Markerbsen Erwerbsanbau

Aus Hortipendium
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Markerbse
Pisum sativum subsp. sativum Medulla-Gruppe
Linné
Synonyme
Pisum sativum subsp. sativum convar. medullare
Markerbsen-Schälchen-05-DLR-NW-JS.JPG
Markerbsen
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Rosiden
Ordnung Schmetterlingsblütenartige
Fabales
Familie Hülsenfrüchtler
Fabaceae
Gattung Erbsen
Pisum

Die Markerbse (Pisum sativum subsp. sativum Medullare-Gruppe) auch Schrumpferbse genannt ist eine Art aus der Gattung der Erbsen (Pisum sativum). Markerbsen enthalten vorwiegend einen geschrumpften und zuckerhaltigen Kern, wodurch sie in der Regel nur als Frischware verwendet wird.


Botanik

Im Gegensatz zur Palerbse werden Markerbsen im getrockenen Zustand während des Kochens nicht mehr weich. Sie gehört wie alle Erbsen in die Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Markerbsen enthalten etwa 6-9% Zucker, und das vorwiegend als Saccharose. Sie unreif verzehrt süß und werden für die Frischmarktversorgung angebaut. Sie sind aber auch Konservierung in Naßkonserven geeignet.

Weitere Infos
Siehe Hauptartikel Erbsen


Markerbsen Zuchtbetriebe und Saatgutlieferanten

Siehe Hauptartikel Erbsen


Saatgut und Keimung

Markerbsen bilden ihre recht große, rundliche Samen in etwa 4-11 cm langen Hülsen. Die Erbsen dienen nicht nur dem üblichen Direktsaat-Anbau sondern sind auch ein wichtiges Nahrungsmittel.

Markerbsen Saatgutdaten
TKG
Gramm
Korngröße
in mm
Ein Gramm
Kornzahl
Keimfähigkeit
in %
Keimtemp.
in °C
Keimdauer
in Tage
Saatgutangebot
im Handel
Saattiefe
in cm
150- 300 g
sortenabhängig
5-10 mm 3 - 5 Korn Normal > 80%
Präzision > 85%
5° - 20 C° bei 5°C: 28-35
bei 15°C: 15
Normalsaatgut
Präzisionssaatgut
3 - 5 cm

Saatgutangebote

  • Vielfach in Gewichtseinheiten von z.B. 5 kg, 10 kg, 20 kg oder 25 kg
  • Von sehr wichtigen Sorten auch als Stücksaatgut in Einheiten von z.B. 10.000 oder 100.000 Korn.

Saatgutübertragbare Krankheiten

  • Didymella fabae (Brennflecken)
  • Fusarium oxysporum (Fusarium-Welke)
  • Pea early browning virus (PEBV) Frühe Bräune
  • Pea seedborne mosaic virus (PSbMV) Blattrollmosaik
  • Peronospora viciae (Falscher Mehltau)
  • Didymella pinodes (Blattläsionen)
  • Pseudomonas syringae (Stängelbrand)
  • Pea Seedborn Mosaic Virus (Blattrollmosaik)
  • Sclerotinia sclerotiorum (Weißstängeligkeit)

Weiter Infos


Sortenwahl Markerbsen

Es gibt eine große Anzahl an Sorten, deren Eignung für die betriebseigenen Gegebenheiten zu prüfen ist. Hilfreich bei der Sortenwahl sind die verschiedenen Sorten-Versuchsergebnisse, die man online in Hortigate.de lesen oder runterladen kann.

Sorten Versuchsergebnisse
Hortigate: Erbsen Sortenversuche

Eine große Hilfe können auch die jährlich aktualisierten Empfehlungen der Pfälzer Gemüsebauberatung in Neustadt/Wstr. sein. Sie werden in Hortigate.de zum Online-Abruf angeboten. Für Abonnenten sind sie kostenlos, ansonsten gegen eine Gebühr, abrufbar.

