Knoblauch Pflanzenschutz

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Puccinia allii an Knoblauch Pflanze. (J.Schlaghecken)
Nematoden Schaden von Ditylenchus dipsaci an Knoblauch . (Ed. Kurtz)
Vorbeugen ist besser als heilen.jpg

Inhaltsverzeichnis

Vorbeugender Pflanzenschutz schon beim Anbauplanung des Knoblauch Anbaus bedenken

Beim Anbau von Knoblauch (Allium sativum) können verschiedene Krankheiten und Schädlinge auftreten und den Anbauerfolg schmälern. Durch frühzeitige Überlegungen zur Feldauswahl, Sortenwahl, Fruchtfolge usw. lässt sich der Anbau optimieren.

Fruchtfolge Optimierung

Die engsten Verwandten des Knoblauchs, die Allium-Arten werden vielfach von denselben Krankheiten und Schädlingen befallen. Aus diesem Grunde sind sie keine idealen Vorfrüchte. Innerhalb einer Fruchtfolge sollten sie möglichst selten vorkommen. Weniger als 20% (max. jedes fünfte Jahr) oder noch weniger erscheint empfehlenswert.

Feldhygiene

Vielfach ist nicht bewusst, dass zunehmende Probleme mit Krankheiten, Schädlingen oder Unkraut oftmals auf fehlende oder unzureichende Feldhygiene-Maßnahmen beruhen.
Hier die Aufmerksamkeit zu schärfen, bringt große Vorteile. Was würde geschehen, wenn auf dem Feld nie eine Unkrautpflanze in Samen gehen würde? Brächte es Vorteile, wenn z.B. Pilzkrankheiten keine Gelegenheit bekämen, ihre Dauerkörper wie z.B. Sklerotien zu bilden?
Mehr dazu siehe: Feldhygiene in Hortipendium.

Anbau- und Sortenhinweise: Knoblauch, frisch und trocken

Aktuell möglicher Einsatz von Pflanzschutzmitteln

Welche Pflanzenschutzmittel beim Anbau von Knoblauch einsetzbar bzw. zugelassen sind kann in der PS-Datenbank recherchiert werden.
PS Info: Aktuelle Zulassungssituation für den Anbau von Knoblauch.
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Nichtparasitäre Probleme

Verschiedene Nichtparasitäre Probleme können beim Anbau von Knoblauch große Probleme bereiten und sogar zu einem Totalausfall führen.
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Hagelschäden

Hagelschäden an Allium Schlotten. (J.Kreiselmaier)

Durch Hagel können Knoblauch Bestände stark geschädigt oder auch vernichtet werden.

Schadbild und Beschreibung

  • Bei leichtem Hagel bekommen die Schlotten fleckige Aufhellungen.
  • Die Blattflecken befinden sich meist an der Hauptwindseite des Hagels.
  • Hagelschäden begünstigen den Befall verschiedener Krankheiten.
  • Hagel geht oft einher mit starken Niederschlägen, die zu einer Nitratverlagerung im Boden führen.
  • Bei einem stärkeren Hagel werden die ganzen Schlotten zerschlagen.

Vorbeugung und Maßnahmen

  • Möglichst nicht den gesamten Knoblauch Anbau in einer Gemarkung durchführen.
  • Nach einem Hagelschlag verstärkte Kontrollen auf einen Krankheitsbefall durchführen.
  • Wegen einer möglichen N-Auswaschung die N-Versorgung überprüfen.
  • Abschluss einer Hagelversicherung erwägen.

Quellen

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Nährstoffmangel und Düngerschaden

Allium Bestand mit N-Mangel. (J.Kreiselmaier)
  • Durch Nährstoffmangel oder einer Überversorgung kann es zu Ertragsminderungen kommen.
  • Durch eine falsche Düngemittel-Auswahl und -Dosierung sind Schäden möglich.

Schadbild und Beschreibung

  • Vorsicht vor zu hoher Mineraldüngung kurz vor der Knoblauch Pflanzung.
  • Insbesondere chlorhaltige Kalidüngemittel können die Knoblauch Pflanzen beeinträchtigen.
  • Bei zu größer Mineraldüngermenge kann es zu Wurzelverbrennungen kommen.
  • Bei zu viel Stickstoff kann es einen erhöhten Krankheitsbefall geben
  • N-Überversorgung verschlechtert die Lagerfähigkeit.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Eine Nährstoffmangel vermeiden durch regelmäßige Bodenanalysen.
  • Zur Berechnung der Nährstoffmengen die Bodenversorgung und den Pflanzenbedarf berücksichtigen.
  • Insbesondere eine Überversorgung mit Stickstoff vermeiden.

Quellen

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Staunässe

Staunässe im Allium Bestand. (J.Kreiselmaier)
  • Auf Parzellen mit Bodensenken kann es nach Starkniederschlägen zu Staunässeschäden kommen.

Schadbild und Beschreibung

  • Bei Übernässung ist mit einer N-Auswaschung zu rechnen.
  • Bei längerem Wasserstau entsteht ein Totalausfall.
  • Bei Wasserstau in Bodensenken wird die Feldbefahrung für Pflegemaßnahmen erschwert.

Vorbeugung und Maßnahmen

  • Bodensenken durch Bodennivellierung beseitigen.
  • Regenverdaulichkeit der Böden verbessern.
  • Bei Bedarf Verbesserung der Humus- und Kalkversorgung durchführen.
  • Bodenverdichtungen beseitigen.

