Feldsalat Pflanzenschutz

Aus Hortipendium
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Feldsalat Schadbilder
Auch beim Feldsalatanbau gilt, Vorbeugen ist besser als Heilen

Feldsalat (Valerianella locusta) wird im Freiland und im Gewächshaus, entweder als Direktsaatkultur oder als Pflanzkultur, angebaut. Sowohl bei der länger stehenden Standardkultur mit Direktsaat als auch bei der üblichen Pflanzkultur im Gewächshausanbau können verschiedene Krankheiten, Schädlinge und nicht parasitäre Ursachen großen Schaden anrichten. Je besser wir die Schadmöglichkeiten kennen, desto besser können wir sie regulieren. Vorbeugende Maßnahmen sind dringend zu empfehlen.

Vorbeugender Pflanzenschutz schon bei der Feldsalat Anbauplanung

  • Fruchtfolge bedenken, Fruchtwechsel optimieren.
  • Die Böden vor Anbaubeginn auf ihre Nährstoffversorgung, Humusgehalt, Salzgehalt, pH-Wert usw. kontrollieren.
  • Im Gewächshausbereich prüfen inwieweit eine Optimierung der Klimaführung möglich ist.
  • Im Gewächshausanbau die Möglichkeiten des Nützlingseinsatz abschätzen.
  • Weitere Information dazu im Hauptartikel Feldsalat Erwerbsanbau
  • Die Möglichkeiten eines Einsatzes an Pflanzenschutzmittel im Pflanzenschutz-Informationssystem Gemüsebau überprüfen.

Der Sortenwahl große Bedeutung beimessen
Welche Sortenunterschiede gibt es? Lassen sich Resistenzen nutzen? Antwort darauf geben die verschiedenen Feldsalat Sortenversuchsergebnisse, die in Hortigate zum Abruf bereit stehen.

Anbau- und Sortenhinweise für den Anbau in der Pfalz
Eine große Hilfe können auch die jährlich aktualisierten Empfehlungen der Pfälzer Gemüsebauberatung in Neustadt/Wstr. sein. Sie werden in Hortigate.de zum Online-Abruf angeboten. Für Abonnenten sind sie kostenlos, ansonsten gegen eine Gebühr, abrufbar.

Aktuell möglicher Einsatz von Pflanzschutzmitteln
Welche Pflanzenschutzmittel beim Anbau von Feldsalat einsetzbar bzw. zugelassen sind kann in der PS-Datenbank recherchiert werden.

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Nichtparasitäre Ursachen

An Feldsalat Bebestände können nichtparasitäre Probleme auftreten, die zum Gesamtausfall führen können.
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Getreide Durchwuchs

Getreidedurchwuchs im Feldsalatbestand. (J.Kreiselmaier)

Wird Feldsalat nach einer abgeernteten Getreidekultur eingesät kann es zu Problemen durch auflaufendes Getreide kommen. Ein Totalausfall ist möglich.

Schadbild und Problemschreibung

  • Die Probleme entstehen bei einer Feldsalat Saat auf einem abgeernteten Getreideacker.
  • Bei der Getreideernte konnten nicht alle Getreidekörner vom Feld gefahren werden.
  • Im Feldsalat Bestand laufen die nicht abgefahrenen Getreidekörner auf.
  • Da die Getreidepflanzen viel höher werden, wird der Feldsalatbestand bald überwuchert.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Problematische Getreideparzellen meiden.
  • Beim Getreidedrusch keinerlei Samen auf dem Feld fallen lassen.
  • Vor der Feldsalat-Saat die Falsche Saatbeet Technik nutzen.
  • Soweit zugelassen, mit einem Herbizide den Durchwuchs ausschalten.

Quellen

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Nässeschäden

Nässeschäden im Feldsalatbestand. (J.Schlaghecken)

Feldsalatbestände können durch Starkregen stark geschädigt werden. Insbesondere Parzellen mit einer Bodensenke und Bodenverdichtungen sind gefährdet.

