Rhabarber Pflanzenschutz

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Rhamularia an Rhaberber. (J.Kreiselmaier)
Phytophthora-Rhizomfäule an Rhaberber. (J.Kreiselmaier)

Beim Anbau von Rhabarber (Rheum rhabarberum), können ernsthafte Krankheiten und gefährliche Schädlinge auftreten, die sogar zu Totalausfällen führen können. Eine genau Kenntnis aller Schaderreger und vorbeugende Maßnahmen sind deshalb angebracht. Rhabarber gehört zu der Pflanzenfamilie der Knöterichgewächse. Als mehrjährige Dauerkultur sind insbesondere bei der Neuanlage Vorgeugemaßnahmen zu bedenken. Die Folgenden Hinweise dienen der Förderung sowohl des Integrierten als auch des ökologischen Anbau von Rhabarber. <br

Vorbeugender Pflanzenschutz schon bei der Rhabarber Anbauplanung

Vorbeugen ist besser als heilen.jpg
  • Fruchtfolge bedenken, Fruchtwechsel optimieren. Tipps dazu siehe: Fruchtwechsel im Gemüsebau
  • Kein Anbau auf einer Parzelle auf der in den letzten Jahren Rhabarber stand!
  • Die Böden vor Anbaubeginn auf ihre Nährstoffversorgung, Humusgehalt, pH-Wert usw. kontrollieren! Mehr dazu siehe: Rhabarber Erwerbsanbau
  • Keine Parzelle mit Wurzelunkräuter Probleme!
  • Kein Anbau neben risikoreichen Schilfbeständen!
  • Parzelle ohne Nematodenprobleme wählen!
  • Anbau in einer Parzelle mit Mulden und der Staunässengefahr?
  • Gesundes Pflanzmaterial verwenden!

Vor der Neuanlage Informationen zur Sortenwahl sichten

Den möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel prüfen

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Nichtparasitäre Ursachen

An Rhabarber Bestände können nichtparasitäre Probleme auftreten, die zu einem Gesamtausfall führen können.
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Blattverbrennungen bei der Verfrühung

Frostschaden bei Verfrühung. (J.Schlaghecken)

Schadbild

  • Der Schaden entsteht evtl. bei einer Ernteverfrühung mit Hilfe einer Folienbedeckung.
  • Liegt dei folie seht stramm, kommt es zu großen Kontaktflächen Blätter-Folie.
  • An den Kontaktstellen (sieh Fotos) kommt es zu einer Blattzerstörungen.
  • Der Blatt Schaden kann durch Frost oder Hitze entstehen.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Die Folienbedeckung nicht zu stramm auflegen.
  • * Rechzeitig jegliche Bedeckung abnehmen
  • Die Empfehlungen der Anbauberatung zur Ernteverfrühung.

Quellen

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Staunässe

Staunässe Schaden an Rhabarber. (J.Kreiselmaier)

Bei einer längeren Stäunässe können Rhabarberpflanzen Schaden erleiden und sogar ganz ausfallen.

Schadbild und Entstehung

  • Blätter verfärben rötlich.
  • Die Pflanzen welken.
  • Die Pflanzen sterben.
  • Wasserstau über mehrere Wochen kann einen Bestand vernichten.
  • Pflanzen in Boden Mulden sind besonders befährdet.

Vorbeugung

  • Kein Anbau auf Parzellen mit größeren Bodenmulden.
  • Vor Anbaubeginn vorhandene Bodenverdichtungen auflösen.
  • Die Regenverdaulichkeit des Bodens durch Humusanreichrung, Kalkung usw. verbessern.

Quelle

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Trockenschäden

Trockenschaden an einem Rhabarber Bestand. (JKreiselmaier)

Insbesondere auf extrem leichten böden kann es ohne Bewässerungs zu Trockenschäden kommen.