Quellen

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Viruskrankheiten

Verschiedene Viruskrankheiten können Schaden anrichten.
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Iris Yellow spot virus (IYSV)

Iris Yellow spot virus an Zwiebeln. (Howard F. Schwartz)

Das Virus kann zu beachtliche Qualitäts- und Ertragsausfällen führen und ist inzwischen auch in deutschen Anbaugebieten aufgetreten.

Synonyme

  • Iris yellow spot orthotospovirus
  • Iris yellow spot tospovirus

Schadbild und Beschreibung

  • Das Schadbild beginnt mit kleinen, meist länglichen, Läsionen an den Schlotten.
  • Die Form und Verfärbung der Läsionen kann sehr unterschiedlich sein.
  • Meistens färben sich die Läsionen hell, weißlich bis strohig.
  • Bei einem stärkeren Befall sterben ganz Schlotten oder sogar ganze Pflanzen ab.
  • Befallene Knoblauch Erntereste können das Virus übertragen.
  • Bei zu enger Fruchtfolge kann Knoblauch Durchwuchs das Virus übertragen.
  • Befallenes Pflanzgut kann das Virus mitbringen.
  • Es gibt verschiedene Wirtspflanzen.
  • Auch Thripse können das Virus übertragen.

Wirtspflanzen

  • Allium cepa, Allium fistulosum, Allium porrum, Allium sativum, Allium schoenoprasum.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Für Befalls Freies Pflanzmaterial sorgen.
  • Kein Nachbau auf Parzellen mit befallenen Bestandsresten, Knoblauch Durchwuchs usw.
  • Thrips Befall minimieren.
  • Entwicklung resistenter Sorten vorantreiben.
  • Weniger empfindliche Sorten prüfen.
  • Eine Bekämpfung mit Pflanzenschutzmittel ist nicht möglich.

Quellen

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Onion yellow dwarf virus, OYDV (Zwiebelgelbstreifigkeit)

Datei:Onion yellow dwarf virus IPM1635363.jpg
Zwiebelgelbstreifigkeit (Ed Kurtz)

Eine Viruskrankheit, die Knoblauch Bestände schädigen kann.

Schadbilder und Lebensweise

  • Befallene Pflanzen zeigen gelbe Streifen an ihren Schlotten.
  • Es entstehen Kräuselungen an den Pflanzen.
  • Bei einem starken Befall verkümmern die Pflanzen.
  • Blattläuse können das Virus übertragen.
  • Die Virusübertragung erfolgt nicht-persistent.
  • Es gibt resistente Sorten.

Wirtspflanzen

  • Allium cepa, Allium fistulosum, Allium porrum, Allium sativum, Allium schoenoprasum.

Vorbeugung

  • Resistente Sorten wählen.
  • Kein Enbau neben anderen Allium Beständen.
  • Blattlaus Befall minimieren.
  • Eine Bekämpfung mit Pflanzenschutzmittel ist nicht möglich.

Quellen

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Bakterienkrankheiten

Knoblauch Bestände können von verschiedene Bakterienkrankheiten befallen und geschädigt werden. Oftmals auch als Sekundärbefall z.B. nach einer Primärschädigung durch Hagel, Lauchmotten, Mehlkrankheit, Nematoden oder Zwiebelfliegen Maden.

Penicillium Fäule (Penicillium hirsutum und andere)

Die Penicillium Fäule kann Knoblauch Zwiebeln bzw. Zehen stark schädigen und insbesondere bei der Lagerung und am Pflanzgut Schaden anrichten.

Synonyme (laut EPPO)

  • Penicillium allii, Penicillium corymbiferum, Penicillium verrucosum var. corymbiferum.

Schadbild und Lebensweise

  • An den Knoblauch Zehen zeigen sich gelbliche Flecken.
  • An den Befalls Stellen bilden sich bald eine blaugrüner Pilzrasen.
  • Die Krankheit kann auch während der Lagerung großen Schaden anrichten.
  • Wunden an den Knoblauch Zwiebeln erleichtern eine Infektion.
  • Die Pilzkrankheit wird mit befallenem Pflanzgut übertragen.
  • Penicillium überdauert im Boden nicht lange.

Wirtspflanzen

  • Allium sativum und andere

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Knoblauch Zwiebeln nach der Ernte soft ausreichend trocknen.
  • Bei einem Befalls Verdacht wird eine Heißwasser Behandlung unmittelbar vor der Pflanzung empfohlen.
  • Eine Bekämpfung mit Pflanzenschutzmittel ist nicht möglich.

Quelle

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Pilzkrankheiten

Beim Anbau von Knoblauch können Pilzkrankheiten großen Schaden anrichten und sogar zum Totalausfall führen. ooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

Blattflecken (Stemphylium vesicarium) K

Stemphylium Blattflecken an Allium Schlotten. (J.Kreiselmaier)

Diese Pilzkrankheit kann zu Ertragsverlusten führen.

Synonyme

  • Pleospora allii, Pleospora frangulae, Pleospora herbarum, Pleospora labiatarum, Pleospora leguminum, Pleospora mali, Pleospora meliloti, Pleospora putrefaciens, Pleospora salsolae, Pleospora typhae, Sphaeria herbarum, Stemphylium herbarum.