Schadbild und Problemschreibung

  • Auf einer Feldsalat Parzelle steht für mehr als einem Tag Wasser.
  • Regenwasser hat sich in Bodensenken gesammelt und bedeckt den Aufwuchs
  • Mit dem Wasserüberschuss kommt es auch zur Erosion, Erdverlagerung uns Verschmutzung des Feldsalates.
  • Übernässte Parzellen oder Parzellenbereich könnten können für mehrere Tage oder Wochen nicht befahren werden.
  • Pflegemaßnahmen und Erntearbeiten können nicht durchgeführt werden.
  • Es kommt zu Ertragsverlusten und Qualitätseinbußen.
  • Vereinbarte und vorgesehene Mengen zur Marktbelieferung können nicht eingehalten werden.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Bodensenken nivellieren.
  • Bodenverdichtungen (Pflugsohlen usw.) vermeiden.
  • Vorhandene Bodenverdichtungen mechanisch, bei trockenem Boden, auflockern und biologisch stabilisieren.

Quellen

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Schäden durch eingesetzte Pflanzenschutzmittel

Vertimec Schaden an Feldsalat. (J.Kreiselmaier)

Eine falsche Anwendung von Pflanzenschutzmitteln kann zu Schäden an den Feldsalat Pflanzen führen.

Schadbild und Problemschreibung

  • Ein Schadensfall durch einen falschen Vertimec Einsatz wurde bekannt.
  • Es entstanden Blattnekrosen
  • Die Feldsalat Blätter bekamen bräunliche Flecken.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Nur zugelassene Pflanzenschutzmittel verwenden.
  • Keinesfalls höher dosieren als in der Gebrauchsanweisung angegeben.
  • Besondere Vorsicht ist bei extrem hohen Temperaturen geboten.
  • Keine Pflanzenschutzspritzungen bei stärkerem Wind. Abdrift Gefahr!

Quellen

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Bakterien Krankheiten

An Feldsalat Bestände können Bakterienkrankheiten auftreten, die zum Gesamtausfall führen können.
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Acidovorax valerianellae

Die Bakteriose Acidovorax valerianellae kann Feldsalatbestände stark schädigen.

Acidovorax an Feldsalat. (I.Braje)

Schadbild und Lebensweise

  • Wässerige schwärzliche Flecken auf den Blättern.
  • Befalls Symptome schon im Frühstadium möglich.
  • Das Schadbild kann mit einem Phoma- oder Rhizoctonia-Befall verwechselt werden.
  • Eine Saatgutübertragung ist möglich.
  • Eine Infektion ist bei 10 bis 30°C möglich.
  • Für eine Infektion ist Blattnässe von 5 Stunden oder mehr nötig.
  • Feuchte Bedingungen fördern die Verbreitung.
  • Das Bakterium überdauert an Pflanzenreste im Boden.
  • Alle üblichen Sorten scheinen anfällig.
  • Valerianella rimosa gilt als resistent.
  • Eine direkte Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln ist nicht möglich (2023).

Wirtspflanzen

  • Citrullus und Valerianella.
  • Nur Baldriangewächse (Valerianoideae) werden befallen.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallsfreie Parzellen.
  • Befallsfreies Saatgut ist wohl die wichtigste Maßnahme.
  • Warmwasserbehandlungen können einen Saatgutbefall reduzieren.
  • Beim intensiven Gewächshausanbau Erntereste so gut möglich entfernen.
  • Vorhandene Erntereste so bald möglich zur schnellen Verrottung bringen.
  • Anbaupause mindestens 1 Jahr.
  • Eher trockene Kulturführung bevorzugen.
  • Lieber seltener intensiv als häufiges Bewässern.

Quellen

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Pilzkrankheiten

An Feldsalat bestände können Pilzkrankheiten auftreten, die zum Gesamtausfall führen können.
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Botrytis cinerea (Grauschimmel)

Botrytis cinerea Befall an Feldsalat. (J.Kreiselmaier)

Durch einen Botrytis Befall kann es zu ernsthaften Schäden kommen.

Synonyme (laut EPPO)

  • Botryotinia fuckeliana.
  • Sclerotinia fuckeliana.

Schadbild und Lebensweise

  • Auf den Blättern bildet sich ein grauer Pilzrasen.
  • Die Blätter sterben ab.
  • Der Pilz benötigt geschwächtes oder verletztes Pflanzengewebe für eine Infektion.
  • Gefährdet sind insbesondere dichte, schlecht abtrocknende Bestände.
  • Die Sporen werden mit der Luftbewegung im Bestand verteilt.
  • Für die Sporenkeimung wird flüssiges Wasser (Kondenswasser, Tau, Regen) benötigt.

