Ranunculus asiaticus Hybride
Ranunkel-Hybride | |
---|---|
Ranunculus asiaticus Hybride | |
Synonyme | |
Ranunculus africanus, Hahnenfuß, Ranunkelblumen | |
Ranunculus asiaticus in verschienen Farben
| |
Systematik | |
Klasse | Bedecktsamer Magnoliopsida |
Gruppe | Eudikotyledonen |
Ordnung | Hahnenfußartige Ranunculales |
Familie | Hahnenfußgewächse Ranunculaceae |
Gattung | Ranunkel Ranunculus |
Ranunkel-Hybriden (Ranunculus asiaticus-Hybriden) oder Ranunkelblumen gehören zu der Familie der Hahnenfußgewächse. Weltweit gibt es in der Gattung Ranunculus über 400 Arten, in Mitteleuropa sind 139 Arten bekannt. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet liegt im Mediterranen Raum, im Nord-Östlichen Afrika und im Süd-Westen Asiens. Ranunkel-Hybriden blühen in vielen Farben, das Spektrum reicht von rot über gelb bis weiß. Viele zählen die Ranunkeln mit ihren romatisch gefüllten Blüten zu den schönsten Frühlingsblühern. Die Überdauerungsorgane der Ranunkeln sind in der Regel nicht winterhart. Sie werden neben der Vermarktung als Frühjahrsblüher auch als Schnittware angeboten [1].
Inhaltsverzeichnis
Jungpflanzenanzucht
Wichtig bei der Anzucht von Ranunkeln aus dem Samen ist, dass das Saatgut nicht mit Substrat oder Sand bedeckt sein darf. Saatkisten können von Ende September bis Anfang Dezember bezogen werden. Die Aussaat erfolgt Ende August bis Mitte Oktober, der Hauptzeitpunkt ist Mitte September. Für 1.000 Pflanzen werden 1.400 Korn Saatgut benötigt. Die Keimtemperatur liegt zwischen 10 - 15 °C und darf nicht über 16 °C ansteigen, da sonst eine Keimhemmung eintritt. Ideal sind 10 Tage bei 6°C, danach wird die Temperatur für 2 Tage auf 15 °C angehoben. In der Regel benötigen Ranunkeln 10 - 12 Tage zum Auflaufen.
Pflanzung und Pflanztechnik
Der Topftermin der Ranunkeln ist abhängig von der Bildung der Blattpaare der Jungpflanzen. Weist die Pflanze 4 Blattpaare auf, können die Jungpflanzen getopft werden. Dies ist in der Regel in der 41 - 45 Kalenderwoche der Fall. Zu beachten gilt, dass bei gleichen Bedingungen die Kulturzeit spät getopfter Pflanzen (Wo 45) kürzer ist, die Pflanzen kleier sind und weniger Blüten haben. Die Topfgröße hat keine Auswirkung auf die Kulturdauer. Die Kulturdauer beträgt nach der Aussaat 7 Monate, Jungpflanzen erreichen nach 5 - 6 Monate ihre Verkaufsgröße. Zu Kulturbeginn werden die Töpfe "Topf-an-Topf" ausgestellt und während der Kultur einmal auf den Endstand gerückt. Als Substrat eignet sich ein P-Substrat mit einem pH-Wert von 5,5 bis 6,5. Je nach Topfdurchmesser werden unterschiedlich viele Pflanzen benötigt. Im 8 - 9 cmTopf = 1 Pflanze, im 10 - 11 cm Topf = 2 Pflanzen und im 11 - 12 cm Topf 3 Pflanzen.
Kulturverfahren
Wenn nicht auf entwicklungsbedingte Ansprüche geachtet werden kann, ist eine Tagtemperatur von 8 - 14° C und eine Nachtemperatur 5 - 8° C (kürzeste Kulturzeit bei 12/10°C) mit einer Tagesmitteltemperatur von 8 - 12° C ist optimal. Bei wenig Licht ist eine niedrigere Temperatur günstiger, sonst kommt es zum Absterben älterer Blätter infolge von Kohlenhydratmangel.