Schadbild und Beschreibung

  • Blattfleckenkrankheit, die an Knoblauch unterschiedliche Läsionen von bräunliche bis gelblich hervorruft.
  • In den Läsionen werden Konidien gebildet.
  • Der Pilz überwintert als Pseudothezien, die sich auf den befallenen Schlotten bilden.
  • Befallen werden Knoblauch Bestände verstärkt, wenn die Pflanzen bzw. das Pflanzengewebe schon geschwächt ist, z.B. vom Falschen Mehltau.
  • Eine Pilzkrankheit, die an sehr unterschiedlichen Pflanzenarten, unterschiedlicher Pflanzenfamilien vorkommt. Verursacht z.B. auch die Purpurfleckenkrankheit des Spargels.
  • Die Schadsymptome können eventuell mit Alternaria porri verwechselt werden.

Wirtspflanzen

  • Allium, Asparagus officinalis, Calendula officinalis, Helianthus annuus, Lactuca, Lupinus, Malus, Medicago, Medicago sativa, Petroselinum crispum, Pyrus, Raphanus sativus, Spinacia oleracea, Tanacetum cinerariifolium, Triticum, Vicia, Vicia faba und andere

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Unterschiedliche Empfindlichkeit der Sorten nutzen.
  • Feldhygiene beachten.
  • Kein Anbau von Knoblauch neben befallenen Winterzwiebel Beständen.
  • Befallene Erntereste möglichst bald einarbeiten bzw. verrotten lassen.
  • Blattnässe Zeiten minimieren z.B. durch günstige Bestandsdichte, optimierte Bewässerung usw.
  • Wasserstau in der Parzelle vermeiden (Regenverdaulichkeit verbessern usw.)
  • Bei Bedarf den Einsatz zugelassener Fungizide erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

Recherche Forschungsberichte

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Falscher Mehltau (Peronospora destructor) K

Falscher Mehltau an Zwiebeln. (J.Kreiselmaier)

Der Falsche Mehltau ist eine der bedeutendsten Krankheiten beim Anbau von Knoblauch.

Synonyme

  • Peronospora schleideni, Peronospora schleideniana.

Schadbild und Beschreibung

  • Am Knoblauch Laub zeigen sich längliche, ovale grünbraune Flecken und oft auch ebenso gefärbte Blattspitzen.
  • Bei feuchtem Wetter zeigt sich ein grau-violettes Myzel mit Sporen.
  • Der Falsche Mehltau entwickelt sich besonders gut bei feuchtkühler, regnerischer Witterung.
  • In trockenen Jahren tritt er weniger auf.
  • Die Pilzsporen verbreiten sich über Luftbewegungen.
  • Das Knoblauch Laub kann bei einem stärkeren Befall ganz absterben.
  • Der Pilz befällt hauptsächlich Knoblauch, Zwiebeln und Schalotten, seltener ist er an Schnittlauch oder Porree zu finden.
  • Bei günstigen Bedingungen ist ein Lebenszyklus innerhalb von 14 Tagen möglich.
  • Das Pilzmyzel kann an Pflanzenresten auf dem Feld oder auf den Knoblauch Zehen überdauern.
  • Im Herbst bildet der Pilz Oosporen, die im Boden überdauern können.

Wirtspflanzen

  • Allium Arten

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Da der Pilz Dauersporen bilden kann, die über Jahre im Boden aktiv bleiben, ist eine weitgestellte Fruchtfolge empfehlenswert.
  • Befallene Zwiebel Putzreste gehört nicht auf Zwiebeläcker.
  • Zu dichte Zwiebelbestände begünstigen einen Befall.
  • Der Befall kann mit dem Prognosemodell Zwipero vorhergesagt werden.
  • Resistenzzüchtung fördern, Sortenunterschiede beachten.
  • Zugelassene Fungizide einsetzen und den Zusatz von Additive prüfen.
  • Die vorhandenen Fungizide wirken vorbeugend, deshalb kurz vor der erwarteten Infektion (ZWIPERO) spritzen

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

Recherche Forschungsberichte

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Fusarium Basalfäule (Fusarium oxysporum f. sp. cepae) K

Datei:IPMimage5361503.jpg
Fusarium Basalfäule an Zwiebeln. (Howard F. Schwartz, Colorado State University)

Diese Pilzkrankheit kann zu Ertragsverlusten führen. Bisher gehört die Krankheit noch nicht zu den Hauptproblemen beim Anbau von Knoblauch und Zwiebeln. Mit zunehmender Klimaerwärmung kann die Gefährlichkeit zunehmen.

Synonyme (laut EPPO)

  • Fusarium cepae.

Schadbild und Beschreibung

  • Die Pilzkrankheit schädigt die Knoblauch Pflanzen im Bodenbereich.
  • Schon die Keimlinge können befallen werden und absterben.
  • Ein Merkmal des Pilzbefalls ist die Rosafärbung der befallenen Stellen.
  • An den schon entwickelten Knoblauch Zwiebeln zeigt sich im Wurzelbereich eine rosabraune Fäule.
  • Im Bestand sieht man welkende Pflanzen und Blätter, die vergilben.
  • Die Verbreitung der Krankheit erfolgt durch Maschinen, Geräte und Wasser.
  • Infektionen geschehen bei Bodentemperaturen zwischen 15 und 32 °C (Bedlan).
  • Die bekannten Knoblauch Sorten sind unterschiedlich empfindlich.
  • Fusarium kann an befallenen Pflanzenresten bis zu deren Verrottung überdauern.
  • Mit seinen Chlamydosporen Dauerformen kann Fusarium viele Jahre lang gefährlich bleiben.
  • Werden befallener Knoblauch Zwiebeln eingelagert, kann sich die Krankheit bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50% und einer Temperatur von etwa 8 °C am Lager noch stark ausbreiten. (Bedlan)

