Gespinstmotten
Gespinstmotten | |
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Yponomeutidae | |
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Systematik | |
Klasse | Insekten Insecta |
Unterklasse | Ectognatha |
Ordnung | Schmetterlinge Lepidoptera |
Unterordnung | Glossata |
Überfamilie | Yponomeutoidea |
Die Gespinstmotten (Yponomeutidae) sind eine Familie in der großen Ordnung der Schmetterlinge. In Mitteleuropa sind über 50 Arten dieser Familie bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Aussehen
Die Falter der Gespinstmotten sind meist kleine helle Falter von ca. einem Zentimeter Länge. Die weißen Flügel sind auffällig schwarz gepunktet und stehen in der Ruhe steil dachförmig. Die Larven (Raupen) besitzen vier Beinpaare am Abdomen, die in der Regel als Kranzfüße angeordnet sind.
Lebensweise
Nach vollendeter Larvenentwicklung verpuppen sich die Tiere innerhalb des Gespinstes. Die Falter schlüpfen im Juli und legen ihre Eier an Zweigen ab. Die Junglarven überstehen den Winter unter einer schützenden Sekretschicht. Im Frühjahr beginnen sie dann mit ihrer Fraßtätigkeit. Die Larven sind entweder minierend (Bsp. Argyresthia), fressen in Blüten und Knospen oder leben in sozial umfangreichen Gespinsten (Bsp. Yponomeuta). In den durch schwarze Kotkrümel verschmutzten Gespinsten leben oft große Mengen der Larven, die sich bei Berührung der Gespinste schlängelnd bewegen.
Wirtspflanzen
Im Mai und Juni bilden hellgraue oder cremefarbene Larven auffällige Gespinste zwischen kahlgefressenen Zweigen von Pfaffenhütchen, Schlehe, Pflaume und anderen Ziergehölzen der Gattung Prunus. Auch an Apfel, Weiß- und Rotdorn kann es zu Gespinstmottenbefall kommen, der jedoch meist schwächer ist als bei Pfaffenhütchen oder Schlehe. Manche Arten sind auch an den Nadeln von Koniferen bekannt.
Bekämpfung im Hausgarten
Im Garten treten Gespinstmotten erfahrungsgemäß selten auf, so dass auf eine Bekämpfung verzichtet werden kann, zumal ein Befall meist erst bei Kahlfraß entdeckt wird. Stellt man rechtzeitig erste Gespinstbildung durch die Junglarven fest, reicht ein Entfernen der Gespinste mit der Gartenschere. In der freien Landschaft, bei Feldgehölzen oder an Weg- und Waldrändern kommt es vor allem bei Schlehen und Pfaffenhütchen in manchen Jahren zu erheblichen Schäden. Die Sträucher regenerieren jedoch sehr gut, so dass auch hier auf eine Bekämpfung verzichtet werden kann.
Gattungen und Arten
- Argyresthia conjugella - Apfelmotte oder auch Ebereschenmotte
- Argyreshtia fundella - Tannennadelmotte
- Argyresthia laevigatella - Lärchentriebmotte
- Argyresthia pruniella - Kirschblütenmotte
- Ocnerostoma piniariella - Kiefernnadelmotte
- Prays fraxinella - Eschenzwieselmotte
- Scythropia crataegella - Weißdornmotte
- Yponomeuta cagnagella - Pfaffenhütchengespinstmotte
- Yponomeuta evonymella - Faulbaumgespinstmotte
- Yponomeuta malinellus - Apfelbaumgespinstmotte
- Yponomeuta padella - Zwetschengespinstmotten oder auch Traubenkirschengespinstmotte
Quelle
W. Jacobs, M. Renner und K. Honomichl (1998): Biologie und Ökologie der Insekten. Gustav Fischer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8274-0799-0
Gespinstmotten an Sommergrünen Laubgehölzen, Gartenakademie Rheinland-Pfalz
Pamphiliidae, Gespinstblattwespen