Frosttrocknis

Aus Hortipendium
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Nach Wintern mit länger anhaltendem Bodenfrost und Witterungsphasen mit kalten Nächten und sonnenreichen Tagen werden einzelne Triebe oder größere Partien der Pflanze braun. Die abgestorbenen Blätter bleiben am Holz hängen. Immergrüne Pflanzen wie der Kirschlorbeer verdunsten über ihre Blätter auch im Winter regelmäßig Wasser. Wenn der Boden in tieferen Bodenschichten gefroren ist, können die Wurzeln kein Wasser aufnehmen. Die Blätter geben jedoch weiterhin Wasser ab, so dass die Pflanzen regelrecht vertrocknen. Die Pflanzen reduzieren den Wassergehalt auf etwa 40-50 %, dadurch erhöht sich der Anteil der gelösten Kohlehydrate im Zellsaft. Diese Erhöhung wirkt dann vergleichbar wie ein Frostschutzmittel im Kühler. Viel gefährlicher aber ist die Austrocknung bei Minusgraden.

Gegenmaßnahmen

Sollte der Herbst sehr trocken gewesen sein, sind die Pflanzen vor Beginn der Frostperiode noch einmal ausreichend zu wässern. Windgeschützte Pflanzen sind weniger gefährdet. Man kann sie mit einem Wärmeschutz-Vlies und/oder Reisigabdeckung vor dem Austrocknen schützen. Im Frühjahr können geschädigte Triebe entfernt werden.

Schadbild an Nadelgehölzen

Da die Nadelgehölze auch im Winter in Abhängigkeit von Temperatur, Luftbewegung und Sonneneinstrahlung transpirieren, können sie ihren Wasserbedarf aus dem gefrorenem Boden nicht über die Wurzeln decken. Sie schützen sich vor übermäßigem Wasserverlust durch das Abstoßen ('schütten') der älteren Nadeljahrgänge. Diese Erscheinung tritt insbesondere nach schneearmen Wintern mit abwechselnden starken Frostperioden und einem folgenden trockenen Frühjahr mit warmen Tagen und kalten Nächten auf.

Quelle