Hortensien

Aus Hortipendium
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Hortensien
Hydrangea
Linné
Hortensiapink.JPG
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung Hartriegelartige
Cornales
Familie Hortensiengewächse
Hydrangeaceae
Gattung Hortensie
Hydrangea

Hortensien sind beliebte Kübel- und Gartenpflanzen, die auch gerade durch die Anlage von romantischen Gärten und Bauerngärten wieder in Mode gekommen sind. Sie eignen sich für viele Standorte in Gärten: sie sehen attraktiv als Einzelpflanzen oder in Gruppen aus, in Strauchrabatten oder als Topfpflanzen. Kletterpflanzen können eine schattige Mauer oder Zäune begrünen.


Arten und Sorten

Hydrangea- Arten u. Sorten dt. Bezeichnung Höhe blüht am ... Holz
Hydrangea arborescens
"Grandiflora"
"Annabelle"
Strauch- oder Schneeball-Hortensie
1,5 - 2 m
1-1,5m

mehrjährigen
einjährigen
Hydrangea macrophylla
( ca. 90 Sorten)
Bauern-, Garten- oder Japanhortensie 1 - 3 m einjährigen
Hydrangea paniculata Rispen-Hortensie 2 - 3 m einjährigen
Hydrangea petiolaris Kletterhortensie 5 - 7 (-10 )m mehrjährigen
Hydrangea sargentiana Samt-Hortensie 2 (- 3) m zweijährigen
Hydrangea serrata Bauernhortensie bis 1 m ein- und zweijährigen


Schnitt

Die meisten Hortensien benötigen keinen Schnitt. Wird doch geschnitten, ist darauf zu achten, dass die Blütenanlagen erhalten bleiben. Daher ist es wichtig zu wissen, ob die Pflanze am ein- oder mehrjährigen Holz blüht. Bei den Hydrangea macrophylla schneidet man nur die Blütendolde ab, da sich aus den darunter liegenden beiden Seitentrieben die Blüten des nächsten Jahres entwickeln. Richtig geschnitten werden muss nur die Rispenhortensie. Um bei dieser einen buschigen Wuchs zu bekommen, werden die Triebe nach den letzten starken Frösten bis auf etwa 50 cm eingekürzt.

Kultur

Die Ansprüche sind bei allen Hortensienarten etwa gleich. Der Boden sollte feucht, nahrhaft, humos und sauer sein. Hortensien bevorzugen Halbschatten, die Kletterhortensie Halbschatten bis Schatten.
Die Hydragea macrophylla-Sorten werden als Topfpflanzen sowohl für das Zimmer als auch fürs Freie angeboten. In geheizten Wohnräumen müssen die Hortensien täglich durchdringend gegossen werden. Ein Austrocknen sollte vermieden werden. Geschieht es doch, werden die völlig ausgetrockneten Hortensien "getaucht", d.h. bis zum Topfrand in ein wassergefülltes Gefäß gestellt.


Blaufärbung

Vorraussetzungen

  • blaublühende Sorte (nur sie enthalten den Farbstoff Delphinidin)
  • saurer Boden mit einem pH-Wert unter 4,5 (kalkhaltige Böden sind nicht geeignet)
  • genügend Aluminium im Boden

Vorgehen

  • Geeignete "blaue" Sorte kaufen, z.B.: "Renate Steininger", "Adria", "Blaumeise", "Bodensee", "Blauer Zwerg", "Elbtal", "Heinrichsburg"
  • zur Pflanzung ein "Moorbeet" (Pflanzloch großzügig ausheben und mit humusreichem Material füllen) anlegen. Bei kalkhaltigen Böden jedoch besser in Kübeln kultivieren.
  • Im Herbst (Oktober bis Frost) und im Frühjahr (insgesamt 7 mal) wird ein aluminiumhaltiges Präperat (Aluminiumsulfat, Ammoniakalaun oder Kalialaun) gegeben. Man verwendet insgesamt 7 - 8 g Aluminiumsulfat je 1 l Substrat. Bei einem 10 l Pflanzkübel sind dies insgesamt 70 - 80 g auf 7 Teilgaben = 7 g/ Gabe. Der Handel bietet hier auch spezielle aluminiumhaltige Dünger für Hortensien an.
  • Zur Erhaltung des niedrigen pH-Wertes, der der Pflanze die Aufnahme des Aluminiums ermöglicht, darf nur mit "weichem" Wasser ( unter 8° dt. Härte) gegossen werden. Ist das Leitungswasser zu hart, sollte nur Regenwasser verwendet werden.

Dauer

Da die Blütenanlage bereits im Vorjahr geschieht, dauert es in der Regel 2 Jahre bis eine befriedigende Blaufärbung erfolgt.


Pflanzenschutz

Wohl der gefürchteste Schädling an Hortensien ist die Hortensien Wollschildlaus

Hortensienwollschildlaus

Pulvinaria hydrangea, die Wollschildlaus an Hortensien, ist gut sichtbarer, gefährlicher Schädling, der die ganzen Pflanzen zerstören kann. Viele Gartenbesitzer bzw. Hortensien Liebhaber haben beim ersten Befall Befall Schwierigkeiten, den Schädling als solchen zu erkennen. Fachleute beoachteten, den Schädling zum ersten Mal in den 60-ziger Jahren. Umfangreiche Details zur Lebensweise findet man in der ARBOFUX - Diagnosedatenbank für Gehölze

Bekämpfung
Die Bekämpfung der Hortensienwollschildlaus ist sehr schwer. Erkennt man den ersten Befall in seinem Garten bzw. an seinen Hortensien im Frühstadium, so kann man durch ein Entfernen befallener Pflanzenteile oder ganzer Pflanzen vielleicht noch einen größeren Schaden verhindern. Hilfreich ist es aber auch, sich zunächst einmal genau über die Lebensweise des Schädlinge, seiner natürlichen Feinde usw. zu informieren.

Sind ernsthafte Schäden zu befürchten ist eine Bekämpfung mit gut wirksamen Insektiziden zu erwägen. Welche Möglichkeiten es gibt, zeigen die folgendene Links.

PS Info: Zugelassene Pflanzenschutzmittel für den Profi-Anbau
PS Info: Zugelassene Pflanzenschutzmittel für den Haus-und Kleingartenbereich

Literaturrecherche Hortensienwollschildlaus


Quellen

Gartenakademie Rheinland-Pfalz Wikipedia Schildläuse

Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold (2008): Der große Zander - Enzyklopädie der Pflanzennamen. Bd.2: Arten und Sorten. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 978-3-8001-5406-7

Andreas Besinsky, Christian Körner, Joachim W. Kadereit, Gunther Neuhaus, Uwe Sonnewald (2008): Strasburger - Lehrbuch der Botanik. 36. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag. Heidelberg. ISBN 978-3-8274-1455-7