Wirtspflanzen

  • Allium-Arten

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallene Parzellen meiden.
  • Kein Anbau nach einem Wirtspflanzen Anbau.
  • Werden auf verseuchten Böden keine Wirtspflanzen angebaut reduziert sich die Erregerpopulation relativ schnell (Bedlan).
  • Weniger empfindliche Sorten anbauen.
  • Eine Bekämpfung mit Pflanzenschutzmittel ist keim möglich und sehr schwierig.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

Recherche Forschungsberichte

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Mehlkrankheit (Stromatinia cepivora) K

Gefährliche, weitverbreitete, bodenbürtige Pilzkrankheit an Allium Arten.

Synonym

  • Sclerotium cepivorum.

Schadbild und Beschreibung

  • Auch Weißfäule genannt.
  • Der Pilz befällt schon die jungen Pflanzen. Es entsteht ein watteartiges Myzel.
  • Etwa bei beginnender Bulben Bildung entsteht im Bodenbereich eine Weichfäule.
  • Bei einem stärkeren Befall welken als erstes die ältesten Blätter und sterben ab.
  • Kühles Wetter und Temperaturen unter 20°C (bes. 10-12°C) begünstigen die Pilzentwicklung.
  • Bei Bodentemperaturen von über 25°C verlangsamt sich das Pilzwachstum stark.
  • Der Pilz bildet als Dauerform 0,2-0,5 mm großen Sklerotien.
  • Die Sklerotien können 15-20 Jahre im Boden überdauern.
  • Wurzelausscheidungen der Allium Pflanzen regen die Sklerotien zur Keimung an.
  • Eine Verbreitung der Pilzkrankheit kann auch durch das Pflanzgut erfolgen.
  • Ackergeräte, Erdbewegungen, Wasser und Tiere können die Mehlkrankheit übertragen.

Wirtspflanzen

  • Allium cepa, Allium porrum, Allium sativa.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Unbedingt befallene Flächen meiden.
  • Bei leichtem Befall eine Anbaupause 5 Jahre einplanen.
  • Befallene Putzabfälle nicht auf Felder für einen Allium Anbau.
  • Einsatz zugelassener Fungizide.

Quellen

Recherche Forschungsberichte

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Pupurfleckenkrankheit (Alternaria porri) K

Alternaria an Zwiebeln. (J.Kreiselmaier)
  • Die Pilzkrankheit kann zu Ertragsverlusten führen.

Synonym

  • Macrosporium porri

Schadbild und Beschreibung

  • Es können sowohl die Schlotten als auch die Zehen befallen werden.
  • Erste Befalls Symptome treten meist an den ältesten Blättern im Spätsommer auf.
  • Großes Befallsrisiko bei häufigem Regen und langer Blattnässe.
  • Geschwächtes Gewebe, z.B. durch Falschen Mehltau Befall begünstigt den Befall von Alternaria porri.
  • Es bilden sich länglich, kleine, eingesunken und weißlich Flecken mit einem violetten Zentrum.
  • Die Pilzsporen können mit Spritzwasser und Wind transportiert werden.
  • Infektionsquelle sind befallene Pflanzenreste.
  • Knoblauch Durchwuchs kann die Verbreitung fördern.
  • Verbreitung und Infizierung kann bei der Einlagerung erfolgen.
  • Der Pilz kann sich auch im Lager weiterentwickeln.
  • Die Pilzkrankheit ist mit dem Pflanzgut übertragbar.

Wirtspflanzen

  • Allium Arten

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallsfreies Pflanzgut verwenden.
  • Weiter Fruchtwechsel mit Wirtspflanzen.
  • Vorsicht vor Infizierung bei der Ernte und Einlagerung.
  • Den Einsatz zugelassener Fungizide erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quelle

Recherche Forschungsberichte

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Rost (Puccinia allii)

Puccinia allii an Knoblauch Pflanze. (J.Schlaghecken)

Pilzkrankheit, die bei Anbau von Knoblauch große Probleme bereiten kann.

Synonyme

  • Puccinia porri.
  • Uromyces ambiguus.

Schadbild und Beschreibung

  • Es bilden sich kleine länglich orangefarbene Flecken an den ganzen Pflanzen.
  • Bei einem stärkeren Befall ergeben sich Wuchshemmungen und Ertragsausfälle
  • Schon ein leichter Befall behindert die Vemarktung von Frischware mit Laub.
  • Temperaturen im Bereich von 15-20°C erscheinen besonders förderlich für die Pilzentwicklung..
  • Die Sporenkeimung wird durch eine hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt.
  • Andauerde Blattnässe hemmt das Pilzwachstum.
  • Eine Infektion von benachbarten Beständen ist gut möglich.

Wirtspflanzen

  • Allium-Arten

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallene Bestandreste nach der Ernte sobald möglich beseitigen.
  • Bei Neupflanzungen sollten keine befallenen Bestände in der Nähe vorkommen.
  • Teilresistenz verschiedener Sorten nutzen.
  • Bei Bedarf Fungizid Einsatz mit zugelassenen Mitteln.

