Falscher Mehltau
Falscher Mehltau | |
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Peronosporaceae | |
Systematik | |
Abteilung | Eipilze Oomycota |
Klasse | Eipilze Oomycetes |
Ordnung | Peronosporales |
Familie | Peronosporaceae |
Der Falsche Mehltau ist in der Landwirtschaft und dem Gartenbau Europas eine gefürchtete Pflanzenkrankheit. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist er in der Agrarwirtschaft als Schaderreger bekannt und wurde erstmals 1878 unter dem Namen Plasmo Para beschrieben. Die verschiedenen Falschen Mehltauarten werden unter der Ordnung Peronosporales der Eipilze zusammen gefasst, die phylogenetisch nicht zu den Pilzen gehören. Charakteristisches Merkmal für eine Infektion mit Falschem Mehltau ist der grau-weiße Schimmelrasen auf der Blattunterseite und die gelben, nekrotischen Flecken auf der Blattoberseite. Im Gegensatz wächst beim Echten Mehltau der Pilzrasen auf der Blattoberseite.[1]
Inhaltsverzeichnis
Lebensweise
Die Peronosporaceae, die Familie des Falschen Mehltaus, sind obligate Parasiten mit biotropher Lebensweise, d.h. ihr Lebenszyklus ist an den lebenden Wirt gebunden. Die meisten Arten sind wirtsspezifisch. Unterschieden werden die Arten nach ihren Sporangienträgern. Das Pilzmycel aller Falscher Mehltau-Arten wächst im Blattgewebe der Wirtspflanzen. Die Sporangienträger wachsen aus den Stomata (Spaltöffnungen) auf der Blattunterseite heraus. Die Sporenübertragung erfolgt durch Spritzwasser oder Luftbewegung, daher braucht der Erreger ausreichend Feuchtigkeit um die Pflanze zu infizieren und zu sporolieren. Die Infektion erfordert Blattnässe und erfolgt durch Spaltöffnungen oder frische Wunden. Sie wird durch hohe Temperaturen gefördert. Das Temperaturoptimum liege bei 15 bis 20 °C. Im Gegensatz zum Echten Mehltau tritt dieser Erreger bei feucht-kühler Witterung auf. Der Pilz überwintert mit Hilfe dickwandiger Dauersporen (Oosporen), die in der Pflanze gebildet werden.
Schadbild
Blattunterseits flockiger, schmutzigweißer Pilzrasen, zunächst durch Blattadern begrenzt.Auf der Blattoberseite gelbbraune Flecken.
Gattungen und Wirtspflanzen
Die Pilzrassen sind wirtsspezifisch. Unterschieden werden die Gattungen nach ihren Sporangienträger. Der Falsche Mehltau unterteilt sich in die Gattungen Basidiophora, Bremia, Plasmopara, Peronospora und Sclerospora. Für den Gartenbau sind die Gattungen Bremia (tellerartige Sporangienträger), Plasmopra (verzweigte Sporangienträger) und Peronospora (Sporangienträger als "Hirschgeweihe") von Bedeutung. Infektionen mit Basidiophora sind an einigen Zierpflanzen (Aster, Callistephus und Erigeron) bekannt [2].
Falsche Mehltau-Erkrankungen und ihre Wirtspflanzen:
Bekämpfung
a)vorbeugend
- Luftfeuchte senken!
- Kondensation vermeiden -> Taupunkttabelle
- Bewässerung von unten
- Luftumwälzung
- gute Belichtung
b) chemisch
Vorbeugend mit Kontaktfungiziden, dabei auf gute Benetzung achten:
Bei Befall mit systemischen Fungiziden. Mindesttemperatur 10 °C
Quellen
Frank Korting, DLR Rheinpfalz, unveröffentlicht
DOWNY MILDEW (Peronospora spp., Plasmoparaspp., Albugo, and others)
Einzelnachweise
- ↑ Wikipedia Falscher Mehltau am 11.11.2010
- ↑ A. R. Chase: DOWNY MILDEW ON ORNAMENTAL CROPS. http://www.chaseagriculturalconsultingllc.com/resources/pdfs/articlesPdf/19DOWNYMILDEWONORNAMENTALCROPS.pdf