Wirtspflanzen

  • Valerianella und viele andere Gemüsearten.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Zu enge Saat vermeiden.
  • Die Blattnässe der Pflanzen bzw. Blätter minimieren.
  • Lieber selten und intensiv als sehr häufig mit kleinen Mengen bewässern.
  • Der Einsatz von Fungiziden ist extrem begrenzt.
  • Bedenken, dass der Pilz sehr schnell resistente Pathotypen ausbilden kann.
  • Bei Zulassung den Einsatz von Kaliumhydrogencarbonat in Erwägung ziehen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Colletotrichum ssp. (Colletotrichum Blattflecken)

Colletotrichum Befall an Feldsalat. (J.Kreiselmaier)

Eine wenig bekannte Pilzkrankheit an Feldsalat, die jedoch in der Pfalz, (laut J.Kreiselmaier) in Einzelfällen großen Schaden angerichtet hat. Wird bei zunehmender Klimaerwärmung vermutlich noch an Bedeutung gewinnen.

Schadbild und Lebensweise

  • Es gibt verschiedene Colletotrichum-Arten.
  • Welche Art den Feldsalat befällt ist noch unklar.
  • Schon beim Auflaufen der Feldsalat Saaten sind große Ausfälle möglich (Foto).
  • Es bilden sich bräunliche Flecken auf den Blättern.
  • Die Flecken sind teilweise rundlich.
  • Erste Symptome treten vor allem an den Rändern der ältesten Blätter auf.

Wirtspflanzen

  • Valerianella
  • Eine große Anzahl an Gemüsearten und vielen anderen Pflanzenarten.
  • Colletotrichum acutatum an Apium graveolens, Capsicum, Helianthus annuus, Solanum, Solanum lycopersicum.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Bei einem Befalls Verdacht erscheint ein Sommeranbau in wärmeren Regionen riskant.
  • In Hitzeperioden ist eine intensive, sorgfältige Bewässerung ein Muss.
  • Eine Bekämpfung mit Fungiziden ist schwierig.
  • Derzeit sind keine Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung zugelassen (2023).
  • Die Nebenwirkung des Fungizides Signum wird diskutiert.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quelle

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Fusarium oxysporum f. sp. conglutinans (Fusarium)

Fusarium Ausfälle beim Feldsalat. (J.Kreiselmaier)

Durch einen Fusarium Befall können Feldsalatbestände geschädigt werden.

Synonyme

  • Fusarium conglutinans, Fusarium oxysporum var. orthoceras.

Schadbild und Lebensweise

  • Fusarium oxysporum f. sp. conglutinans kann Feldsalat befallen.
  • Diese Unterart kommt vor allem in den alten Gemüseäckern der wärmeren Regionen vor.
  • Befallene Keimlinge bzw. Pflanzen vergilben und sterben ab.
  • Die Leitungsbahnen verbräunen und das Wurzelgewebe stirbt ab.
  • Temperaturen von über 25°C sind für die Pilzentwicklung bes. förderlich.
  • Böden mit einem pH-Wert < 6,5 scheinen für den Pilz vorteilhaft.
  • Fusarium oxisporum wird durch den Boden und Pflanzenreste aber auch durch belastetes Saatgut und Wind verbreitet.
  • Verletzte Wurzeln sind ideale Eintrittspforten.

Wirtspflanzen

  • Brassica, Diplotaxis, Eruca, Raphanus sativus, Valerianella

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallsfreie Parzellen wählen.
  • Möglichst optimale Saatbeet Bereitung und Keimbedingungen schaffen.
  • Bei Befalls Erwartung den Einsatz von zugelassene Saatgutbehandlungsmitteln erwägen.

Quellen

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Golovinomyces orontii (Echter Mehltau) früher Erysiphe polyphaga

Echter Mehltau an Feldsalat. (Josef Schlaghecken)

Ein Echter Mehltau ist eher selten. Insbesondere beim Anbau im Spätherbst und warmer, trockener Witterung kann er gefährlich werden. Er kann sowohl im Gewächshaus als auch im Freiland auftreten.

Synonyme (laut EPPO)

  • Erysiphe orontii, Erysiphe polyphaga.
  • Oidium lini.

