Rußfleckenkrankheit

Aus Hortipendium
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Die Rußfleckenkrankheit ist eine pilzliche Erkrankung, die von unterschiedlichen Erregern hervorgerufen wird. In der Literatur werden die Erreger Phyllosticta solitaria und Gloeodes pomigena (Phyllochora pomigena) genannt. In Deutschland wurden die Erreger Phialophora sessilis, Tripospermum myrti und Tripospermum camelopardus nachgewiesen. Die Krankheit tritt vor allem in regenreichen Sommern auf. Durch herabstropfendes Regenwasser kann sich die Krankheit über die gesamte Apfeloberfläche erstrecken und von der Stielgrube zur Kelchgrube verlaufen.

Schadbild

Auf reifen Früchten befindet sich ein grünlichschwarzer, rußartiger Belag. Die verwaschenen Flecken sind von unterschiedlicher Größe und fließen zu ausgedehnten Flächen zusammen. Ein starker Befall überzieht die Frucht fast vollständig mit einem schwarzlichen Belag. Im Gegensatz zum Apfelschorf lassen sich die Flecken von der Fruchtschale abwischen. Verwechslungsmöglichkeiten bestehen ebenfalls mit der Fliegenschmutzkrankheit, da beide Schadbilder parallel auftreten können. Die Fliegenschmutzkrankheit zeigt sich auch auf der Fruchtschale mit dunklen, grauen und punktförmigen Flecken, die nur schwer abwaschbar sind.

Lebensweise

Die Krankheitserreger infizieren ab Juni die noch kleinen Früchte. Über die gesamten Sommermonate sind Infektionen möglich. Insbesondere Temperaturen von 10 bis 25 °C und hohe Niederschläge mit langer Blattnässedauer begünstigen die Infektionen und die Ausbreitung der Krankheit. Bei einer Blattnässedauer von mindestens vier Stunden keimen die Erreger auf der Apfeloberfläche aus und bilden neue Sporenlager, die erneute Infektionen auslösen. Nach 30 bis 40 Tagen werden die ersten Symptome auf den Äpfeln sichtbar. Die Überwinterung der Erreger wurde an Apfel und unter anderem an Ahorn, Weide und Linde nachgewiesen.

Bekämpfung

Eine direkte Bekämpfung des Rußfleckenpilzes mit Pflanzenschutzmitteln ist hinsichtlich der Zulassungssituation nicht möglich. Erfolgt eine Bekämpfung des Apfelschorfes mit Pflanzenschutzmitteln, wird der Rußtaupilz mit erfasst. Wie bei vielen anderen pilzlichen Erkrankungen sind vorbeugende Maßnahmen die beste Bekämpfungsstrategie. Ähnlich wie beim Apfelschorf sollten Baumkronen locker gestaltet sein, um ein schnelles Abtrocknen der Früchte zu ermöglichen (= Durchlüftung fördern). Sorten mit einem frühen Erntetermin sollten im biologischen Anbau bevorzugt werden, da die klimatischen Umstände im Herbst die Infektionen der Früchte begünstigen können. Bei der Standortwahl der Anlage der Bäume im Hausgarten sind Anlagen in Waldrandnähe einem größeren Infektionsrisikos ausgesetzt, da die Erreger ein großes Wirtspflanzenspektrum besitzen.

Aktuelle Zulassung gegen Schorf aus PS Info im Erwerbsanbau
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Quelle

Weblinks