Gemüse am Wegesrand
Vielen Menschen ist garnicht bewußt, dass uns einige Gemüsearten schon am Wegesrand bzw. in Feld, Flur, Wald oder auf Eh da-Flächen als Wildpflanze begegnen. Es sind der Bärlauch, die Brennnessel, die Brunnenkresse, der Feldsalat, die Wildform des Meerrettichs, die wilde Pastinake, der Portulak, der Rucola, die Wegwarte als Wildform des Chicorees sowie die wilde Möhre.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Bärlauch (Allium ursinum) und seine Wildform
- 2 Brennnessel (Urtica dioica) und ihre Wildform
- 3 Brunnenkresse (Nasturtium officinale) und ihre Wildform
- 4 Chicoree (Cichorium intybus) und seine Wildform, die Wegwarte
- 5 Feldsalat (Valerianella locusta) und seine Wildform
- 6 Löwenzahn (Taraxacum ssp.) und seine Wildform
- 7 Meerrettich (Amoracia rusticana) und seine Wildform
- 8 Möhre (Daucus carota) und ihre Wildform
- 9 Pastinake (Pastinaca sativa) und ihre Wildform
- 10 Portulak (Portulaca oleracea) und seine Wildform
- 11 Rucola (Diplotaxis tenuifolia oder Rucola selvatica) und seine Wildform
- 12 Topinambur (Helianthus tuberosus) und seine Wildform
- 13 Weitere "Gemüse erleben" Angebote
- 14 Siehe auch in Hortipendium
- 15 Weblinks
Bärlauch (Allium ursinum) und seine Wildform
In vielen Regionen wächst der Bärlauch bis an den Wegesrand. Es handelt sich um die gleiche Pflanze, von denen auf den Märkten Blätter zum Kauf angeboten werden.
- Bilder von Bärlauch
Beim Sammeln der Blätter darauf achten, dass man nicht versehendlich die oftmals im gleichen Bestand vorkommenden giftigen Aronstab-, Maiglöckchen- oder auch Herbstzeitlosenblätter mit sammelt bzw. mit ißt.
Detaillierte Informationen zum Bärlauch und auch zu den Verwechselungsmöglichkeiten befinden sich im Kapitel Bärlauch.
Welche Verbreitung der wild wachsende Bärlauch in Baden-Württemberg hat, zeigt die Zentralstelle für die floristische Kartierung in Baden-Württemberg, auf seiner Internetseite Allium ursinum.
Brennnessel (Urtica dioica) und ihre Wildform
Die "Große Brennessel" ist eine Rhizom bildende Pflanze und sehr weit verbreitet. Mit Hilfe ihrer Ausläufer entwiceklt sie sich oft zu großen Beständen. Auf stickstoffreichen Böden entwickelt sie sich besonders stark und kann dann ein Meter und höher werden.
An den Blättern und Stängeln befinden sich Brennhaare.
- Bilder der Großen Brennessel
Für einige Schmetterlings- und Wanzenarten ist die Große Brennessel eine wichtige Nahrungspflanze. So zum Beispiel...
- Kleiner Fuchs
- Tagpfauenauge
- Gepunktete Nesselwanze
- Bilder von Tiere, die von Brennessel leben
Brennessel als Nahrungsmittel
Die oberirdischen Teile der Großen Brennnessel gelten als gesundes Nahrungsmittel. Sie können z.B. zu Brennessel-Spinat gekocht werden. Die Blätter "brennen" nicht mehr wenn sie gekocht wurden bzw. bei rohen Salat aus jungen Blättern kurz geknetet werden oder mit einem Nudelholz überrollt werden.
- Bilder: Brennnessel als Nahrungsmittel
Brennnessel Rezepte
Weitere Infos Brennnessel als Nahrungsmittel
Videos zum Verzehr von Brennnesseln
- Brennnesseln gefahrlos essen!
- Brennnesseln sind viel besser als ihr Ruf: sehr gesund und vor allem auch lecker
- Kalbsfilet, weißer Spargel und Brennnessel-Nudeln.
Brunnenkresse (Nasturtium officinale) und ihre Wildform
In vielen Regionen wächst die Brunnenkresse an Wasserläufen. Es handelt sich um die gleiche Pflanze, von denen auf den Märkten Blätter zum Kauf angeboten werden.
