Kaki

Aus Hortipendium
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Kaki
Diospyros kaki
Synonyme
Kaki-Pflaume, Frucht des Zeus, göttliche Birne, Persimone, Sharon
Kaki red.jpg
Kaki nach Ernte
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung Heidekrautartige
Ericales
Familie Ebenholzgewächse
Ebenaceae
Gattung Ebenholzbäume
Diospyros

Die Kaki (Diospyros kaki) ist ein Baum aus der Familie der Ebenholzgewächse, der ursprünglich aus China, Süd-Korea und Japan stammt. Neben der Kultivierung als Nutzpflanze besitzen Kaki-Bäume auch einen hohen Zierwert,da die äußerst dekorativen Früchte noch nach dem Laubfall an den Bäumen hängen. Die Bäume gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Erde. In China wird sie seit über 2000 Jahren angebaut und „chinesische Pflaume“ genannt. Deshalb wird sie auch bei uns nicht selten als Kaki-Pflaume angeboten. In klimatisch ungünstigen Lagen beschränkt sich die Kultur dieser Wärme liebenden Pflanze auf die Kübelkultur als exotische Obstart mit frostfreier Überwinterung oder die Kultivierung in einem Kalthaus (5 - 10°C). In wärmeren oder Weinbau Regionen können sie an geschützten Stellen auch ganzjährig im Garten stehen. So wachsen und reifen Kakifrüchte (Diospyros kaki) seit über 10 Jahren im mediterranen Garten am DLR Rheinpfalz in Neustadt an der Weinstraße.


Blüte

Veredelte Bäume kommen schon nach 2-3 Jahren in den Ertrag. Im Gegensatz zu unseren heimischen Obstgehölzen sind sie in der Lage, ohne eine vorhergehende Bestäubung und Samenbildung Früchte zu bilden. Diese besondere Eigenschaft, die wir lediglich bei den Birnen kennen, nennt man Parthenokarpie oder Jungfernfrüchtigkeit. Dennoch gibt es immer wieder Früchte, die nach Bestäubung Samen ausbilden und dadurch etwas größer werden. Die Blüte findet im Juni statt.

Frucht

Kaki am Baum

Bei den Früchten unterscheidet man 3 verschiedene Formen:

  • kugelig (Kaki)
  • oval (Persimone)
  • tomatenartig flach (Sharon)


Einzelne Früchte mit den typischen 4 Kelchblättern werden bei uns bis zu 250 g schwer, in der Heimat sogar bis 500 g. Die Farbe der glatt-glänzenden, anfangs bedufteten Fruchthaut variiert von gelb-orange (Sharon und Persimone) bis rot-orange (Kaki). Mit zunehmender Reife werden die Früchte weicher und genießbar, weil die herben, einen pelzigen Geschmack auf der Zunge hinterlassenden Tannine dann weitestgehend abgebaut sind. Eine neue Selektion aus Israel, die Sharon (Scharon-Frucht, Sharoni) hat diesen Nachteil nicht mehr, denn die süßen, gelb-orangen Früchte enthalten keine Tannine und entfalten schon im hartreifen Zustand ihr typisches, an Melonen und Pfirsich erinnerndes Aroma. Geerntet wird ab Oktober/November, wenn die ersten Blätter vom Baum gefallen sind. Verbliebene Früchte hängen sehr dekorativ den Winter über am blattlosen Baum und werden von der Vogelwelt geschätzt.

Standort

Kaki gelten als wenig anspruchsvoll an den Boden. In Weinbauklimaten gelten sie als frosthart und können ganzjährig im Garten bleiben. Lediglich in den ersten beiden Standjahren ist ein Winterschutz (Frostschutzvlies) ratsam. Am Standort Neustadt wurden Minustemperaturen von deutlich unter -20 °C ohne Probleme überstanden. Für die Pflanzung im Garten sollten die gerbstofffreien Sharon bevorzugt werden. Die Pflanzen präsentieren sich gesund und wenig anfällig, Krankeiten und Schädlinge wurden bisher nicht beobachtet.

Frucht und Verwertung

Die reifen importierten Früchte werden als Dessertfrucht in Scheiben geschnitten (Sharon) oder halbiert und dann mit dem Löffel frisch genossen. Darüber hinaus lassen sie sich auch zu Konfitüre oder Marmelade verarbeiten, wenn die Schale vorher entfernt wird.

Die exotisch wirkenden Kaki-Bäume im eigenen Garten haben nicht nur einen hohen Zierwert, sondern sind theoretisch auch als Obstbäume nutzbar. Die äußerst dekorativen Früchte des Kaki-Baumes hängen noch nach dem Laubfall an den Bäumen. Selbst nach den ersten leichten Frösten sind die Früchte noch recht fest. Bei dem reichen Fruchtbehang stellt sich da her die Frage: Kann bzw. wann kann ich die Kakis aus dem eigenen Garten essen und besteht eine Möglichkeit der Verwertung?

Dazu muss man wissen, dass Kakis in der Regel erst im vollreifen Zustand, d.h. wenn die Schale auf leichten Druck nachgibt und das Fruchtfleisch weich ist, genießbar sind. Unreife Früchte sind adstringierend, d.h. beim Verzehr wird der Mund pelzig und taub. Allerdings gibt es hier Sortenunterschiede: So sind z.B die Sorten ‚Jiro’, Fuyu’ und ‚Hanafuju’ nicht adstringierend, sollten aber trotzdem am Baum ausreifen. Die festen Früchte enthalten noch soviel Tannin, dass sie im Rohzustand deutlich „pelzig“ schmecken. Kakis aus dem eigenen Garten reifen in unseren Breiten in klimatisch begünstigten Gebieten und bei günstigem Wetter soweit aus, dass sie (ggf. bei anschließender Nachreife) teilweise auch roh gegessen werden können. In der Mehrzahl der Fälle, insbesondere bei Sorten die bis zur Reife einen hohen Tanningehalt haben, wird man sie in nicht vollreifem Zustand verarbeiten müssen. Dazu eignen sich alle Kakisorten, auch solche, die sortenbedingt in nichtvollreifem Zustand „pelzig“ schmecken. Aus ihnen lässt sich, sowohl aus festen als auch vollreifen Früchten, eine Konfitüre herstellen. Die Früchte sollten jedoch ohne Schale verarbeitet werden. Somit haben diese exotisch wirkenden Bäume nicht nur einen hohen Schmuckwert im Garten sondern sind auch als Obstbäume nutzbar.


Quellen

Gartenakademie Rheinland-Pfalz, Werner Ollig
Wikipedia, Kaki
Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold (2002): Zander - Handwörterbuch der Pflanzennamen. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001-3573-6