Schadbild und Lebensweise

  • Es entsteht eine weißer Belag auf den Blättern.
  • Der Pilz wächst nicht im Pflanzengewebe sondern vor allem darauf.
  • Der Weiße Belag besteht aus dem Mycel und den Konidienträgern.
  • An den Konidienträgern bilden sich kettenartig die ovalen Konidien (siehe Foto).
  • Mit seinen Haustorien holt er sich die Nährstoffe aus dem Feldsalat Gewebe.
  • Vor allem ältere, überständigen Bestände werden befallen.
  • Die Blätter bzw. Feldsalat-Röschen werden unverkäuflich.
  • Der Echte Mehltau gilt als ein Schönwetterpilz.
  • Die Sporen können schon ab einer rel. Luftfeuchtigkeit von 70% auskeimen.
  • Perioden mit größeren Temperaturschwankungen und erhöhter Luftfeuchtigkeit förden die Pilzentwicklung.
  • Der Pilz tritt vor allem an trockenen, sonnigen Herbsttagen auf.
  • Im Gewächshaus beginnt der Befall oft an trockenen Stellen aus.
  • Die Verbreitung erfolgt durch Sporenflug.

Wirtspflanzen

  • Cucumis sativus, Cucurbita, Lactuca, Solanum lycopersicum, Valerianella.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Möglichst kein satzweiser Anbau nebeneinander (Ansteckungsgefahr).
  • Auf eine ausgeglichene Bodenfeuchte achten, Austrocknung vermeiden.
  • Fortlaufende Bestandskontrollen, bes. gegen Kulturende.
  • Überständige Bestände vermeiden.
  • Bei ersten Befalls Symptomen, wenn möglich, Ernte durchführen.
  • Abgeernte Parzellen alsbald bereinigen (Feldhygiene)
  • Bei Bedarf den Einsatz zugelassener Pflanzenschutzmittel erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Peronospora valerianellae (Falscher Mehltau)

Falscher Mehltau Befall Feldsalat. (J.Kreiselmaier)

Falscher Mehltau Befall kann zu einem Totalausfall führen. Es gibt jedoch inzwischen resistente Sorten.

Schadbild und Lebensweise

  • Verkümmerter Wuchs.
  • Kleinere Blätter mit einer helleren Blattfarbe.
  • An der Blattunterseite entsteht ein gräuliches Myzel.
  • Der Befalls Bereich ist oftmals durch eine Blattader begrenzt.
  • Bald bilden sich an dem Myzel die Sporenträger.
  • Förderlich für die Pilzentwicklung sind Temperaturen von etwa 3 bis 23°C.
  • Als optimal gelten Temperaturen von 10-12°C.
  • Als Dauerform bildet der Pilz Oosporen.
  • Eine Saatgutübertragung ist möglich.
  • Die Anfälligkeit der Sorten ist sehr unterschiedlich.
  • Als bes. anfällig gelten Sorten vom Typ "Louviers".

Wirtspflanzen

  • Valerianella

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Resistente bzw. widerstandsfähige Sorten wählen.
  • Parzellen mit Oosporenbelastung meiden.
  • Befallsfreies Saatgut verwenden.
  • Blattnässe Zeiten durch Bewässerung minimieren.
  • Im Gewächshausanbau die Taubildung durch entsprechende Lüftung (Klimaführung usw.) minimieren.
  • Wenn nötig, den Einsatz zugelassener Pflanzenschutzmittel erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Pythium ssp. (Pythium)

So kann Pythium ssp. Wurzeln zerstören. (J.Kreiselmaier)

Gefährliche Pilzkrankheit vor allem beim Feldsalatanbau im Gewächshaus.

Vorkommende Pythium Arten laut E.Koch und K. Riesterer

  • Pythium irregulare, P. sylvaticum, P. paroecandrum, P. oligandrum, P. ultimum, P. rostratum und P.intermedium.

Schadbild und Problemschreibung

  • Die Wurzelentwicklung wird gestört und reduziert.
  • Es kommt zu einer Wuchshemmung und damit zu kleineren Pflanzen.
  • Die Blätter verlieren ihren Glanz und vergilben.
  • Es kommt zu Welkeerscheinungen.
  • Lichtarmut und niedrige Temperaturen fördern die Sporenkeimung.
  • Zu hohe Bodensalzghalte (wie sie beim Gewächsausanbau vorkommen) erhöhen das Befalls Risiko.
  • Der Pilz überdauer im Boden für mehrere Jahre.