Quellen

Recherche Forschungsberichte

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Samtfleckenkrankheit (Cladosporium allii-cepae) K

Samtflecken an Allium Schlotte. (J.Kreiselmaier)

Pilzkrankheit, die beim Anbau von Knoblauch zu Ertragsverlusten führen können.

Synonyme (laut EPPO)

  • Davidiella allii-cepae
  • Heterosporium allii-cepae und Heterosporium allii var. cepivorum
  • Mycosphaerella allii-cepae

Schadbild und Beschreibung

  • Bei Befall zunächst unscharfe rundliche oder längliche Blattflecken.
  • Später, bei einem stärkeren Befall, sterben ganze Blattpartien ab.
  • Sehr hohe Luftfeuchtigkeit fördert die Pilzentwicklung.
  • In Trockenperioden verbreitet sich Krankheit kaum.
  • Geschwächtes und verletztes Gewebe fördern den Befall.
  • Sporenverbreitung durch die Luft
  • Der Pilz überdauert an Pflanzenreste.

Wirtspflanzen

  • Allium Arten

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Kein direkter Nachbau auf den Befalls Parzellen.
  • Bestandsreste nach der Ernte sobald möglich einarbeiten und eine schnelle Verrottung fördern.
  • Bei Bedarf den Einsatz zugelassener Pflanzenschutzmittel erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

Recherche Forschungsberichte

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Schmutzfleckenkrankheit (Colletotrichum circinans) K

Schmutzfleckenkrankheit an Allium. (R. Wahl)

Pilzkrankheit, die junge Pflanzen befällt und später auch die Knoblauch Zehen schädigt.

Synonym

  • Vermicularia circinans

Schadbild und Beschreibung

  • Bei Frühbefall Vernichtung von Knoblauch Keimlingen bzw. der jungen Pflanzen.
  • An ausgebildeten Knoblauch Bulben entstehen erst kleine, dann auch größere, dunkel gefärbte Flecken.
  • Der Pilz überdauert an den Pflanzenresten als Konidien.
  • Bei einem direkten Nachbau ist mit einem Befall zu rechnen.

Wirtspflanzen

  • Allium cepa, Allium fistulosum, Allium porrum, Allium sativa und andere Allium Arten.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Kein Nachbau auf befallenen Flächen.
  • Kein Anbau von Knoblauch neben Porree oder Zwiebel oder anderen Allium Beständen.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

Recherche Forschungsberichte

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Wurzelfäule (Setophoma terrestris) K

Pyrenochaeta terrestris an Zwiebel. (J.Kreiselmaier)

Eine gefürchtete Pilzkrankheit, die vor allem in wärmeren Regionen wie Griechenland, Israel und Spanien an Allium Arten auftritt. Mit zunehmender Klimaerwärmung kann sie bei uns an Bedeutung gewinnen. In der Pfalz wurde 2016 ein Befall an Zwiebeln und Porree beschrieben.

Synonyme

  • Phoma terrestris
  • Pyrenochaeta terrestris

Schadbild und Beschreibung

  • Eine wärmeliebende Pilzkrankheit, die erst bei Bodentemperaturen von über 20°C gefährlich werden kann.
  • Krankheit, die eine Wurzelfäule bei Allium Arten hervorruft.
  • Zunächst sterben die Wurzeln ab und das Pflanzenwachstum wird gestört.
  • Die befallenen Wurzeln bekommen später die typische rosa Färbung.
  • Bei einem stärkeren Befall welken die Pflanzen und sterben ab.
  • Ihre Konidien und Pyknidien überdauern im Boden.
  • Überdauert auch an Pflanzenreste.

Wirtspflanzen

  • Asparagus officinalis, Allium-sp., Brassica napus, Cucurbita, Solanum lycopersicum, Zea mays

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallene Parzellen meiden.
  • Nach einem Befall 5 Jahre Anbaupause.
  • Putzabfälle nicht auf Knoblauch- bzw. Wirtspflanzen-Äcker ausbringen.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.
  • Eine biologische Bekämpfung mit Trichoderma virens erscheint erwägenswert.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

Recherche Forschungsberichte

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Zwiebelfäule (Botryotinia squamosa)

Botryotinia squamosa an Allium Schlotten. (J.Kreiselmaier)

Pilzkrankheit die Knoblauch Kulturen schädigen kann.

Synonyme (laut EPPO)

  • Botrytis squamosa
  • Sclerotinia squamosa

Schadbild und Beschreibung

  • Kleine längliche, unscharfe, helle Flecken an den Schlotten.
  • Bei einem starken Befall kommt es laut Fachartikel zu Ertragseinbußen von bis zu 30%.
  • Der Pilz überdauert mit Hilfe seiner Sklerotien im Boden
  • Die Sklerotien haben eine Lebensdauer von ca. 2 Jahre.
  • Längere Feuchteperioden fördern stark die Pilzentwicklung.
  • Infektion erfolgen vor allem bei Temperaturen von 12-24°C
  • Eine optimale Pilzentwicklung ergibt sich bei ca. 14-16°C und entsprechender Feuchtigkeit.

