Rebenblattgallmilbe
Rebenblattgallmilbe | |
---|---|
Colomerus vitis | |
Synonyme | |
Eriophyes vitis, Phytoptus vitis, Rebenpockenmilbe, Rebenblattfilzmilbe, Pockenkrankheit der Weinrebe | |
Schadbild der Rebenpockenmilbe
| |
Systematik | |
Klasse | Spinnentiere Arachnida |
Ordnung | Milben Acari |
Überfamilie | Gallmilben Eriophyoidea |
Familie | Eriophyidae |
Inhaltsverzeichnis
Schadbild
Die Weinblätter zeigen im Frühjahr und Sommer blattoberseits pockenartige Aufwölbungen, deren Unterseite von weißem Filz ausgekleidet ist und sich später braun verfärbt. Bei roten Rebsorten sind diese Pocken oftmals rötlich gefärbt.
Biologie
Verursacher dieser Schäden, die gelegentlich für einen Pilzbefall gehalten werden, ist eine winzig kleine Gallmilbe. Die Milbe überwintert in der Wolle der Knospen. Mit dem Knospenschwellen beginnt die Saugtätigkeit. Dies führt zur Bildung von Blattgallen (Pocken). Diese sind bereits an frisch entfalteten Blättchen erkennbar. Blattgallmilben-Befall hat in der Regel keinen Einfluss auf die Entwicklung der Rebe beziehungsweise die Qualität des Lesegutes.
Bekämpfung
Die Bekämpfung erübrigt sich in der Regel, wenn im Rebbestand Raubmilben vorhanden sind. Der regelmäßige Einsatz von Netzschwefel (Basisaufwand 3,6 kg/ha) vor der Blüte reduziert den Befall ebenfalls. Netzschwefel wirkt am effektivsten, wenn der erste Einsatz vor dem Austrieb zwischen dem Knospenschwellen (ES 01) und dem Wollestadium (ES 05) erfolgt. Milben, die bereits im Haarfilz der Blattgallen sitzen, werden nicht mehr erreicht.
Quelle
B. Altmayer, B. Fader, M. Harms, R. Ipach, U. Ipach, H.-P. Lipps, K.-J. Schirra, B. Ziegler (2010): Sachkunde im Pflanzenschutz (Weinbau). 6. überarbeitete Auflage. Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz, Abteilung Phytomedizin. Neustadt an der Weinstraße.