Wirtspflanzen

  • Allium, Brassica, Cucumis sativus, Daucus carota, Glycine max, Lactuca, Pastinaca sativa, Phaseolus, Pisum sativum, Solanum lycopersicum, Triticum, Valerianella und Zea mays.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Optimale Bodenverhältnisse schaffen.
  • Übernässung vermeiden.
  • Vor allem im Gewächshausanbau überhöhte Salzgehalte vermeiden.
  • Bei Bedarf den Einsatz von Pflanzenschutzmittel erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Rhizoctonia solani

Rhizoctonia Befall an Feldsalat. (J.Kreiselmaier)

Sehr ernstzunehmende Pilzkrankheit, die besondere vorbeugende Maßnahmen erfordert.

Synonyme

  • Corticium sasakii, Thanatephorus cucumeris und Thanatephorus sasa.

Schadbild und Lebensweise

  • Infiziert die Wurzel, den Strunk und insbesondere die am Boden aufliegenden Blätter.
  • Oft schon ein Befall im Keimblattstadium.
  • Das Schadbild kann mit einem Acidovorax- oder Phoma-Befall verwechselt werden.
  • Ein bodenbürtiger Pilz, der mit Mikrosklerotien im Boden überdauert.
  • Da Rhizoctonia im intensiven Gemüseanbau weit verbreitet ist sind viel Parzellen stark belastet.
  • Temperaturen im Bereich 15-25°C fördern die Pilzentwicklung.

Wirtspflanzen

  • Bildet verschiedene genetische Gruppen mit unterschiedlichen Wirtspflanzen.
  • Sehr viel Pflanzenarten, auch im Gemüsebereich.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Fruchtwechsel optimieren.
  • Stark belastete Parzellen meiden.
  • Blattnässezeiten minimieren.
  • Zu dichte Bestände vermeiden.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.
  • Es gibt wirksame Antagonisten (Bacillius velezensis), die den Befall eindämmen können.
  • Zugelassene Bacillius Präparate können zur Saat bzw. Pflanzung mit einer Spritzung ausgebracht werden.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Stagonosporopsis valerianellae (Phoma-Fäule)

Phoma Fäule an Feldsalat. (J.Kreiselmaier)

Die Phoma-Fäule kann beachtlichen Schaden an Feldsalat Kulturen anrichten. Insbesondere können erhebliche Putzarbeiten nötig werden. Vorbeugemaßnahmen sind anzuraten.

Synonym

  • Phoma valerianellae

Schadbild und Lebensweise

  • Keimlinge aus befallenem Samen sterben schon bald nach der Keimung ab.
  • Am Hypokotyl bilden sich evtl. rötliche Strichelungen.
  • Bei einem späteren Befall entstehen an den Blättern bräunlich schwarze Flecken.
  • Später bilden sich kleine kugelig, bräunlich bis schwarze Sporenbehälter (Pyknidien).
  • Auch nach der Ernte kann sich ein vorhandener Befall weiterentwickeln.
  • Das Schadbild kann mit einem Acidovorax- oder Rhizoctonia-Befall verwechselt werden.
  • Eine Saatgutübertragung ist möglich.
  • Befallenes Saatgut ist oftmals dunkler gefärbt.
  • Der Pilz überdauert an Pflanzenreste im Feld
  • Die Pilzsporen können viel Jahre im Boden, auch bei -20C, überdauern.
  • Feuchtwarmes Klima mit 10-30°C fördert den Befall.
  • Spitzwasser befördert die Pilzverbreitung.
  • Enge Fruchtfolgen erhöhen das Befalls Risiko.