Schadbild und Lebensweise

  • Die Blätter welken.
  • Die ältsten Blätter verbräunen.
  • Ältere Blätter sterben ab.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Humusgehalt des Bodens optimieren.
  • Bodenbedeckung mit organisches Mulchmaterial.
  • Beregnungs Möglichkeit sicher stellen.

Quellen

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Virus Krankheiten

An Rhabarber Bestände können Viruskrankheiten auftreten, die zum Gesamtausfall führen können.
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Verschiedenen Virosen

Virus Befall an einem Rhabarber Blatt. (J.schlaghecken)

Je nach auftretendr Virusart zeigensich unterschiedliche Schadsympütome.

Aktuelle Virosen

  • Arabis mosaic virus (ArMV) Arabis Mosaik-Virus.
  • Cherry leaf roll virus (CLRV).
  • Cucumber mosaic virus (CMV) Gurkenmosaik-Virus.
  • Strawberry latent ringspot virus (SLRSV).
  • Tobacco mosaic virus (TMV) Tabakmosaic-Virus.
  • Tobacco necrosis virus (TNV) Tabaknekrose-Virus.
  • Turnip mosaic virus (TuMV) Wasserrübenmosaik-Virus.

Schadbild und Lebensweise

  • Auf Grund der Vielzahl möglicher Virsosen ist ein Befall leicht möglich.
  • Etwa ab April zeigen sich die Schadbilder an den befallenen Pflanzen.
  • Die Schadsymptome sind sehr unterschiedlich.
  • Bekannt ist z.B. die Bildung von Flecken an den Blättern.
  • Je nach Virose ist eine Übertragung durch Blattläuse, durch das Saatgut oder anderweitig möglich.

Wirtspflanzen

  • Sehr viele Pflanzenarten.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Gesundes Pflanzmaterial.
  • Jungpflanzenbetretriebe können weitgehend virusfreies Pflanzgut erzeugen.
  • Blattlausbefall regulieren.
  • Eine Bekämfung mit Pflanzenschutzmittel ist nicht möglich.

Quelle

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Bakterien Krankheiten

An Rhabarber Bestände können Bakterienkrankheiten auftreten, die zum Gesamtausfall führen können.
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Erwinia Weichfäule (Erwinia rhapontici)

Rhabarber Rhizomfäule. (J.Schlaghecken)

Eine weltweit weitverbreitete Rhabarberkrankheit.

Synonyme (laut EPPO)

  • Erwinia carotovora var. rhapontici.
  • Pectobacterium rhapontici.
  • Phytomonas rhapontica.

Schadbild und Lebensweise

  • Befallene Rhizome faulen im Knospenbereich.
  • Die Fäulnis beginnt im Boden, meist dicht dicht unter der Bodenoberfläche.
  • Das Bakterium entwickelt sich laut Metcalfe bei Temperaturen von 0-37°C.
  • Das Gewebe färbt sich anfangs braun und dann schwarz.
  • Die befallen Stellen werden weich und sterben ab.
  • In den Rhizomen entstehen dann Hohlräume.
  • Gewebeverletzungen erleuchtern das Eindringen der Erreger.
  • Vermutlich befördern die Nematoden (Anguillulina dipsaci) das Eindringen der Bakterien.

Wirtspflanzen

  • Actinidia chinensis, Allium cepa, Allium sativum, Amaranthus hybridus, Beta vulgaris, Chamaemelum nobile, Cicer arietinum, Citrus limon, Citrus paradisi, Citrus sinensis, Cyclamen persicum, Daucus carota, Dianthus sp., Eutrema japonicum, Gerbera jamesonii, Hippeastrum sp., Hyacinthus orientalis, Lens culinaris, Lolium sp., Medicago sativa, Melissa officinalis, Mentha x piperita, Morus sp., Phaseolus vulgaris, Pisum sativum, Prunus persica, Pyrus pyrifolia, Rheum rhaponticum, Solanum lycopersicum, Triticum aestivum, Triticum durum, Verbena hybrids.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Kein Rhabarber Anbau Rhabarber.
  • Möglichst eine fünfjährige Anbaupause einlegen.
  • Gesunde Jungpflanzen verwenden.
  • Eine direkte Bekämpfung ist nicht möglich.

