Peronospora viciae

Aus Hortipendium
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Falscher Mehltau
Peronospora viciae
(Berk.) de Bary, 1863
Synonyme
Peronospora pisi, Botrytis viciae, weitere Synonyme
Falscher Mehltau-Erbse.jpg
Falscher Mehltau an Erbse
Systematik
Abteilung Oomycota
Unterabteilung Incertae sedis
Klasse Peronosporea
Unterklasse Peronosporidae
Ordnung Peronosporales
Familie Peronosporaceae
Gattung Peronospora

Peronospora viciae gehört zu den Falschen Mehltaupilzen und ist eine Krankheit, zu deren Wirtspflanzenkreis u.a. Erbsen und Dicke Bohnen gehören. Peronospora viciae tritt wie alle Falschen Mehltaue bei feucht-kühler Witterung auf, wodurch das Infektionsrisiko im Frühjahr und im Herbst besonders hoch ist. In trockenen Jahren tritt die Krankheit weniger auf.

Lebensweise

Peronospora viciae ist wie alle Falschen Mehltaupilze ein obligater Parasit mit biotropher Lebensweise, d.h. der Pilz ist an den lebenden Wirt gebunden und kann sich nur auf einer lebenden Pflanze entwickeln. Der Falsche Mehltau hat die Fähigkeit, mit seinen Überdauerungsorganen, den Oosporen, mehrere Jahre im Boden oder auf inziertem Pflanzenmaterial (abgestorbene Blätter) zu überleben. Bei optimalen klimatischen Vorraussetzungen können daher bereits die Sämlinge infiziert werden. Für eine Infizierung benötigt der Pilz ausreichend Feuchtigkeit und Temperaturen von 15 bis 20 °C.

Die Oosporen keimen auf dem Pflanzengewebe aus und bilden Sporangienträger, an denen bewegliche Zoosporen (Schwärmsporen) gebildet werden. Die Zoosporen sind im Wasser beweglich, so dass sie sich auf nassen Pflanzenteilen fortbewegen können und über die Stomata (Spaltöffnungen) der Blätter in das Gewebe eindringen. Dort keimen sie aus und bilden ein Myzel, das sich interzellular ausbreitet. Aus dem Myzel werden wiederrum Sporangienträger gebildet, die blattunterseits aus den Stomata hinaus wachsen (Schadbild Pilzrasen blattunterseits). An den Sporangienträgern werden neue Zoosporen gebildet, die weitere Pflanzen in der näheren Umgebung infizieren. Die Verbreitung der Zoosporen kann über Wind und über Spritzwasser erfolgen.

Die Bildung der Zoosporen (Schwärmsporen) wird als asexuelle Phase der Entwicklung bezeichnet. Die Bildung der Oosporen (Überdauerungsorgane), die im Blattinneren gebildet werden, ist die sexuelle Phase des Pilzes. Die Oosporen sind gegen Umweltschwankungen unempflindlich, so dass sie meherer Jahre im Boden überdauern können.

Wirspflanzen

Der Wirtspflanzenkreis von Peronospora vicia ist relativ klein, da die meisten Falschen Mehltaue sehr wirtspezifisch sind.


Schadbild

Blattoberseits sind weiß-gelbe Flecken sichtbar, blattunterseits ein grau-violetter Pilzrasen. Die Blätter verkräuseln sich, die Triebe verdicken und verkürzen sich und das gesamte Wachstum gerät ins Stocken. Das erkrankte Pflanzengewebe stirbt ab. Die Hülsen weisen braun-schwarze Flecken auf, auch die Samen sind bräunlich verfärbt und sind im Geschmack bitter.


Bekämfpung

Regulierung im Hausgarten

Die Bekämpfung kann im Hausgarten über Fungizide erfolgen. Eine aktuelle Liste erhalten sie über PS Info (Pflanzenschutzinformationssystem) Aktuelle Zulassungssituation im Hobbybereich

Als vorbeugende Maßnahme ist ein Fruchtwechsel empfehlenswert, d.h. auf der gleichen Fläche sollten nicht mehrere Jahre hintereinander Erbsen und/oder Dicke Bohnen angepflanzt werden.


Quellen


Weblinks