Wirtspflanzen

  • Feldsalat
  • Nur Baldriangewächse (Valerianoideae) werden befallen.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Es gibt verschiedene Möglichkeiten für eine erfolgreiche Saatgutbehandlung.
  • Eine Saatgut Heißwasserbehandlung ist in Fachbetrieben erfolgsversprechend.
  • Befallsfreies Saatgut verwenden.
  • Kein Feldsalat Anbau nach Feldsalat, mindestens 2 Jahre Anbaupause.
  • Optimale Saatbeet Bedingungen schaffen.
  • Staunässe vermeiden.
  • Keine zu dichte Saat.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Schädlinge

An Feldsalat Bestände können Schädlinge auftreten, die zum Gesamtausfall führen können.
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Blattläuse (verschiedene Arten)

Lebendgeburt bei einer Blattlaus. (J.Kreiselmaier)

Blattläuse können Feldsalatbestände befallen und schädigen. Bei entsprechenden Bestandskontrollen, und notfalls Bekämpfungsmaßnahmen, sind ernstzunehmende Ausfälle zu vermeiden.

Schadbild und Lebensweise

  • Die Blattläuse saugen an den Feldsalat Blättern und schädigen diese.
  • Schwierig wird es, wenn geflügelte Blattläuse auftreten.
  • Laufende Bestandskontrollen sind zu empfehlen.
  • Bei Verdacht auf geflügelte Blattläuse die Kontrollen erhöhen.
  • Bei den Kontrollen auch auf das Vorkommen von Nützlingen achten.

Wirtspflanzen

  • Valerianella sowie viele andere Gemüsearten.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Parzellen Auswahl möglichst nicht neben einer Parzelle mit Blattlausbefall.
  • Beim Auftreten von geflügelten Blattläuse die Bekämpfung intensivieren.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Insektiziden erwägen.
  • Beim Einsatz von Insektiziden unbedingt nützlingsschonende Mittel bevorzugen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Erdraupen (Agrotis Arten)

Erdraupen an Feldsalat Jungpflanzen. (J.Kreiselmaier)

Erdraupen können vor allem im Herbst Feldsalat Bestände schädigen.

Wichtige Arten sind

  • Agrotis segetum (Saateule).
  • Agrotis ipsilon (Ypsiloneule).
  • Agrotis exclamationis (Ausrufezeichen).

Schadbilder und Lebensweise

  • Erdraupen sind bodenbewohnende Raupen verschiedener Eulenfalterarten.
  • Erdraupen sind nachtaktiv
  • Von Erdraupen befallene Pflanzen werden geschädigt oder ganz zerstört.
  • Besonders junge Feldsalatpflanzen sind gefährdet.
  • Die Falter legen ihre Eier in Bodennähe auf Pflanzen ab.
  • Die Eulen fliegen ab Ende April, die Erdraupen erscheinen ab Juni.
  • Die älteren Raupen leben vorwiegend im Boden und fressen bzw. schädigen Gemüsepflanzen.
  • Einige Arten bilden mehrere Generationen pro Jahr.
  • Teilweise überwintern die Raupen und verpuppen sich erst im Folgejahr.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Eine Bekämpfung mit Insektiziden ist kaum möglich.
  • Kalkstickstoffeinsatz kann nur begrenzt helfen da sich die Erdraupen z.T. in größeren Bodentiefen aufhalten.
  • Eine feinkrümelige Bodenbearbeiten kann Erdraupen schaden.
  • Nematoden der Art Steinernema carpocapsae werden zur biologischen Bekämpfung von Erdraupen angeboten.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Minierfliegen (Liriomyza, Phytomyza und andere)

Minierfliegen Schaden an Feldsalat. (J.Kreiselmaier)

Durch einen stärkeren Minierfliegenbefall und der Miniertätigkeit der Larven kann es zu einem Totalausfall kommen.

Wichtige Arten

  • Liriomyza huidobrensis (Agromyza huidobrensis).
  • Phytomyza.

Schadbild und Lebensweise

  • Aktuelle Liriomyza-Arten erkennt man am gelben Fleck auf dem Kopf.
  • Die Liriomyza-Minierfliegen sind etwa 2-3 mm groß.
  • Die Minierfliegen legen ihre Eier ins Gewebe der Feldsalatpflanzen ab.
  • An den Blättern sieht man evtl. die punktförmigen Fraß- und Einstichstellen.
  • Die sich entwickelnden Larven minieren in den Blättern.
  • Schäden sind vor allem im Herbst zu erwarten.
  • Warme, sonnige Witterung mit 20-25°C sind für die Entwicklung der Minierfliegen förderlich.
  • An den Einstichstellen und Miniergängen kann es zu sekundärem Fäulen kommen.
  • In den vergangenen Jahren kam es nur in einigen wenigen Jahren zu größeren Schäden an Feldsalat.