Die Rosetten- und Seitentriebbildung findet im Kurztag (max. 10 Std. Licht) statt. Hohe Einstrahlung und Temperaturen über Tag von 12 - 14° C und nachts 6 - 8° C sind optimale Vorraussetzungen. Eine starke Nachtabsenkung fördert die Rosetten- und Seitriebbildung.
Die Blütenanlagenerfolgen meist nach dem 8. oder 9. Laubblatt. Maßnahmen zur Blattentwicklung, hohe Einstrahlung und Temperaturen über 12° C fördern indirekt die Blütenbildung.
Die Blütenentwicklung erfolgt bei Langtagbedingungen, hoher Einstrahlung und Temperaturen von 12-16° C. Bei dieser Kulturführung sind die Pflanzen 3 - 4 Wochen nach Erscheinen der Knospen verkaufsfertig. Unter natürlichen Bedingungen ist dies im März der Fall.
Blütengröße und eine höhere Farbintensität werden durch richtige Temperaturen und hohe Einstrahlung gefördert. Eine Assimilationsbelichtung mit 40 klxh/Tag (max 10 Std./Tag, 7 - 17 Uhr) in der vegetativen Phase bringt größere, kompaktere und reichblütigere Pflanzen hervor. Dadurch kann sich die Kulturzeit sich um 5 - 6 Tage verkürzen.
Bewässerung und Düngung
Bei der Bewässerunsdüngungwird 0,6 g/l eines Düngers mit dem Nährstoffverhältnis 15+10+15 bis zum Jahresende gegeben. Ab Januar wird der Dünger auf das Verhältnis 15+5+25 und im März evtl. auf 8+15+25 umgestellt. Eine Substratanalyse ist empfehlenswert. Eine andere Möglichkeit wäre 8+15+25 mit Kalksalpeter im Verhältnis 2:1 zu mischen und den Kalksalpeter evtl. zum Kulturende zu reduzieren.
Bei einer Intervalldüngung werden ca. 3 Wo nach dem Topfen 1 - 2 g/l mit oben genannten Düngern empfohlen. Ab Dezember/Januar, wenn weniger bewässert wird, 2 - 3 g/l.
Pflanzenschutz
- Pythium-Wurzelfäule: Umfallkrankheit bei zu nasser Kultur
- Phytophthora-Stengelgrund- und Wurzelhalsfäule]]: Welke, Fäule an Wurzeln und Wurzelhals
- Botrytis cinerea: Blätter werden gelb-braun und weichfaul, bei hoher Luftfeuchte typischer grauer Pilzbelag
- Ramularia: Blattflecken
- Falscher Mehltau: Blattoberseits Aufhellungen, blattunterseits Sporenrasen
- Echter Mehltau: Weißer Pilzbelag auf den Blättern
- Blattläuse
- Minierfliegen
Sorten
Bloomingdale- F1- Hybriden | Swift-F1-Hybriden |
Rote Töne | Goldgelb |
Rosa Töne | Orange |
Hellrosa Töne | Rembrandt (weiß mit rosa Rand bis rote Töne) |
Orange Töne | Gelb |
Weiß | Rosa |
Goldgelbe Töne | Hellrosa |
Rot | |
Hellgelbe Töne | |
Weiß- u. Creme-Töne | |
Orange Bicolor | |
Weiß mit rosa Rand | |
Tangerine |
Quellen
Ulrich Harm (1997): Neustadter Hefte - Frühjahrsblüher. DRL Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße.
Hendriks/Nill (1993): Tips zur Kulturführung. In: GbGw. 35.
Hegele (1989): Topfranunkeln Bloomingdale. In: GbGw. 4.
van Zanten Kulturbeschreibungen Fa. Walz. S&G.