Wirtspflanzen

  • Allium cepa, Allium fistulosum, Allium porrum, Allium sativum und weitere Allium Arten.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Fruchtwechsel optimieren.
  • Kein Anbau nach einer Allium Vorfrucht.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.
  • Verbesserte Fungizid Wirkung mit Hilfe von Additive.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

Recherche Forschungsberichte

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Schädlinge

Schädlinge können beim Anbau von Knoblauch einen großen Schaden anrichten und sogar zu einem Totalausfall führen.
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Drahtwürmer/Schnellkäferlarven (Elateridae) K

Drahtwurm. (J.Schlaghecken)

Die Larven aus der Familie Schnellkäfer (Elateridae) können Knoblauch Bestände erheblich schädigen.

Schadbild und Beschreibung Agrotis segetum

  • Wichtige Arten sind Agriotes hirtus, Agriotes lineatus, Agriotis obscurus und Agriotes ustulatus.
  • Junge Knoblauch Pflanzen können schnell im Boden angefressen und zerstört werden.
  • Schäden wurden bisher vor allem in den Monaten Mai bis Juli beobachtet.
  • Nach einem Grünlandumbruch ist mit vielen Drahtwürmern zu rechnen
  • Die Larven sind auf Grund ihres Chitinpanzers relativ steif und hart. Daher der Name Drahtwurm.
  • An den Larven findet man drei Beinpaare.
  • Die bräunlichen, ca. 8-10 mm lange Käfer beginnen im Frühjahr mit der Eiablage.
  • Ein Lebenszyklus dauert ein oder mehrere Jahre.
  • Es gibt z.B. bei Ariotes obscurus um die 10 Larvenstadien.
  • Für das Puppenstadium benötigen sie ca. 15 Tage.

Wirtspflanzen

  • Beta vulgaris, Brassica, Lactuca, Phaseolus, Solanum lycopersicum, Solanum tuberosum, Triticum, Zea mays und andere

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallene Parzellen meiden.
  • Bei Verdacht mit einem Kartoffelköder den Drahtwurmbesatz ermitteln.
  • Nach Wiesenumbruch oder Kleegras Einsaaten vier Jahre keine empfindlichen Kulturen wie Kartoffeln, Möhren, Salat oder Zwiebeln anbauen.
  • Eine Bekämpfung mit Insektiziden ist sehr schwierig.
  • Wenn Zulassung, evtl. mit einem Insektizid inkrustiertes Saatgut verwenden.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

Recherche Forschungsberichte

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Erdraupen (Agrotis segetum und Agrotis ipsilon) K

Erdraupen Fraß. (Frank Peairs, Colorado State University)

Die Larven verschiedener Agrotis-Arten können Knoblauch Bestände stark schädigen.

Schadbild und Beschreibung Agrotis segetum

  • Mit einen Falterflug rechnet man Ende Mai/Anfang Juni.
  • In unseren Regionen rechnet man pro Jahr mit einer Generation.
  • Die Falter sind nachtaktiv.
  • Die Falter legen winzige, gelbliche Eier (0,5 mm Ø), die später bräunlich werden.
  • Die Raupen sind etwa 40 mm lang, graubraun gefärbt und haben hellere Rückenstreifen.
  • Junge Raupen haben zwei Bauchbeinpaare, ältere haben vier Bauchbeinpaare.
  • Überwintere Erdraupen werden im Frühjahr etwa ab einer Bodentemperatur von 10°C aktiv.
  • Die Raupen sind vorwiegend nachtaktiv, nach Regen oder Bewässerung aber auch tagsüber aktiv.
  • Der Fraß Schaden bei Zwiebeln erfolgt oft knapp über den Boden.
  • Abgebissene Pflanzenteile liegen oft am Boden.

Wirtspflanzen

  • Allium, Apium, Beta vulgaris, Brassica, Cichorium, Lactuca, Nicotiana tabacum, Phaseolus, Raphanus, Solanum tuberosum, Spinacia, Zea mays und andere.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Feine Bodenbearbeitung stört die Erdraupenentwicklung.
  • Intensive Bewässerung kann insbesondere die Larvenentwicklung im Jugendstadium hemmen.
  • Bestände ohne Beikräuter sind weniger attraktiv für die Eiablage der Falter.
  • Die Möglichkeit einer biologischen Bekämpfung wird diskutiert.
  • Bei starkem Befall evtl. zugelassene Insektizide einsetzen.
  • Notwendige Spritzungen möglichst spät abends (nachts) durchführen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

Recherche Forschungsberichte

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Lauchmotte (Acrolepiopsis assectella) K

Fraßschäden von den Raupen der Lauchmotten. (J.Ziegler)

Es schädigen die Raupen des Falters. Im frühen Befalls Stadium sind die kleinen Räupchen nur schwer zu erkennen.

Schadbild und Beschreibung

  • Die kleinen Räupchen der Falter können durch ihren Fraß Schaden anrichten.
  • Die Larven dringen in die Schlotten ein und fressen dort.
  • Es gibt je nach Region und Jahr etwa 2 bis 3 Generationen.
  • Die erste Generation fliegt etwa Mitte April bis Mitte Juni, die zweite etwa zwei Monate später.
  • Neben den Falter-Puppen können auch die Falter der letzten Generation überwintern.
  • Mit ausgebreiteten Flügeln beträgt die Spannweite etwa 15-18 mm.
  • Die Falter legen 80 oder mehr kleine Eier mit einer Größe von 0,5 mm.
  • Je nach Wetter schlüpfen die winzigen Larven (13 mm) schon nach wenigen Tagen.
  • Der Schaden entsteht durch den Raupenfraß sowie eventueller sekundärer Fäulnisbildung.
  • Je mehr Wirtspflanzen (Allium-Arten) in der Gemarkung desto größer das Befallsrisiko.