- Bilder von Brunnenkresse
Beim Sammeln der Blätter darauf achten, dass man nicht versehendlich das oftmals im gleichen Bestand vorkommenden Bittere Schaumkraut (Cardamine amara) mit sammelt bzw. mit ißt. Eine Verwechselung gilt jedoch als ungefährlich, da das Bittere Schaumkraut auch genießbar ist.
Detaillierte Informationen zur Brunnenkresse findet man in Wikipedia unter Echte Brunnenkresse.
Welche Verbreitung die (wilde) Brunnenkresse in Baden-Württemberg hat, zeigt die Zentralstelle für die floristische Kartierung in Baden-Württemberg, auf seiner Internetseite Nasturtium officinale.
Chicoree (Cichorium intybus) und seine Wildform, die Wegwarte
Viele Pflanzenliebhaber kennen die wunderschön, blau blühende Wegwarte (Cichorium intybus var. intybus). Wer weiß aber schon, dass es sich dabei um die Urform unseres Chicorées, Radicchio und Zuckerhut (Cichorium intybus var. foliosum) handelt? Alle haben die gleiche Blütenform und -farbe.
- Bilder von Chicoree und seiner Wildform
Die Wegwarte ist an Wegesrändern in weiten Teilen Europas Zuhause. Sie kommt auch auf trockeneren Standorten mit höheren Salzgehalt vor. Die Wegwarte ist eine Pionierpflanze und Tiefwurzeler.
Eine Besonderheit ist, dass sie ihre Blüten morgens gegen 6 Uhr öffnet und gegen Mittag wieder schließt.
Von dieser Wildpflanze wurde durch Menschenhand der Chicoree (Cichorium intybus var. foliusum) sowie die Zichorienpflanze (Cichorium intybus var. sativum) entwickelt. Aus den Rüben der Zichorien macht man heute noch den Landkaffee.
Details zur dieser interessanten Wildpflanze gibt es in Wikipedia unter Gemeine Wegwarte
Welche Verbreitung die Wegwarte (Cichorium intybus var. intybus) in Baden-Württemberg hat, zeigt die Zentralstelle für die floristische Kartierung in Baden-Württemberg, auf seiner Internetseite Cichorium intybus.
Feldsalat (Valerianella locusta) und seine Wildform
Wild wachsender Feldsalat gibt es als Einzelpflanzen oder sogar als geschlossene Bestände, vor allem in den klimabegünstigen Weinbauregionen. Die Bilder zeigen, eine Rebanlage in Neustadt-Mußbach (Pfalz), in dem ganzen Rebzeilen-Streifen zu 99% von wilden Feldsalatpflanzen bedeckt sind.
Grundsätzlich sind die wild gewachsenen Feldsalatpflanzen gut für den Verzehr geeignet. Zu bedenken ist jedoch ob z.B. das Feld mit Pflanzenschutzmittel behandelt wurde.
Des weiteren kann man dei nicht blühenen Feldsalatpfalnzen schnell mit anderen Wildkräutern verwechseln.
- Bilder von gärtnerischem und wildem Feldsalat
Welche Verbreitung der Wilde Feldsalat (Valerianella locusta) in Baden-Württemberg hat, zeigt die Zentralstelle für die floristische Kartierung in Baden-Württemberg, auf seiner Internetseite Valerianella locusta
Löwenzahn (Taraxacum ssp.) und seine Wildform
Den wild wachsenden, "Gewöhnlichen Löwenzahn" gibt es überall in Deutschland als Einzelpflanzen oder sogar als geschlossene Bestände, am Wegerand, auf Wiesen, in Rebanlage usw.. Alle Teile der Pflanzen sind eßbar. Üblich ist jedoch der Verzehr der grünen oder gelben (gebleichten) Blätter. Besonders im Saarland und im Elsaß ist der Verzehr von Löwenzahnblättern Tradition. Der Verzehr gilt insbesondere auf Grund der vorhandenen Bitterstoffe gilt als gesundheitsfördernd. Wer den etwas bitter schmeckenden Salat mag bzw. zuzubereiten weiß, findet bestimmt Stellen in der Natur an den er bedenkenlos in kleinen Mengen für den Eigenbedarf zu ernten ist. Bei der Ernte von wildwachsendem Löwenzahn-Blättern darauf achten, dass man ihn nicht verwechselt. Vorsicht bei Beständen an Feldrändern, die unter Umstände kontaminiert sind mit Pflanzenschutzmitteln, die auf den Äckern ausgebracht wurden. Löwenzahn, der an stark befahrenen Straßen wächst, sollte man lieber nicht verzehren.
