowie einigen weiteren Arten entstanden. Kenzeichnend für diese Hybriden sind die Wüchsigkeit, Blühwilligkeit und die farbenreichen kleinen Einzelblüten [8].
Kennzeichnend für diese Gruppe ist vollkommene Winterhärte, die leuchtend großen Blüten, der zumeist bronzefarbene Laubaustrieb, die bräunliche bis rote herbstfärbung sowie die Wuchshöhe von bis zu 2m. Ihren Namen erlangten diese Hybriden von der britischen Baumschule Waterer & Godfrey, Knap Hill Nursery. Die Ausgangsarten sind u.a. die Wildarten Rh. arborescens, Rh. calendulaceum, Rh. occidentale, Rh. speciosum, Rh. viscosum[9].
Mollis-Azaleen entstanden aus der Kreuzung von Rh. molle ssp. molle und Rh. molle ssp. japonicum. Kennzeichnend für diese Gruppe ist die vollkommene Winterhärte. Allerdings sind sie im Vergleich zu Genter Azaleen im Wuchs etwas langsamer und ingesamt schwachwüchsiger[10].
Kennzeichnend für die Occidentalis-Azaleen ist neben der Blütezeit Juni das reiche Farbspiel und der angenehme Duft. Sie sind durch die Kreuzung von Mollis-Azaleen mit Rh. occidentalis entstanden [11].

(Halb-)Immergrüne Azaleen

Diese Azaleen sind nach ihrem Züchter Georg Arends benannt, aus dessen Hand diese relativ großblumigen, wintergrüne Hybriden entstanden sind. Kennzeichnend für diese Hybriden ist der flache Habitus, ihre gute Winterhärte und die weitgehend den Winter überdauernden Blätter. Die Kreuzungspartner der Arendsii-Azaleen sind Rh. mucronatum 'Noordtianum' mit Rh. kaempferi und den Kurume-Azaleen 'Benigiri', 'Hatsugiri' und 'Hinodegiri'. Die Farbskala der Blüten wurde durch das Einkreuzen holländischer Malvaticum-Kaempferi-Hybriden erweitert, wodurch das Farbspektrum der Blüten helllila, rosa, karminrot und purpurne Töne umfasst [12].
Die Gruppe der Aronense-Azaleen entstand um 1950 bis 1960 durch Werner Arends, Sohn von Georg Arends, dem Züchter der Arendsii-Azaleen. Sie gingen aus Kreuzungen von Arendsii-Azaleen mit 'Multiflorum' und winterharten Selektionen von 'Hexe' hervor [13].
Unter der Bezeichnung Japanische Azaleen fallen alle Sorten, die aus in Japan beheimateten Wildformen entstanden sind. Dies waren im wesentlichen Rh. obtusum, Rh. obtusum var. amoenum und Rh. kaempferi. Für die halbimmergrünen oder wintergrünen Sorten die überreiche Blüte und der meist niedrige, buschige Wuchs kennzeichnend. Ihre max. Wuchhöhe und Breite ist 1,50m. Da sie nur flach wurzeln, benötigen sie einen gleichmäßig feuchten, absonnigen bis halbschattigen Standort. In frostgefährdeten Lagen empfiehlt sich ein Winterschutz.[14][1]
  • Kaempferi-Azalee
  • Kurume-Azalee
  • Pericat-Azalee
  • Rutherford-Azalee
  • Satsuki-Azalee
  • Vuykiana-Azalee


Indische Azalee bzw. Topfazaleen

Indische Azaleen bzw. im allgemeinen Sprachgebrauch als Topfazaleen bezeichnet werden seit etwa 200 Jahren in Europa gezüchtet. Die Ausgangsarten stammen nicht wie der deutsche Name erwarten lässt aus Indien, sondern haben ihren Ursprung in China, Taiwan und Japan. Zu den Ausgangsarten der Topfazaleen zählen u.a. Rh. indicum, Rh. simsii, Rh. mucronatum, Rh. kiusianum, Rh. farrerae, Rh. championae, Rh. reticulatum. 1843 entstand die erste deutsche Azaleensorte 'Aurora' in der Gärtnerei Liebig. Derzeit umfasst das Sortiment um die 790 Sorten.[15]


Azaleodendron

Azaleodendren sind aus der Kreuzung von immergrünen Rhododendren und sommergrünen Azaleen entstanden, wodurch ihr Aussehen an beide Kreuzungspartner erinnert. Azaleodendren sind wintergrüne Gehölze, die ihre Blätter im Frühjahr abwerfen und erneuern. [16]

Quellen

Weblinks