Wirtspflanzen

  • Allium cepa, Allium porrum, Allium sativum, Allium schoenoprasum.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Laufende Bestandskontrollen, nach Erstbefall wöchentlich oder öfter.
  • Die Hinweise der regionalen Warndienste nutzen.
  • Flugkontrolle mit Hilfe von Pheromon Fallen.
  • Die Verwendung von Insektenschutznetz wie beim Lauchanbau hat sich kaum durchgesetzt.
  • Biologische Bekämpfung mit Bacillus thuringiensis Präparate ist möglich.
  • Einsatz zugelassener Pflanzenschutzmittel.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

Recherche Forschungsberichte

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Minierfliege (Phytomyza gymnostoma)

Datei:Phytomyza gymnostoma IPM5550870.jpg
Minierfliegenschaden: (Lawrence Barringe)

Die Minierfliege Napomyza, auch Lauchminierfliege oder auch Allium leafminer genannt ist kein Großschädling, die Larven können aber im Einzelfall beachtlichen Schaden anrichten.

Synonym

  • Napomyza gymnostoma

Schadbild und Beschreibung

  • Die Minierfliegen sind etwa 3 mm groß.
  • Die Fliegen legen ihre Eier an der Spitzen der Zwiebelschlotten ab.
  • Zur Eiablage stechen die Minierfliegen das Pflanzengewebe an.
  • Die Larven fressen sich durch das Gewebe bis in die Zwiebeln.
  • Schäden gibt es vor allem im April/Mai und im August/September.
  • Die Verpuppung erfolgt z.T. auch in der Zwiebel.
  • Die Tönnchen Puppen sind etwa 3-4 mm lang.
  • Es sind zwei Generationen möglich.

Wirtspflanzen

  • Allium sp.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Ständige Bestandskontrollen.
  • Auf die kleinen Einstichstellen von der Eiablage an den Schlottenspitzen achten.
  • Warndiensthinweise beachten.
  • Bei einem stärkeren Befall zugelassene Insektizide einsetzten.
  • Die zur Thrips Bekämpfung zugelassen Mittel haben grundsätzlich auch eine Wirkung auf Minierfliegen.

Quellen

Recherche Forschungsberichte

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Nematoden (Ditylenchus Arten) K

Ditylenchus Schaden an Knoblauch. (Ed Kurtz)

Vor allem in ungünstigen Fruchtfolgen können Stängel Älchen (Ditylenchus dipsacii) Knoblauch Bestände sehr stark schädigen.

Wichtige Arten

  • Ditylenchus dipsaci (wohl die bedeutendste Art).
  • Ditylenchus destructor.

Schadbild und Beschreibung Ditylenchus dipsaci

  • Oberirdisch sichtbare Symptome sind ein gestörtes Wachstum bis hin zum Absterben der Pflanze.
  • Verdrehungen und Verformungen des Stängels können auf einen Nematoden Befall hinweisen.
  • Die Nematoden dringen durch die Stomatas in das Knoblauch Gewebe ein.
  • Regenreiche Perioden und Beregnung fördern die Nematoden Entwicklung.
  • Schwerere Böden sind vorteilhaft für die Nematoden.
  • Sekundär wird das geschädigte Knoblauch Gewebe oft von Krankheiten befallen.
  • Befallene Knoblauch Pflanzen riechen untypisch und unangenehm.
  • Auch im Knoblauch Lager könnte sich die Nematoden noch weiterentwickeln.
  • Bei günstigen Bedingungen dauert ein Entwicklungszyklus der Nematoden 7-20 Tage.
  • Die Nematoden können problemlos kalte winter überstehen.
  • Der Befall erfolgt oft herdenartig.
  • Verschiedene Beikräuter begünstigen die Nematoden Vermehrung.
  • Die Verbreitung erfolgt durch Bestandsreste, Putzreste, Pflanzgut, Beikräuter, Arbeitsgeräte und Wind.
  • Im Stadium J4 können die Nematoden viele Jahre überdauern.

Wirtspflanzen

  • Allium, Avena sativa, Beta vulgaris, Brassica napus, Brassica species, Capsicum, Cichorium, Hordeum vulgare, Medicago sativa, Phaseolus, Pimpinella anisum, Pisum sativum, Secale cereale, Solanum, lycopersicum, Solanum tuberosum, Trifolium, Triticum, Vicia faba, Zea mays

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befalls freie bzw. Befalls arme Parzellen wählen.
  • Empfohlener Fruchtwechsel 4 Jahre.
  • Auf verseuchten Flächen alle Wirtspflanzen für ein paar Jahre weglassen.
  • Knoblauch Pflanzgut (Zehen) kann durch eine Warmwasserbehandlung mit 45°C befallsfrei gemacht werden.
  • An befallenem Erntegut kann man mit einer 30°C Lagerung ein Großteil der Nematoden ausschalten.

Quellen

Recherche Forschungsberichte

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Thripse (Thrips tabaci)

Thrips tabaci an einer Allium Schlotte. (J.Kreiselmaier)

In wärmeren und trockneren Regionen kann sich durch einen starken Thrips Befall ein Ertragsminderung ergeben.

Aktuelle Arten

  • Thrips tabaci
  • Frankliniella occidentalis

Schadbild und Beschreibung von Thrips tabaci

  • Die Thripse sind kleiner als 1 mm.

