Palerbsen Erwerbsanbau

Aus Hortipendium
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Siehe Hauptartikel: Erbsen

Palerbse
Pisum sativum subsp. sativum
Sativum-Gruppe
Linné
Synonyme
Schalerbse, Gartenerbse, Pisum sativum subsp. sativum convar. sativum
Erbsen Vollernter (NXP).JPG
Grüne Palerbsen Ernte mit Vollernter
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung Schmetterlingsblütenartige
Fabales
Familie Hülsenfrüchtler
Fabaceae
Gattung Erbsen
Pisum

Die Palerbse, Schalerbse oder Garten-Erbse (Pisum sativum subsp. sativum Sativum-Gruppe) ist eine Art aus der Gattung der Erbsen (Pisum sativum). Die Palerbsen haben eine vorwiegend glatte Schale mit einem stärkehaltigen Samenkorn, der auch im trockenen Zustand gekocht werden kann. Im Gegensatz zu der Markerbse wird sie auch als Trockenfrucht vermarktet. Sie gehört wie alle Erbsen in die Familie der Hülsenfrüchtler.

Botanik

Sortenwahl Erbsen

Bei der Sortenwahl ist es vorteilhaft vorliegende Sortenversuchsergebnisse zu Rate zu ziehen.Siehen dazu in Hortigate.

Hortigate: Palerbsen Sortenversuche

Mögliche Resistenzen bei Erbsen

Schaderrreger Code Wissenschaftlicher Name Deutscher Name
Pilz Fop Fusarium oxysporium f. sp. pisi Fusarium-Welke


Saatgut und Keimung

Palerbsen bilden ihre recht große, rundliche Samen in etwa 4-11 cm langen Hülsen. Die Erbsen dienen nicht nur dem üblichen Direktsaat-Anbau sondern sind auch ein wichtiges Nahrungsmittel.

Palerbsen Saatgutdaten
TKG
Gramm
Korngröße
in mm
Ein Gramm
Kornzahl
Keimfähigkeit
in %
Keimtemp.
in °C
Keimdauer
in Tage
Saatgutangebot
im Handel
Saattiefe
in cm
150- 300 g
sortenabhängig
5-10 mm 3 - 5 Korn Normal > 80%
Präzision > 85%
5° - 20 C° bei 5°C: 28-35
bei 15°C: 15
Normalsaatgut
Präzisionssaatgut
3 - 5 cm

Saatgutangebote

  • Vielfach in Gewichtseinheiten von z.B. 5 kg, 10 kg, 20 kg oder 25 kg
  • Von sehr wichtigen Sorten auch als Stücksaatgut in Einheiten von z.B. 10.000 oder 100.000 Korn.

Saatgutübertragbare Krankheiten

  • Didymella fabae (Brennflecken)
  • Fusarium oxysporum (Fusarium-Welke)
  • Pea early browning virus (PEBV) Frühe Bräune
  • Pea seedborne mosaic virus (PSbMV) Blattrollmosaik
  • Peronospora viciae (Falscher Mehltau)
  • Didymella pinodes (Blattläsionen)
  • Pseudomonas syringae (Stängelbrand)
  • Pea Seedborn Mosaic Virus (Blattrollmosaik)
  • Sclerotinia sclerotiorum (Weißstängeligkeit)

Weiter Infos


Anbau

Palerbsen werden als Direktsaatkultur angebaut.

