Gründüngung im Hausgarten

Aus Hortipendium
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Gründüngung besagt nichts weiteres, als dass grüne Pflanzenteile in den Boden eingebracht werden.

Warum Gründüngung?

  • Anreicherung des Bodens mit Humus (verbleibende Wurzeln, verrottende Grünmasse) und damit Verbesserung der Bodenstruktur  sowie Düngung
  • tiefgreifende Bodenlockerung durch die Wurzeln
  • Schutz des Bodens vor Verschlämmung, Verkrustung und Erosion

Einsatzbereich

  • Gartenneuanlagen zwischen Beerensträuchern
  • in Obstanlagen
  • im Gemüsegarten
  • auf freien Beeten (Vor- und Nachkultur)
Tagetes

Geeignete Pflanzen

Die Auswahl der richtet sich nach:

  • Bodenart (nicht alle Pflanzen gedeihen auf allen Böden gleich gut)
  • Pflanzenentwicklungszeit ( Gewünschter Aussaattermin: Welche Pflanze kann ich jetzt noch/schon aussäen?)
  • Familienzugehörigkeit (Gibt es Probleme mit der Kulturfolge?)
Phazelia

Phazelia ist eine der Gründüngungspflanzen, die man fast immer einsetzen kann, da sie sowohl auf leichten als auch auf schweren Böden gedeiht und mit keiner im Nutzgarten angebauten Pflanzen verwandt ist. Sie kann ab Mitte Mai bis Ende August ausgesät werden und hat eine Entwicklungszeit von ca. 8-10 Wochen.

Wer im Obstgarten den Boden offen hält, kann jetzt im Juli noch viel Gutes für die Bodengare tun durch eine Einsaat mit Gründüngungspflanzen. Besonders auf schweren Böden kann es über die Jahre zu Bodenverdichtungen kommen. Die genannten Gründüngungspflanzen haben die Eigenschaft, sehr tief zu wurzeln und auch vorher nicht benutzbare Bodenschichten biologisch zu beleben. 

Aussaatmengen für Gründüngung in g/100 qm (Auswahl)

Kreuzblütler

  • Lihoraps, Senf: 200,
  • Ölrettich: 300

Korbblütler

  • Sonnenblumen: 400

Leguminosen

  • Wicken, Felderbsen: 1700,
  • Lupinen: 2500
  • Weißklee, Gelbklee und andere Kleearten: 150-300

Wasserblattgewächse

  • Phazelia: 150

Gerade für humusarme leichte Böden sollten Pflanzen mit einer hohen Grünmassebildung gewählt werden wie z. B. Lihoraps, Sonnenblumen oder Phazelia. Von besonderer Bedeutung ist die Fähigkeit der Leguminosen, Stickstoff aus der Luft binden zu können. Wer neben der Bodenverbesserung auch etwas tun will zur Förderung von Nützlingen und Bienen, kann auch eine spezielle Bienenweidemischung aussäen, die dann im Spätjahr wunderbar blüht, z. B. die Tübinger Bienenweidemischung aus.

Durchführung

  • Gründüngungspflanzen aussäen
  • Gründüngungspflanzen in der Regel kurz vor der Blüte ( Phazelia auch während der Blüte) abmähen, niederwalzen oder - im Herbst- abfrieren lassen.
  • ggf. zerkleinern (bei dicken Stängeln wie z. B. Sonnenblumen) und das Beet damit abmulchen
  • im Laufe des Jahres flach in den Boden einarbeiten