+ Ihre Farbe kann sich je nach Temperatur im Bereich von gelb bis braun verändern.

  • Thrips tabaci kommt an verschiedenen Pflanzenarten vor.
  • Junge Zwiebelsämlinge sind besonders beliebt bei den Thripsen.
  • Die Thripse ernähren sich von den Säften der besuchten Pflanzen.
  • Ein stärkerer Befall durch Thripse erkennt man an dem silbrigen Aussehen der Allium Schlotten.
  • Stark befallene Pflanzen wachsen langsamer und die grüne Blattfarbe verändert sich in gräulich.
  • Thripse legen ihre Eier ins Pflanzengewebe.
  • Pro Saison sind etwa 4-6 Generationen möglich.
  • Ein Lebenszyklus dauert bei 20°C etwa 21-28 Tage und bei 30°C etwa 10-14 Tage.
  • Die Tiere überdauern auf den Wirtspflanzen, auf Pflanzenreste aber auch im Boden.
  • Die Verbreitung der Thripse erfolgt bevorzugt durch Wind.
  • Das größte Befallsrisiko besteht bes. von Juni bis August.

Wirtspflanzen

  • Allium, Armoracia rusticana, Asparagus officinalis, Avena sativa, Brassica napus, Brassica oleracea, Capsicum, Cucumis sativus, Cucurbita, Glycine max, Lactuca, Phaseolus, Pisum sativum, Raphanus sativus, Solanum lycopersicum, Solanum melongena, Solanum tuberosum, Triticum, Zea mays und viele andere Zierpflanzen usw.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Wöchentliche Kontrollen der Bestände.
  • Nutzung der örtlichen Pflanzenschutz-Warndienste.
  • Die Sortenunterschiede nutzen.
  • Häufiges Beregnen mit kleinen Wassergaben mindert den Befall.
  • Spezielle Untersaaten können den Befall mindern, führen aber zu Ertragsverlusten.
  • Eine Auflage von Schutznetzen kann helfen, hat sich aber in der Praxis nicht durchgesetzt.
  • Natürlich vorkommende Nützlinge können im Idealfall größere Thripsschäden verhindern.
  • Im Extremfall zugelassene Insektizide einsetzen. Aber Vorsicht vor Nützlings schädigenden Insektiziden.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

Recherche Forschungsberichte

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Zwiebelfliege (Delia antiqua und Knoblauchfliege (Suillia lurida) K

Zwiebelfliegen Maden können beim Anbau von Knoblauch Schaden anrichten.

Zwiebelfliegen Maden an Allium cepa. (Rasbak NL)

Synonym

  • Anthomyia antiqua.
  • Hylemya antiqua, Hylemya ceparum.
  • Phorbia antiqua.

Schadbild und Beschreibung

  • Die Zwiebelfliegen legen ihre Eier an die Pflanzen.
  • Die Maden fressen an den jungen Pflanzen oder auch in den sich entwickelnden Knoblauch Zwiebeln.
  • Stärker befallene Pflanzen welken und befallene Zwiebeln faulen auf Grund sekundär auftretender Krankheiten.
  • Zwiebelfliegen sind 5-7 mm groß.
  • Etwa ab Ende April schlüpfen die ersten Fliegen aus den überwinterten Puppen. (Faustregel: Mit Beginn der ersten Löwenzahnblüten)
  • Zwiebelfliegen Eier sind oval und etwa 1 mm groß.
  • Bei günstigen Bedingungen schlüpfen nach 3-8 Tage die Maden.
  • Die Maden fressen sich in das Pflanzen Gewebe.
  • Nach etwa 14-21 Tagen wandern die Maden zur Verpuppung in den Boden.
  • Die Puppen ruhen für 2-3 Wochen, dann schlüpft die Fliege.
  • In unseren Breiten gibt es pro Saison 2 bis drei Generationen.

Wirtspflanzen

  • Allium cepa, Allium fistulosum, Allium porrum, Allium sativum.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Fruchtwechsel und Anbau in Regionen mit wenig Wirtspflanzen.
  • Kulturschutznetze können helfen haben sich aber nicht generell durchgesetzt.
  • Auftreten mit Hilfe von Gelbtafeln dokumentieren.
  • Bei einem starkem Befalls Druck den Einsatz zugelassener Pflanzenschutzmittel in Erwägung ziehen.
  • Prognosemodelle nutzen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

Recherche Forschungsberichte

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Aktuell möglicher Einsatz von Pflanzschutzmitteln

In der Datenbank PS-INFO findet man einfach und schnell, für die jeweils ausgewählte Gemüsekultur, die aktuell zugelassenen Pflanzenschutzmittel.

Logo PS Info.jpg



Siehe auch in Hortipendium


Autoren und Mitwirkende

  • Bedlan Gerhard, Dr. phil. Wien.
  • Bickelmann Ulrike, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE.)
  • Mahler Kerstin, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.
  • Kreiselmaier Jochen, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.
  • Lampe Isabelle, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.
  • Lutz Frieder, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.
  • Schlaghecken Josef, Neustadt/Wstr.
  • Ulrich Roswitha, Pflanzenschutzdienst, Hessen.
  • Weinheimer Sebastian, Queckbrunnerhof, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.
  • Ziegler Joachim, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.


Quellen Offline

  • Gerd Krüger (2002): Pflanzenschutz im Gemüsebau. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-3191-9


Quellen Online