Quellen

Suche aktuelle Forschungsberichte

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Pilzkrankheiten

An Rhabarber Bestände können Pilzkrankheiten auftreten, die zum Gesamtausfall führen können.
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Falscher Mehltau (Peronospora jaapiana)

Eins Pilzkrankheit, die Schäden an Rhabarberpflanzen hervorrufen kann.

Schadbild und Lebensweise

  • An den Blättern bilden sich gelblich braune nekritische Flecken.
  • Blattunterseits entsteht ein weißlich-violetter Pilzsporenrasen.
  • Bei einem stärkeren Befall laufen die Befalls Fleckenzusammen.
  • Später stirbt das Gewebe ab und das Gewege fällt heraus.

Feuchte, kühle witterung begünstig die Entwicklung der Krankheit.

  • Durch Regen und Wind werden die Pilzsporen auf die anderen Blätter der Pflanze und auf benachbarte Pflanzen übertragen.
  • Der Pilz überwintert meist auf Knospen oder auf abgestorbenen, erkrankten Pflanzenresten.
  • Im Boden kann der Pilz einige Jahre überdauern.

Wirtspflanzen

  • Rheum rhabarbarum

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Anbau von Rhabarber nach Rhabarber frühesten nach drei Jahren.
  • Bei Bedarf den Einsatz von Pflanzenschutzmittel erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Didymella Blattflecken (Didymella rhei)

Didymella (Ascochyta Blattflecken an einem Rhabarberblatt.

Eine Blattfleckenkranheit, die Rhabarberbestände schädigen kann.

Synonyme

  • Ascochyta rhei, Phoma rhei.

Schadbild und Lebensweise

  • Zu Beginn entstehen kleine gelb-grüne, mosaikartige Veränderungen an den befallenen Blättern.
  • Später entwickeln sich rötliche oder bräunliche Flecken an den Blättern.
  • Die Flecken haben einen unterschiedlichen Durchmesser und fließen bei einem stärkern Befall zusammen.
  • Die Zentren der Balttflecken werden später weißlich und fallen hraus.
  • Dann zeigen sich die Löcher mit einem rötlichen Ring.
  • Die sich bildenden Pyknidien (Sporenbehälter) kann man mit einer Lupe sehen.
  • Die Pygnidien habe eine Größe von etwa 150-200 µm und sind olive, braun oder schwarz gefärbt.

Wirtspflanzen

  • Rheum-Arten

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Bei Neupflanztungen auf gesunde Junpflanzen achten.
  • Befallene Blätter mit den Blattstiele entfernen um so die Weiterverbreitung zu verringern.
  • Befallene Pflanzenteile sobald möglich zerzkleinern und damit die Verrottung beschleunigen.
  • Bei einen sehr sterken Befall den Bestand schlägel den Neuaustrieb fördern.
  • Bei Bedarf den Einsatz von Pflanzenschutzmittel erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quelle

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Phytopthora Stängelgrundfäule (Phytophtora cactorum)

Phytophtora Fäule an Rhabarber. (J.Kreiselmaier)

Die bodenbürtige Pilz kann Rhabarberanlagen stark schädigen.

Synonym
Phytophthora omnivora.

Schadbild und Lebensweise

  • Diese Pilzkrankheit kann größe Schäden verursachen.
  • Der Pilz befällt die Rhizome.
  • Das kranke Gewebe wird anfangs wässrig und später bräunlich.
  • Ähnliche Schäden können auch durch Phytopthora nicotianae oder Phythium-Arten verursacht werden.
  • Die Pilze verursacht an Erdbeeren die Lederfäule.
  • Laut Crüger ist Krankheit auch als Kragenfäule der Obstbäume bekannt.
  • Der Pilz überdauert im Boden mit seinen Oosporen 10 Jahre und länger.
  • Die Oosporen wurdne bis in eienr Bodentiefe von 50 cm gefunden.
  • Eventuell kann auch Phytophtora nicotianae auftreten.