Mit etwas Glück und einem "grünen Daumen" findet in der Natur auch leicht gebleichte Löwenzahnblätter, die nicht so bitter sind und bes. gut schmecken. Man findet sie vor allem auf Löwenzahnwiesen, in denen Maulwürfe leben. Je mehr Löwenzahnpflanzen vorhanden sind und je mehr Maulwurfshaufen man sieht, dest größer ist die Chance, dass Löwenzahnpflanzen durch den Erdaufwurf, gebleicht werden. Die Bilder zeigen davon ein Beispiel.
In kleinem Umfange wird Löwenzahn von Gemüseanbauer angebaut und als grüner Salat oder auch mit Hilfe einer Treibkultur als gelber (gebleichter) Salat angeboten. Der gelbe Löwenzahlsalat ist bes. zart und weniger bitter. Näheres dazu siehe den Hortipendiumartikel Löwenzahn.
- Gärtnerischer Löwenzahn
- Löwenzahn am Wegesrand
Meerrettich (Amoracia rusticana) und seine Wildform
Wild gewachsenen Meerrettich findet man vor allem an feuchteren Stellen, Bachläufen und Flußtälern. Die Wurzeln sind meist unförmig und nicht so dick wie die im Handel erhältiche Merrettichstangen. Verzehrbar sind beim wilden Meerrettich, ebenso wie beim angebauten Meerrettich, die geschälten Wurzeln.
Geschmacklich ähnelt die Wurzel des wild wachsenden Meerrettichs dem der üblichen Stangen. Ein Ausgraben für den Verzehr oder Anbau im eigenen Garten ist gut möglich aber kaum empfehlenswert. Die meisten Menschen essen ja heute lieber den zubereiteten Meerrettich aus dem Glas.
Wer Meerrettich im Garten anbauen will, sollte sich eine, auf dem Gemüsemarkt erhältliche Meerrettichstange, einpflanzen und vermehren. Um ähnlich dicke Meerretichstange wie im Handel üblich, zu erhalten, bedarf es der besonderen Anbautechnik.
- Bilder von Meerrettich und seiner Wildform
Details zur dieser interessanten Wild- und Kulturpflanze gibt es in Wikipedia unter Meerrettich
Welche Verbreitung der wilde Meerrettich (Armoracia_rusticana) in Baden-Württemberg hat, zeigt die Zentralstelle für die floristische Kartierung in Baden-Württemberg, auf seiner Internetseite Meerrettich
Möhre (Daucus carota) und ihre Wildform
Wild gewachsendee Möhren findet man an vielen Wegerändern. Die Pfahlwurzel ist lang, dünn und holzig. Für den Verzehr ist sie nicht geeignet. Vergleicht man die Rübe der wilden Möhre mit den heutigen Möhren, erkennt man welche große Leistung die Möhrenzüchter im Laufe de Jahrhunderte geleistet haben. Das Erfolgsrezept: Selektion der Besten und Kreuzung, und das über viele Generationen.
- Bilder von Möhren und seiner Wildform
Übliche Bundmöhren-Mischung im Handel.
Details zur dieser interessanten Wild- und Kulturpflanze gibt es in Wikipedia unter Wilde Möhre
Pastinake (Pastinaca sativa) und ihre Wildform
In vielen Regionen Mitteleuropas wächst die wilde Pastinake an Wegesrändern, auf Wiesen, Dämmen, Ödland und in Steinbrüchen. Die Wildform hat nur eine sehr dünne und lange Pfahlwurzel und ist damit kaum zum Verzehr geignet.
- Bilder von Pastinaken und seiner Wildform
Aus der Wildform wurden im Laufe der Jahrhunderte Sorten mit einer dicken Rübe gezüchtet. Im 18. Jahrhundert gehörte die Pastinake zu den am häufigsten kultivierten Gemüsearten in Europa. In Deutschland geriet die alte Gemüseart nach dem Kriege in Vergessenheit. Neuerdings gewinnt die Pastinake wieder etwas an Beliebtheit.