Weitere Infos


Bewässerung



Düngung



Pflanzenschutz und Unkrautmanagement

Siehe Hauptartikel Erbsen Pflanzenschutz

Vollernter Ernte

Grünerbsen Drusch

Palerbsen sind die wichtigste Erbsenart sowohl für Frostereien als auch für die Naßkonserven Herstellung. Für diesen Zweck gibt es einen spezialisierten Anbau mit Anbauveträgen mit der verarbeitenden Industrie.
Die Erbsen werden im Stadium der unreifen Hülsen, mit den voll entwickelten, aber noch zarten, grünen Samenkörnern (Erbsen) geerntet. Der optimale Erntezeitpunkt ist sehr kurz. Der Vollernter pflückt die Hülsen und holt machinell die Erbsen aus den Hülsen. Wegen der extrem schnellen Verderblichkeit bringt man die gedroschen Grünerbsen innerhalb kurzer Zeit zum Einfrieren in die Frosterei.
Die Firma Iglo schreibt dazu auf ihrer Homepage (20.07.2020]
"Dieser ganze Prozess – von der Ernte auf dem Feld bis in die Verpackung im Kühlhaus – dauert nur etwa zweieinhalb Stunden."

Wie die Fotos zeigen, wird bei extremer Ernte-Witterung, heute schon eine Eiskühlung auf dem Feld notwendig.

Bilder zur maschinellen Ernte

Weitere Infos


Marktangebot

Als Verbraucher findet man beim Einkauf Palerbsen vor allem als tiefgefrorenes Produkt, als Nasskonserve oder als Trockenerbse für di Zubereitung als Erbsensuppe.


Erbsen Anbaubedeutung in Deutschland

Wie sich der Erbsen Anbau (ohne Hülsen) in Deutschland entwickelt hat, zeigt die folgende Tabelle. Der Anbau erfolgt für die industrielle Verarbeitung in Frostereien oder Naßkonservenbetriebe.

Erbsen Anbauflächenentwicklung in Deutschland in ha
Jahr ha
2008
  
4784
2012
  
4609
2016
  
4402
2017
  
4816
2018
  
4749
2019
  
4708
2020
  
4091
2021
  
4984
2022
  
4397
Quelle: Statistisches Bundesamt


Wert als Nahrungsmittel

Der Verzehr von Palerbsen kann einen wertvollen Betrag zur gesunden Ernährung des Menschen leisten. So empfehlen z.B. die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ und die „Deutsche Krebsgesellschaft“ im Rahmen der Kampagne „5 am Tag“, fünf Mal am Tag eine Portion Obst und Gemüse zu essen.
Einen umfassenden Überblick über gesundheitliche Wirkungen von Gemüse findet man über die Internetseite „Gemüse-ist-mehr als eine Nahrungsmittel“. Hier werden Forschungsergebnisse aus der ganzen Welt in knapper, gut lesbarer Form aufgelistet und die vorbeugende Wirkung von Gemüse auf viele, meist chronische Erkrankungen dargelegt.


Wissensplattform Hülsenfrüchte

Der Legume Hub dient dem freien Zugang zu Wissen, um den Anbau und die Verwendung von Leguminosen zu unterstützen. Die Inhalte stehen kostenfrei und öffentlich für alle zur Verfügung. Der Legume Hub ist auch eine Gemeinschaft zur Entwicklung und zum Austausch von Wissen.



Weitere Infos
Siehe Hauptartikel Erbsen

Siehe auch in Hortipendium

Quellen

  • Artikelautor: Josef Schlaghecken
  • Josef Schlaghecken, Gerhard Engl, Achim Maync, Joachim Ziegler (10/2002): Neustadter Hefte - Anbau und Sortenhinweise für den Gemüsebau 2003/2004. DRL Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße. 
  • Georg Vogel (1996): Handbuch des speziellen Gemüsebaus. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-5285-1
  • Helmut Krug (1986): Gemüseproduktion. Paul Parey. Berlin. ISBN 3-489-54222-3
  • Dietrich Fritz und Werner Stolz (1989): Gemüsebau. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-5132-4
  • Joachim Ziegler und Josef Schlaghecken, DLR Rheinpfalz Ernteverfrühung mit Folie und Vlies im Freilandgemüsebau. unveröffentlicht. Neustadt an der Weinstraße. 
  • Josef Schlaghecken (2015): Rund um das Saatgut: Erbsen. In: Zeitschrift "Gemüse". 51. Nr. 8. Seite 33. 


Weblinks