Wirtspflanzen

  • Cucumis, Cucurbita, Fragaria, Panax ginseng, Rheum rhabarbarum, Solanum melongena und verschiedene Gehölze,

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Keine Anbau auf befallenen Parzellen.
  • Kein anbau nach Obstanbau.
  • Kein anbau unter Obstanlagen.
  • Wirtspflanzen als Vorkultur meiden.
  • Gesundes Pflanzenmaterial verwenden.

Quelle

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Ramularia Blattflecken (Ramularia rhei)

Ramularia Flecken an Rhabarber. (J.Kreiselmaier)

Eine Pilzkrankheit, die häufig auftritt aber eher selten zu größeren Ertragsverlusten führt. Es gab auber schon Totalausfälle.

Schadbild und Lebensweise

  • Es bilden sich kleien Flecken an den Blättern und Stängeln.
  • Die Flecken sind rund bis oval.
  • Zu Beginn sind die Flecken rötlich gefärbt.
  • Später bekommen die Befallsflecken eine helle Mitte mit einen intensirötliche Rand
  • Bei einem sehr starken Befall fließen die Befallsflecken zusammen.
  • Die Krankheit wird gefördert durch ungünstigen Standorte
  • Große Nässe fördert die Entwicklung der Ramularia Krankheit.
  • Die optimale Temperatur zur Pilzentwicklung liegt im Bereich von 20°C.
  • Der Pilze kann auf alten Rhabarberblättern und -stängeln überwintern.
  • Ramularia rhei kann über infizierte Rhizome verbreitet werden.

Wirtspflanzen

  • Rheum

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Gesunde Jungpflanzen verwenden.
  • Bodenfruchtbarkeit optimieren.
  • Staunässe vermeiden.
  • Nährstoffversorgung durch eine Bodennalyse überprüfen und Mängel beseitigen.
  • Bei einem starken Befall den Beständ schlägeln und die Verrottung der Pflanzenmasse fördern.
  • Bei Bedarf den Einsatz eines zugelassenen Pflanzenschutzmittels erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quelle

Suche aktuelle Forschungsberichte

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Rostpilz (Puccinia phragmitis)

Rost an einem Rhabarberblatt. (Øyvind Holmstad)

Der Rostpilz kann Rhabarber Blätter befallen. Größere Schäden sind jedoch kaum zu erwarten.

Synonym (laut EPPO)

  • Puccinia rubella.

Schadbild und Lebensweise

  • Auf den Blattoberseiten bilden sich rundliche leuchtend rote Flecken.
  • An den Blattunterseiten bilden sich an den Befallsstellen Äzidiosporenlagern.
  • Aus den dann später farblose bis gelbliche Äzidiosporen entlassen werden.
  • Das Myzel des Pilzes wächst interzellulär und bildet Saugfäden, die in das Speichergewebe der Rhabarber Blätter wachsen.
  • Auf Rhabarber werden die Frühjahrsporenformen (Äzidiosporenlager und Spermogonien) gebildet.
  • Die Äzidien haben farblose bis leicht gelbliche, feinwarzige Äzidiosporen, die 16-21 x 14-15 μm messen.
  • Puccinia phragmitis ist wirtswechselnd.
  • Die Uredo und Teleutosporen bilden sich auf Schilfpflanzen (Phragmites communis).

