Graslilien im Garten

Aus Hortipendium
Wechseln zu: Navigation, Suche
Ästige Graslilie

Die Graslilien (Anthericum) sind filigrane aber zähe Wildpflanzen. Mit ihren hübschen weißen Blüten ist sind sie langlebige, unaufdringliche aber außergewöhnliche Gartenpflanzen. In Baumschulen und Staudengärtnereien, seltener in Gartencentern, sind die Arten Anthericum liliago (Astlose Graslilie) und Anthericum ramosum (Ästige Graslilie) vertreten.

Bodenansprüche

Graslilien bevorzugen einen trockenen, sonnigen Standort, allenfalls lichten Schatten am Gehölzrand mit magerem Gartenboden. Bei zu nassem Standort, insbesondere auf sehr schweren Böden, können ihre fleischigen Knollen schnell verfaulen. Aus dem selben Grund ist die Pflanze auch als Topfpflanze ungeeignet, obwohl sie keinen großen Wurzelballen hat.


Pflanzung

Die Pflanzzeit der Graslilien liegt im Frühjahr oder Frühherbst. Graslilien werden einzeln oder in Gruppen von drei Pflanzen gesetzt. Graslilien sind anpassungsfähig, gut an Trockenheit angepasst, aber konkurrenzschwach. Um die Pflanzen sollte im Garten ein halber Meter Abstand gehalten werden.

In nährstoffreicheren Gartenböden können kräftig wachsende Pflanzen wie der Blutstorchschnabel die Graslilie bereits nach 2-3 Jahren verdrängen, daher ist bei dieser reizvollen Pflanzenkombination genügend Abstand einzuhalten.

Pflanzpartner

Die natürlichen Pflanzengesellschaften von Graslilien mit bspw. gelben Sonnenröschen, blauen, rundblättrigen Glockenblumen, rosafarbenen Grasnelken, weinrotem Kopflauch unter gelben Färbeginster lassen sich einfach in sonnige, trockene Gartensituationen übertragen. In Naturschutzgebieten ist die Pflanze mit Küchenschelle, dem silberlaubigen, kleinen Habichtskraut, der wintergrüne rosaviolett blühende Gamander, das zierliche Zittergras zu finden. Einmal angewurzelt benötigen diese standortgerechten Staudenkombinationen minimalen Pflegeaufwand und sehen für einen langen Zeitraum attraktiv aus.

Vermehrung

Dort wo sich die Graslilie wohl fühlt breitet sie sich unaufdringlich über Selbstaussaat aus. Die sehr langlebigen, horstig wachsenden Einzelpflanzen ohne Ausläuferbildung werden von Jahr zu Jahr schöner und reichblütiger. Sie wollen am liebsten ohne Hacken ungestört an Ort und Stelle wachsen. Ein Umpflanzen oder eine Teilung ist bei der Pflanze nicht unbedingt nötig.

Teilung

Bei Bedarf können die langsam wachsenden Pflanzen nach 5 Jahren über Teilung im Spätherbst oder Frühjahr vermehrt werden. Graslilien können auch über Aussaat vermehrt werden. Die schwarzen Samen sitzen in rundlichen Samenkapseln, die ab August an den Pflanzenstielen heranreifen.

Aussaat

Als Kaltkeimer können sie im Spätherbst oder Winter in Töpfen mit sandiger Gartenerde ausgesäät werden. Sie keimen im Frühjahr des folgenden Jahres und brauchen 2 -3 Jahre um sich zu blühfähigen Pflanzen zu entwickeln. Spezielle Wildpflanzengärtnereien oder Staudengärtnereien bieten kräftige Jungpflanzen des aparten Gewächses an.


Quellen

Jelitto/ Schacht/ Fessler (1990): Die Freiland Schmuckstauden - Handbuch und Lexikon der winterharten Gartenstauden. Ulmer Verlag 4. Auflage. Stuttgart.