Wirtspflanzen

  • Valerianella und sehr viele andere Gemüsearten, Beikräuter und Zierpflanzen.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Minierfliegen mögen windstille Areale.
  • Anbau möglichst auf offenen, windigen Parzellen.
  • Schutznetze mit einer Maschenweite von 0,85 mm sollen Zuflug stoppen sind aber umstritten.
  • Eine Bekämpfung der minierenden Larven ist schwierig.
  • Eine Bekämpfung der Minierfliegen Maden ist grundsätzlich möglich.
  • Bei großem Befalls Druck den Einsatz zugelassener Insektizide erwägen
  • Warndiensthinweise der Anbauregion nutzen.
  • Ein eventuelle Insektizideinsatz hat möglichst frühzeitig zu erfolgen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Raupen (Autographa und andere)

Schmetterlingsraupen können Feldsalat Bestände schädigen. Eine Bekämpfung ist jedoch nur selten nötig.

Gammaeulen Raupenfraß an Feldsalat. (J.Kreiselmaier)

Wichtige Art

  • Autographa gamma (Gammaeule)

Schadbild und Lebensweise

  • Fraßschäden an den Pflanzen.
  • Lochfraß an den Blättern.
  • Es können die Raupen verschiedener Schmetterlingsarten vorkommen.
  • Neben den Fraß Schäden kann der Raupenkot Probleme bereiten.
  • Der Falter hat eine Flügelspannweite von 35 bis 40 Millimeter.
  • Der Falter fliegt sowohl am Tag als auch in der Nacht.
  • Die Raupen werden etwa 25 mm lang und sind unterschiedlich gefärbt.
  • Die Raupen haben nur drei Bauchbeinpaare.

Wirtspflanzen

  • Valerianella sowie die meisten Gemüsearten.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Bei den wöchentlichen Bestandskontrollen auch auf Fraßschäden und Raupen-Vorkommen achten.
  • Auf Befalls Meldungen der örtlichen Warndienste achten.
  • Bei einem starken Befall den Einsatz zugelassener Insektizide erwägen.
  • Eine nützlingsschonende Bekämpfung ist mit BT-Mittel grundsätzlich möglich.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Siehe auch in Hortipendium


Autoren und Mitwirkende

  • Braje Inga, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.
  • Hetterling Ursula, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.
  • Koch Ingeborg, Dr. Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.
  • Kreiselmaier Jochen, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.
  • Lampe Isabelle, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.
  • Laun Norbert, Dr., Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.
  • Lutz Frieder, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.
  • Mahler Kerstin, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.
  • Reinisch Sabine, LVG Heidelberg.
  • Reusinger Marion, Landwirtschaftskammer NRW.
  • Ulrich Roswitha, Pflanzenschutzdienst Hessen.
  • Sauer Heike, LVG Heidelberg.
  • Schlaghecken Josef, Neustadt/Wstr.
  • * Ulrich Roswitha, Pflanzenschutzdienst Hessen.
  • Weinheimer Sebastian, Queckbrunnerhof, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.
  • Ziegler Joachim, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.


Quellen Offline

  • Crüger Gerd, Georg Friedrich Backhaus, Martin Hommes, Silvia Smoltka und Heinrich-Josef Vetten. (2002): Pflanzenschutz im Gemüsebau, 4. völlig bearbeitete und erweiterte Auflage.. Eugen Ulmer. Stuttgart-Hohenheim. ISBN 3-8001-3191-9
  • Sauer Heije und Reinisch Sabine, LVG Heidelberg (2023): Herbst- und Winteranbau von Feldsalat. Sorten und Pflanzenstärkungsmittel auf dem Prüfstand... In: Zeitschrift "Gemüse". 59. Nr. 09. Seite 18-21. 
  • Schlaghecken Josef (2016): Rund um das Saatgut: Feldsalat. In: Zeitschrift "Gemüse". 52. Nr. 11. Seite ohne. 
  • Ulrich Roswitha (2023): Fäulen durch Grauschimmel an Feldsalat.. In: Zeitschrift "Gemüse". 59. Nr. 03. Seite 18. 


Quellen Online