Ilex
Stechpalmen | |
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Ilex | |
![]() Früchte von Ilex aquifolium
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Systematik | |
Klasse | Bedecktsamer Magnoliopsida |
Gruppe | Eudikotyledonen |
Kerneudikotyledonen | |
Asteriden | |
Euasteriden II | |
Ordnung | Stechpalmenartige Aquifoliales |
Familie | Stechpalmengewächse Aquifoliaceae |
Die Gattung Ilex umfasst etwa 400 Baum- und Straucharten, die überwiegend in den tropischen und subtropischen Zonen der Erde beheimatet sind. Nur im Westen Nordamerikas und in Australien gibt es keine Vorkommen. Einige Arten sind auch in der nördlichen Hemisphäre beheimatet. In Deutschland ist vor allem die heimische Art Ilex aquifolium in vielen Gärten als zuverlässiges Gehölz zu finden. Für Hecken, immergrüne Abpflanzungen und Begrünungsmaßnahmen im Schatten- und Wurzelbereich von Bäumen sind die Arten der Gattung Ilex sehr gut geeignet. Besonders dekorativ ist das Zusammenpflanzen von gelb- und rotfruchtenden Ilex-Arten. Der Fruchtbehang ist stärker, wenn man männliche und weibliche Pflanzen zusammensetzt.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Die Arten bevorzugen feuchte, windgeschützte, halbschattige Lagen, die vor allem vor der Wintersonne geschützt liegen. Sehr empfindlich reagieren die Sträucher auf austrockende, kontinentale Ostwinde im Winter. Als recht winterhart gelten vor allem die Sorten Ilex pernyi, Ilex crenata und Ilex ciliospinosa. An allen Standorten ist es empfehlenswert, die Wurzelscheiben vor dem Winter nach einer starken Wässerung gut abzudecken. Die Stechpalmen wachsen sowohl auf moorigen und sandigen, als auch auf kalkhaltigen oder lehmigen Böden. Ideal ist ein mäßig saurer pH-Wert.
Wuchs
Je nach Art und Sorte handelt es sich um Sträucher oder Bäume. Die Wuchsform variiert sehr. Während Ilex aquifolium spitz kegelförmig bis breit pyramidal wächst, hat Ilex x meserveae eine breitbuschige Form. Ilex verticillata hingegen wächst oval rundlich. Generell lassen sich bezüglich des Wuchses wenig Gemeinsamkeiten feststellen. Das Wurzelwerk ist meist in der oberen Bodenschicht dicht verzweigt und hat einen hohen Feinwurzelanteil. Einigen Arten, wie beispielsweise Ilex aquifolium, bilden auch fleischige Hauptwurzeln aus, die tief in den Boden eindringen.
Biologie
Das Holz von Ilex aquifolium ist hart, zäh, gut polierfähig und schwer. Früher wurde es deshalb zur Herstellung von Spazierstöcken, Peitschen und Hammerstielen verwendet. Durch seine Beschaffenheit erzeugt das Holz keine Blasen an den Händen. Die Blätter sind je nach Art sommergrün oder immergrün. Sie sind wechselständig angeordnet und einfach. Häufig sind sie ledrig und mit auffälligen Randdornen besetzt. Die Belaubung dieser Gattung ist dunkelgrün, meist makellos und deshalb auch sehr zierend. Die Blätter von etwa 20 bis 30 der tropischen und subtropischen Arten werden zur Teegewinnung genutzt. Bei der Art Ilex paraguariensis handelt es sich um den berühmtesten Mate-Teestrauch. Die Blüten sind klein, weiß, meist eingeschlechtig und zweihäusig verteilt. Sie sind selten polygam. Die Früchte der meisten Arten gelten aufgrund ihres dekorativen Aussehens als recht attraktiv.
Arten
Im Folgenden sind einige Arten aufgelistet, die für den Zierpflanzen- und Baumschulbereich von Bedeutung sind.
Art | Herkunft | Wuchs | Laub | Blüte | Frucht | Bild |
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Ilex aquifolium | Europa, Nordwestafrika | Großstrauch oder kleiner Baum (3 - 10 m) Strauch: spitz kegelförmig oder breit pyramidal, Baum: breit eiförmige Krone |
Immergrün | Weiß, klein | Rot, giftig, langhaftend (bis Frühjahr) | |
Ilex crenata | Japan | Mittelhoher Strauch - Großstrauch (2 - 5 m) straff aufrecht, im Alter unregelmäßig |
Immergrün | Mattweiß, sehr klein | Schwarz, giftig, langhaftend | ![]() |
Ilex x meserveae | Ilex aquifolium x Ilex rugosa | Großstrauch (3 bis 4 m), buschig aufrecht, dicht verzweigt, Sortenunterschiede |
Immergrün | Weiß, guter Pollenspender | Rot, kugelig, langhaftend | ![]() |
Ilex pernyi | Mittel- und Westchina | Großstrauch (3 - 5 m) kompakt, aufrecht |
Immergrün | Gelblich, in Büscheln | Rot, ungenießbar | ![]() |
Ilex verticillata | Nordamerika | Mittelhoher Strauch (bis 3 m) breitwachsend |
Sommergrün | Weißlich, unscheinbar | Korallenrot, kugelig |
Weitere Informationen
Quellen
Hans-Dieter Warda (1994/95): Bruns Sortimentskatalog. Wilhelm Zertani KG. Bad Zwischenahn / Bremen.
Bernd Deigner-Grünberg et al. (2001): Pflanzenbuch für Auszubildende im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, Band 1. Grün ist Leben mbH. Pinneberg.