Details zu dieser Wild- und Gemüsepflanze findet man in Wikipedia unter Pastinake
Welche Verbreitung die wilde Pastinake in Baden-Würtemberg hat, zeigt die Zentralstelle für die floristische Kartierung in Baden-Württemberg, auf siner Internetseite Verbreitungskarte Pastinaca sativa ssp. sativa
Portulak (Portulaca oleracea) und seine Wildform
In den wärmeren Regionen Deutschlands, wie z.B. die Pfalz, wächst der wilde Portulak auf vielen Gemüseäckern, beinahe in jedem Hausgarten und auch an vielen Wegesrändern. In der Türkei z.B. ist Portulak ein beliebtes Gemüse bzw. eine beliebete Salatart. In Holland gibt es einen kleinen Erwerbsanbau. In Deutschland ist Portulak als Gemüse weitgehend unbekannt. Hat man den wilden Portulak als Unkraut im Garten, so kann man ihn problemlos ernten und z.B. wie einen üblichen Salat zubereiten. Zu beachten ist, das im Volksmund oft der Portulak (Portulaca oleracea) mit dem Winterportulak (Montia perfoliata) auch Winterpostelein oder Tellerkraut genannt, verwechselt wird.
- Bilder von Portulak
In den letzten Jahren hat sich der wilde Portulak im Südwesten Deutschland immer mehr verbreitet.
Details zur der interessanten Wild- und Kulturpflanze "Portulak" gibt es in Wikipedia unter Portulak (Portulaca oleracea)
Welche Verbreitung der wilde Portulak in Baden-Würtemberg hat, zeigt die Zentralstelle für die floristische Kartierung in Baden-Württemberg, auf seiner Internetseite Verbreitungskarte Portulaca oleracea.
Rucola (Diplotaxis tenuifolia oder Rucola selvatica) und seine Wildform
Wild gewachsenen Rucola findet man an vielen Wegesrändern. In der Vorderpfalz z.B. sieht man ihn überall. Dei Wildform des Schmalblättrigen Doppelsame (Diplotaxis tenuifolia) unterscheidet sich nur unwesentlich vom professionell angebauten Rucola. Die modernen Gemüsebaubetriebe verwenden für ihren Anbau immer noch Selektionen der Wildform. Erst etwa ab dem Jahre 2000 konnten die Zuchtfirmen spezielle Rucola-Sorten anbieten.
- Bilder von Rucola und seiner Wildform
Einzelblätter von angebautem Rucola.
Wilder Rucola am Straßenrand in der Pfalz.
Details zur dieser interessanten Wild- und Kulturpflanze gibt es in Wikipedia unter Schmalblättriger Doppelsame
Topinambur (Helianthus tuberosus) und seine Wildform
Wild gewachsenen Topinambur mit seinen an Sonnenblumen erinnernden Blüten findet man vor allem in Flußauen z.B. an Waldrändern und auch an Wegesrändern. Die Pflanzen lieben Sand- und Lehmböden und sind wärmeliebend. Ursprünglich stammt sie aus Mittelamerika. Vor der Einführung der Kartoffel als wichtiges Nahrungsmittel hatte die Topinamburknolle auch in Europa ein große Bedeutung als Nahrungsmittel. In unseren Zeiten (2010) ist Topinambur ein Rarität. Gegessen werden die Knollen gedünstet wie Kartoffeln.
Durch jahrelange Zuchtarbeit wurden Sorten mit größeren und glatteren Knollen entwickelt. Das Sammeln der Knollen von einer wild gewachsener Topinamburpflanzen ist mühsehlig und wenig ergiebig, da die Knollen meist recht klein und unförmig sind.
- Bilder von Topinambur und seiner Wildform
Details zur dieser interessanten Wild- und Kulturpflanze gibt es in Wikipedia unter Topinambur
Weitere "Gemüse erleben" Angebote
- Bedeutende Gemüseanbaugebiete
- Bücher Gemüsebau
- Feste rund ums Gemüse
- Gartenschauen
- Gemüsegärten, Lehrgärten
- Kräutergärten und Heilkräutergärten
- Kunst mit Gemüse
- Mitmachgärten
- Museen im Gemüsebau
- Messen und Ausstellungen
- Radtouren im Gemüsebau
- Saison Gemüsegärten
- Selbstpflücke: Gemüse selber ernten!
- Städtische Großmärke als Gemüsezentren
- Videos zu Gemüse und dem Gemüsebau
- Wochenmärkte
Siehe auch in Hortipendium
Portal: Gemüsebau
Portal: Freizeitgarten
Eh da-Flächen
http://www.hortipendium.de/Portal:Freizeitgarten
Internationale Bezeichnungen der Gemüsearten und Küchenkräuter
Botanik: Gemüsefamilien
Gesundheitliche Wirkung von Gemüse