Wirtspflanzen

  • Phragmites, Rheum, Rumex.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Möglichst kein anbau in der Nähe von Schilfpflanzen Bestände.
  • Ein Einsatz von Pflanzenschutzmittel ist normalerweise nicht nötig.
  • Zur Zeit keine speziellen Indikationen zugelassen (2/2023)

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quelle

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Schädlinge

An Rhabarber Bestände können Schädlinge auftreten, die zum Gesamtausfall führen können.
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Blattläuse (Aphis, Mycus u.a.)

Starker Blattlausbefall an Rhabarberblatt. (J.Schlaghecken)

Blättläuse können in größeren Mengen an den Blättern der Rhaberbar Pflanzen vorkommen. Meisten kommt es jedoch zu keinen größeren Ertragsverlusten. Gefährlich ist jedoch die Übertragung von Viruskrankheiten.

Aktuelle Blattlaus Arten

  • Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae)
  • Pfirsichblattlaus (Myzus persicae)

Schadbild und Lebensweise von Aphis fabae

  • An den Blättern des Rhabarbers können Blattläuse vorkommen.
  • Der Saugschaden wird nicht besonders hoch eingeschätzt.
  • Gefährlich wird ein Läusebefall wegen der möglichen Übertragung von Viruskrankheiten.
  • Die schwarzen Blattläuse findet man vor allem an den Blattunterseiten.
  • Die flügellosen, erwachsene Blattläuse sind 2-3 mm groß.
  • Die Schwarze Bohnenlaus überträgt Pflanzenviren, wie z. B. Rübengelbvirus, Rübenmosaikvirus oder Bohnengelbmosaikvirus.
  • Erwachsene Schwarze Bohnenläuse legen ihre Überwinterungseier an Gehölz wie z.B. Euonymus, Viburnum oder Philadelphus.
  • Im Frühjahr schlüpfen aus den Eiern Blattläuse. Die sich später entwickelnden, geflügelten Exemplare besiedeln u.a. auch Rhabarber Bestände
  • Pro Saison gibt es viele Generationen.
  • Mit zunehmendem Balttlausbefal siedeln sich meist Nützlingsarten wie Gallmücken, Marienkäfer, Raubwanzen, Schlupfwespen oder Schwebfliegen an.

Wirtspflanzen

  • Apium graveolens, Beta vulgaris, Capsicum, Citrullus, Cucumis melo, Cucurbita, Daucus carota, Fragaria, Glycine max, Helianthus annuus, Phaseolus, Pisum sativum, Solanum lycopersicum, melongena, Solanum tuberosum, Spinacia oleracea, Triticum, Vicia faba, Zea mays

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Nützlingsförderung in Betrieb und Gewanne.
  • Möglichst keine Winterwirte-Gehölze in der Nähe.
  • Bei der Bestandskontrolle auch den Nützlingsbesatz bestimmen und einschätzen.
  • Wenn ein Insektizideinsatz nötig, dann möglichst weit vor dem voraussichtlichen Erntetermin einsetzten.
  • Bei Bedarf den Einsatz zugelassene Blattlausmittel erwägen.
  • Insbesondere Junganlagen schützen.
  • Nützlingsschonende Mittel bevorzugen.

Videos

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Hasenfraß/Kaninchenfraß

Hasenfraß an Rhabarber Pflanzen. (J.Kreiselmaier)

Hasen und Kaninchen können durch Fraß Rhabarber Pflanzen schädigen.

Schadbild und Lebensweise

  • fraß an den Rhabarber Rhizomen.
  • Austreibenden Rhabarber Rhizomen scheinen bes. aktraktiv.
  • Bei einemn geringen Futterangebot in der Gewanne steigt das Schadensrisiko.
  • Fraß an Neuanlagen kann schnell einen beachtlichen Schaden anrichten.

Wirtspflanzen

  • Rheum, Brasscia-arten, Lactuca-Arten und viele andere.

Vorbeugung

  • Normalerweise sind keine besonderen Schutzmaßnahmen nötig.
  • Regulierung der Population im Rahmen der Jagdrechte.
  • Notfalls Zäune.

