Großer Kohlweißling

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Kohlweißling
Pieris brassicae
Kohlweißling-Großer-Raupe DLR ZJ (NXPowerLite).JPG
Großer Kohlweißling
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Unterklasse höhere Insekten
Pterygota
Ordnung Schmetterlinge
Lepidoptera
Unterordnung Glossata
Überfamilie Tagfalter
Papilionoidea
Familie Weißlinge
Pieridae

Der Große Kohlweißling (Pieris brassicae) ist ein bedeutender Kohlschädling. Die Raupen können durch ihren Fraß in wenigen Tagen einen enormen Schaden an Kohlbeständen anrichten.

Schadbild

Zunächst sieht der aufmerksame Beobachter einen kleinen Lochfraß an den Kohlbättern. Später gibt es dann größere Frasschäden und man sieht die etwa 4 cm langen gelbliche Raupen mit ihren schwarzen Flecken. Insbesondere die Raupen der zweiten Generation mit ihrem Auftreten im Zeitraum von Juli bis September gelten bei den Kohlanbauern als gefährlich.

Biologie

Die Falter sind gelblich-weiß, während sie nach vorn schwarz begrenzt sind; die Flügelspannweite beträgt etwa 5 cm. Die Raupen sind gelb-grün mit schwarzen Punkten und werden bis zu 5 cm lang. Die Raupen überwintern verpuppt, Ende April schlüpfen die Falter der ersten Generation. Die Weibchen legen innerhalb der folgenden 3-4 Wochen jeweils etwa 300 grünlich-gelbe Eier in Gruppen von 15 bis über 100 Eiern an den Blattunterseiten von Kreuzblütlern, um danach zu sterben. 10 Tage später schlüpfen die Larven, um etwa einen Monat lang zu fressen und sich dann zu verpuppen. 3 Wochen später schlüpfen die Falter der 2. Generation, welche ihre Eier an den Blattunterseiten von Kohlpflanzen ablegen. Die Larven fressen die Blätter bis auf die Blattrippen ab, ab September verpuppen sich die Raupen zur Überwinterung.


Verwechselung

an Kohlbeständen kommen neben dem Großen Kohlweißling auch noch eine Reihe von anderen Schädlingen vor, die man verwechslen könnten.

Bekämpfung

Bei der Bekämpfung des Großen Kohlweißlings im Erwerbsanbau kommen vor allem zwei Methoden zum Einsatz. Im konventionellen Anbau nutz man beim Auftreten von Raupen wirksame und zugelassene Insektizide.

Insektizideinsatz

Ab Mitte Mai ist eine wöchentliche Feldkontrolle notwendig, bekämpft wird bei Erstauftreten der Eier oder Raupen. mit Insektizide gegen beißende Insekten. Man sollte jedoch bevorzugt nützlingsschonende Präparate verwenden, da Nützlinge wie z.B. Trichogramma-Schlupfwespen die Schädlingspopulation zusätzlich dezimieren. Junge Raupen sind besser zu bekämpfen als ältere Stadien, da sie empfindlicher gegen Insektizide reagieren und ältere Raupen ins Pflanzenherz wandern. Dort sind sie schwer zu bekämpfen.

Aktuell zugelassene Insektizide <

Schutznetze

Durch Abdecken der Kohlbestände mit einem geeige Schutznetzten, direkt nach der Pflanzung, bis kurz vor der Ernte kann man die Bestände vor den Befall mit den verschiedensten Kohlschädlingen schützen. Nachteil diese Methode sind vor allem die hohen Kosten, der Arbeitsaufwand und die Behinderung der Unkrautbekämpfung.

Natürliche Feinde fördern

Schlupfwespe parasitiert Raupe
Vögel fressen Raupen

Der Große Kohlweißling hat ein ganze Reihe von natürlichen Feinden, die auch in Kohlbeständen sehr nützlich sein können. Um sie nicht in ihrer Arbeit zu stören, sollte beim Einsatz von Insektiziden unbedingt versucht werden, nur nützlichsschonende Mittel einzusetzten.
Vorteilhaft ist es auch zu wissen, welche Nützlinge es gibt und wie man sie fördern kann.

Videos zum Großen Kohlweißling


Mehr zum Schädling und Pflanzenschutz beim Kohlanbau


Quellen

J. Schlaghecken und J. Kreiselmaier (2002): Blumenkohl CD-ROM, Bild- und Textdokumentation. DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße. 


Literaturrecherche



Weblinks