Reiserveredlung

Aus Hortipendium
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Die günstigste Zeit für das Umpfropfen ist das Frühjahr (meist April), wenn sich mit beginnendem Saftdruck die Rinde am Baum lösen läßt. Die aus dem Lager geholten Reiser sollten eine straffe, glatte Haut ohne Beschädigungen und nur leicht verdickte Knospen haben. Der anhaftende Sand muss abgespült werden. Die Edelreiser werden mittels des sogenannten Kopulationsschnitts folgendermaßen für die Veredlung vorbereitet (Beschreibung für Rechtshänder): Das Reis wird mit der linken Hand so umschlossen, daß es fest in der Hand ruht. Die Triebbasis ragt dabei nach vorne, die Triebspitze hinten aus der Hand heraus. Der Daumen wird gegen den Trieb gedrückt, der so in seiner Lage gesichert wird. Der linke Arm wird so am Körper angelegt, daß der Daumenballen unterhalb der linken Brust am Körper ruht. Das Reis wird in der Hand etwa 5 cm parallel zum Körper gehalten. In der rechten Hand wird das Pfropfmesser fest umfaßt, wobei der Daumen gegen das Messerheft drückt. Zum Schneiden wird die Klinge des Messers parallel an dem aus der linken Hand ragenden Reisteil angelegt. Der Schnitt muß weichziehend ausgeführt werden. Der Kopulationsschnitt am Edelreis muß so verlaufen, daß eine Knospe der Schnittflächenmitte gegenüber liegt. Diese Knospe begünstigt das Verwachsen des Reises, weil in ihrer unmittelbaren Umgebung besondere Reserven im Gewebe eingelagert sind. Ein Edelreis ergibt ca. 2-3 Veredlungen zu je 4-6 Knospen. Vor dem eigentlichen Veredeln sollten Anfänger diesen Schnitt ausreichend üben. Auch Erfahrene Veredler müssen sich vor Beginn einer Veredlungssaison “einschneiden”. Denken Sie daran, das Messer muß scharf sein, damit der Schnitt möglichst glatt durchgezogen werden kann.

Siehe auch


Quellen

Gartenakademie Rheinland-Pfalz