Anbau- und Sortenhinweise für den Anbau in der Pfalz
Hortigate: Markerbsen, Frischmarkt: Anbau- und Sortenhinweise für Rheinland-Pfalz

Mögliche Resistenzen bei Erbsen

Schaderrreger Code Wissenschaftlicher Name Deutscher Name
Pilz Fop Fusarium oxysporium f. sp. pisi Fusarium-Welke


Anbau

Der Anbau von Markerbsen erfolgt als Direktsaatkultur.


Bewässerung

Nährstoffversorgung und Düngung

Beim Anbau von Erbsen ist zu Berücksichtigen, dass die Erbsenpflanzen als Stickstoffsammler einen grundsätzliche geringeren Stickstoff Düngebedarf haben als man an Hand des Aufwuchses vermuten könnte.

Nährstoffversorgung beim Anbau von Markerbsen und Ernte mit Hülsen

PDF-Datei zum Runterladen.

Eine detaillierte Anleitung zur Nährstoffversorgung beim Anbau von Erbsen für die Vermarktung mit Hülsen gibt es in der angehängten PDF-Datei.

Weitere Infos


Pflanzenschutz

Sie Hauptartikel Erbse


Ernte

Für die Frischmarktbelieferung erfolgt die Ernte von Hand. Dabei nimmt man die Hülsen von den Pflanzen. Die Samen in den Hülsen sind zum Erntezeitpunkt voll entwickelt aber noch weich.


Lagerung

Die von Hand geernteten Markerbsen in Hülsen sollten möglichst bei Temperaturen unter 15°C gelagert werden. Bei einer Aufbewahrung von mehreren Tagen möglichst bei 10°C oder weniger lagern.


Marktangebot

Als Verbraucher findet man die Markterbsen vorweigend als Frischware in Hülsen. die Samen in den Hülsen soltlen noch weich un dsüßlich sein. Für den Verzehr nimmt man die Erbsen (Samen) aus den Hülsen und kocht sie wenige Minuten.


Erbsen mit Hülsen, Anbaubedeutung in Deutschland

Wie sich die Anbauflächen von "Erbsen mit Hülsen" in Deutschland entwickelt hat, zeigt die folgende Tabelle.
Nur ein kleiner Teil der Anbaufläche umfaßt den Anbau von Markerbsen mit Hülsen.

Erbsen mit Hülsen, Anbauflächenentwicklung in Deutschland in ha
Jahr ha
2008
  
481
2012
  
435
2016
  
608
2020
  
456
2021
  
671
2022
  
632
2023
  
470
Quelle: Statistisches Bundesamt


Wert als Nahrungsmittel

Der Verzehr von Markerbsen kann einen wertvollen Betrag zur gesunden Ernährung des Menschen leisten. So empfehlen z.B. die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ und die „Deutsche Krebsgesellschaft“ im Rahmen der Kampagne „5 am Tag“, fünf Mal am Tag eine Portion Obst und Gemüse zu essen.
Einen umfassenden Überblick über gesundheitliche Wirkungen von Gemüse findet man über die Internetseite „Gemüse-ist-mehr als eine Nahrungsmittel“. Hier werden Forschungsergebnisse aus der ganzen Welt in knapper, gut lesbarer Form aufgelistet und die vorbeugende Wirkung von Gemüse auf viele, meist chronische Erkrankungen dargelegt.


Wissensplattform Hülsenfrüchte

Der Legume Hub dient dem freien Zugang zu Wissen, um den Anbau und die Verwendung von Leguminosen zu unterstützen. Die Inhalte stehen kostenfrei und öffentlich für alle zur Verfügung. Der Legume Hub ist auch eine Gemeinschaft zur Entwicklung und zum Austausch von Wissen.


Siehe auch in Hortipendium


Quellen

  • Artikelautor: Josef Schlaghecken
  • Ulrich Sachweh (1989): Der Gärtner - Baumschule, Obstbau, Samenbau, Gemüsebau. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001-1148-9
  • Andreas Besinsky, Christian Körner, Joachim W. Kadereit, Gunther Neuhaus, Uwe Sonnewald (2008): Strasburger - Lehrbuch der Botanik. 36. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag. Heidelberg. ISBN 978-3-8274-1455-7
  • Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold (2002): Zander - Handwörterbuch der Pflanzennamen. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001-3573-6


Weblinks