Integrierter Anbau

Aus Hortipendium
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Der Begriff Integrierter Pflanzenbau wurde in den 70-er Jahren geprägt. Dessen Ziel ist es, Ökologie und Ökonomie im Pflanzenbau in ein Gleichgewicht zu bringen. Dies bedingt, dass bei der Kultur von Pflanzen alle sinnvollen und möglichen Maßnahmen geprüft und ergriffen werden. Das Prinzip basiert auf dem kombinierten Einsatz von Sortenwahl, Anbautechnik, Pflanzenernährung, Pflanzenschutz, Biotechnische Maßnahmen, Standortwahl und Fruchtfolgegestaltung. Bei der Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen sind Pflanzenschutzmaßnahmen nur eine von mehreren Möglichkeiten der Schadensbegrenzung. Diese sollen dann erst nach dem Überschreiten der sog. „Schadensschwelle“ eingesetzt werden und nicht, wie früher manchmal üblich, nach festen Anwendungszeiten oder nach dem „Spritzkalender“. Im Erwerbsanbau ist der Integrierte Anbau in allen Sparten der Landwirtschaft mittlerweile zum Standard geworden. Für den Hausgartenbereich eröffnen sich hierdurch viele Möglichkeiten für eine umweltschonende Gartenbewirtschaftung, bei denen die Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz ein hohes Gewicht haben.


Apfelanbau

Heimische Äpfel werden heute fast ausschließlich im "Kontrollierten Integrierten Anbau" erzeugt. Dieser Anbau von Äpfeln ist ein umwelt schonendes Anbauverfahren für die Erzeugung von Äpfeln der Spitzenqualität. Im Integrierten Anbau sind alle Kulturmaßnahmen optimal aufeinander abgestimmt. Schonende Bodenpflege zur Erhaltung und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit gehören unverzichtbar zum Integrierten Anbau. Ganzjähriger Grasbewuchs zwischen den Apfelbäumen sorgt für die Nährstoffnachlieferung und verhindert Bodenerosion und Nährstoffauswaschung. Durch Lockstofffallen und Klopfproben erhalten wir Aufschluss darüber, wann bestimmte Schadinsekten verstärkt in Obstanlagen auftreten.
Erst wenn die Vermehrung der Schadinsekten eine bestimmte Schadensschwelle übersteigt, wird entschieden, ob gezielte Pflanzenschutzmaßnahmen eingesetzt werden müssen. Durch die Unterstützung und Förderung von tierischen Helfern kann im Integrierten Anbau der übliche Pflanzenschutz erheblich eingeschränkt werden. Dies gelingt aber nur dann, wenn ein ausgewogenes Beziehungsgefüge zwischen Nützlingen und Schädlingen in den Obstanlagen vorhanden ist. Äpfel aus Kontrolliertem Integriertem Anbau werden nicht nur den hohen Ansprüchen des Verbrauchers an Geschmack, wertvollen Inhaltsstoffen, Farbe und Größe gerecht, sie geben dem Verbraucher auch die Sicherheit, dass sie umweltfreundlich erzeugt wurden.


Quelle