Monilinia fructigena
Monilia-Fruchtfäule | |
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Monilinia fructigena | |
Honey, 1945 | |
![]() befallene Aprikose
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Systematik | |
Abteilung | Schlauchpilze Ascomycota |
Unterabteilung | Echte Schlauchpilze Pezizomycotina |
Klasse | Leotiomycetes |
Ordnung | Heliotiales |
Familie | Sclerotiniaceae |
Gattung | Monilia |
Hauptfruchtform | Monilinia fructigena |
Nebenfruchtform | Monilia fructigena |
Monilinia fructigena spielt entgegen früherer Kenntnisse innerhalb des Fruchtfäulekomplexes im Steinobst eine weitaus geringere Rolle als angenommen. Überwiegend zeigt sich auch Monilinia laxa für Fruchtfäulen verantwortlich, Monilinia fructigena ist zu einem Anteil von etwa 20 bis 30% an Fruchtfäulen beteiligt. Ihre Wirtspflanzen sind sämtliche Kern- und Steinobstarten.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Fruchtinfektionen treten mit zunehmender Fruchtreife auf. Erkennbar ist Monilinia fructigena an den gelblichen Pilzpolstern. Bei Fruchtbefall vertrocknen die Früchte und bleiben als sogenannte Fruchtmumien bis ins nächste Jahr am Baum hängen.
Lebensweise
Der Pilz überwintert auf Fruchtmumien in Form eines gelblichen Pilzpolsters. Infiziert werden keine Blütenorgane, sondern nur Früchte, insbesondere zeigen sich die Symptome mit zunehmender Fruchtreife. Die Verbreitung erfolgt über Konidien. Um den Infektionsherd entsteht ein brauner Fleck, der allmählich die ganze Frucht bedeckt. Später erscheinen ockergelbe Fleckchen in konzentrischen Kreisen, auf denen sich Schimmelpolster bilden. Fruchtmumien dienen als Inokulum für das Folgejahr.
Bekämpfung
Regulierung in der integrierten Produktion
Zur Bekämpfung von Monilinia fructigena sind Maßnahmen, wie unter Monilinia laxa beschrieben, durchzuführen. Nach Hagel oder ähnlichen Ereignissen, die Fruchtverletzungen nach sich ziehen, sollten spezifische Fungizide eingesetzt werden. Nicht zuletzt sollte mit gezieltem Insektizideinsatz ein Schutz vor Fruchtverletzungen gewährleistet sein, z.B. gegen Kirschfruchtfliege und andere fruchtschädigende Insekten.
Aktuelle Indikationszulassung aus PS Info für den Erwerbsanbau
Regulierung im biologischen Anbau
Zur Regulierung der Fruchtmonilia (Monilia fructigena) im Steinobstanbau stehen kulturtechnische Maßnahmen im Vordergrund. Hierzu zählen alle anlagenhygienischen und kulturtechnischen Maßnahmen (Beseitigung von Fruchtmumien, lockerer Baumaufbau, harmonische Stickstoffdüngung usw.), die zur Reduzierung des Inokulums oder der Infektionsbedingungen führen. Eine besondere Sorgfalt ist bei der Ernte entscheidend für die weitere Qualität der Ware während der Vermarktungsphase.
Regulierung im Hausgarten
Wie im Erwerbsanbau sollten vorbeugende Maßnahmen getroffen werden. Dazu zählt die Sortenwahl, der Schnitt und das Absammeln befallener Früchte und Fruchtmumien.
Aktuelle Indikationszulassung aus PS Info für den Haus- und Kleingarten
Quelle
- Werner Dahlbender und Günter Hensel (2010): Pflanzenschutz in Süß- und Sauerkirschen. DLR Rheinpfalz, Kompetenzzentrum Gartenbau. Oppenheim.
- Jürgen Zimmer (2011): Ökologische Steinobstproduktion. DLR Rheinpfalz, Kompetenzzentrum Gartenbau. Oppenheim.
Weblinks
http://www.gartenakademie.rlp.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Systematik_der_Pilze