Quelle

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Käfer (verschiedeen Arten)

Eiablage von Lixus concavus in Rhabarber Stange.
(Roger Griffith)

Verschiedene Käferarten können Rhabarbepflanzen befallen. Größere Schäden sind normalerweise jedoch nicht zu befürchten.

Aktuelle Käferarten

  • Gastrophysa viridula (Grüner Sauerampferkäfer)
  • Gastrophysa polygoni (Knöterichblattkäfer)
  • Lixus convacus (rhubarb curculio)

Schadbild und Lebensweise

  • Schadbild je nach Käferart unterschiedlich
  • Lochfraß in den Blättern.
  • Eiablage in den Stangen.

Wirtspflanzen

  • Rheum, Rumex und andere

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Bestandskontrollen
  • Bei kritischen Befall den Einsatz von Pflanzenschutzmittel erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quelle

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Nematoden (Verschiedne Arten)

Ditylenchus dipsaci Nematode (U.Ipach)

Rhabarberpflanzen können von verschiedenen Nematoden Arten befallen und geschädigt werden.

Aktuelle Arten

  • Ditylenchus dipsaci (Stängelälchen)
  • Ditylenchus destructor (Kartoffelkrätzeälchen)
  • Heterodera schachtii (Rübenzystenälchen)
  • Heterodera trifolii (Kleezystenälchen)
  • Meloidogyne spp. (Wurzelgallälchen)

Schadbild und Lebensweise

  • Je nach Nematodenart sehr unterschiedliche Schadbilder
  • Mißbildungen an den Blattstielen, die später faulen und umkippen.
  • Vermorschungen und Fäulnis an den Stängeln und Wurzeln.
  • An den Wurzeln kommt es zu bärtigen Erscheinungen.
  • Kümmerwuchs.
  • Fraßstellen erleichtern den Befall von Baktereien und Pilzkrankheiten.

Wirtspflanzen

  • Rheum und viele and Pflanzenarten.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Kein Anbau auf Parzellen mit starken Nematoden Risiko
  • Gesundes Pflanzenmaterial verwenden.

Quelle

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Immer aktualisierte Pflanzenschutzempfehlung zum Anbau von Rhabarber


Aktuell möglicher Einsatz von Pflanzschutzmitteln

In der Datenbank PS-INFO findet man einfach und schnell, für die jeweils ausgewählte Gemüsekultur, die aktuell zugelassenen Pflanzenschutzmittel.

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{{Hortigate |Suchbegriff = Pflanzenschutzempfehlungen Rheinland-Pfalz – Rhabarber DLR |Text = Pflanzenschutzempfehlungen Rheinland-Pfalz – Rhabarber


Autoren und Mitwirkende

  • Bedlan Gerhard, Dr., Institut für Pflanzenschutz, BOKU, Tulln, Österreich.
  • Mahler Kerstin, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.
  • Kreiselmaier Jochen, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.
  • Lutz Frieder, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.
  • Schlaghecken Josef, Neustadt/Wstr.
  • Weinheimer Sebastian, Queckbrunnerhof, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.
  • Ziegler Joachim, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.


Siehe auch in Hortipendium

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Quellen Offline

Buch-Pflanzenschutz-im-Gemüsebau-Crüger.jpg
  • Crüger Gerd (2002): Pflanzenschutz im Gemüsebau. Eugen Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-3191-4
  • Hoffman Günter, Nienhaus Franz, Schönbeck Fritz, Weltzien Heinrich, Wilbert Hubert (2002): Lehrbuch der Phytomedizin (2.Auflage). Paul Parey. Berlin. ISBN 3-8001-3191-4
  • Krug Helmut (1986): Gemüseproduktion. Paul Parey. Berlin. ISBN 3-489-54222-3
  • Vogel Georg (1996): Handbuch des speziellen Gemüsebaus. Eugen Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-489-60626-4


Quellen Online