Drepanopeziza ribis

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Blattfallkrankheit
Drepanopeziza ribis
(Kleb.) Höhn., 1917
Synonyme
Pseudopeziza ribis, weitere siehe Species Fungorum
BlattfallkrankheitStachelbeere11a.jpg
Schadsymptom am Blatt der Stachelbeere
Systematik
Abteilung Schlauchpilze
Ascomycota
Unterabteilung Echte Schlauchpilze
Pezizomycotina
Klasse Leotiomycetes
Ordnung Helotiales
Familie Dermateaceae
Gattung Drepanopeziza
Nebenfruchtform Gloeosporidiella ribis

Der Pilz Drepanopeziza ribis ist Verursacher der Blattfallkrankheit an Weißen, Roten und Schwarzen Johannisbeeren sowie Stachelbeeren.

Schadbild

Bei feuchtem Sommerwetter entstehen auf den Blattoberseiten und den unteren Strauchpartien der Johannisbeere punktartige, zuerst gelbliche und später bräunlich-schwarze Flecken. Die Flecken fließen teilweise ineinander. Die Blattränder vergilben, rollen sich nach oben und vertrocknen. Befallene Blätter fallen vorzeitig ab, so dass die Sträucher schon nach der Ernte im Juli weitgehend entblättert sind. Dieser vorzeitige Blattfall schwächt die Sträucher stark.

Biologie

Wirtspflanzen sind Rote, Weiße und Schwarze Johannisbeeren sowie Stachelbeeren. Der Pilz überwintert im abgefallenen Laub. Im Frühjahr bilden sich auf dem Falllaub Sporen, die vom Wind auf junge Blätter getragen werden und dort zu den ersten Infektionen führen. Bei feuchter Witterung und Temperaturen um 12° C bildet der Pilz auf den befallenen Blättern erneut Wintersporen, die durch Neuinfektionen für eine Ausbreitung der Krankheit sorgen. Optimale Temperaturen für die Ausbreitung der Sommersporen liegen bei 20°C. Die Sommersporen (Konidien) sind für die Ausbreitung der Krankheit innerhalb des Bestandes verantwortlich.

Bekämpfung

Da das Falllaub eine wichtige Infektionsquelle darstellt, sollte es schon im Herbst entfernt werden. Harnstoffspritzungen während und nach dem Blattfall beschleunigen den Abbau des Falllaubs. Des weiteren sollte auf einen lockeren Pflanzenaufbau geachtet werden, da die Blätter so schneller abtrocknen. Eine reduzierte Stickstoff-Düngung wirkt sich ebenfalls positiv auf den Befallsdruck aus. Bei Neupflanzungen sind Sorten zu bevorzugen, die als widerstandsfähig gelten. Die folgende Sorten sind vorteilhaft:
Johannisbeeren:

  • ,Rote Holländer'
  • ,Rovada'
  • ,Rondom'
  • ,Weiße Jüteborger'


Stachelbeeren:

  • ,Invicta'
  • ,Mucurines'
  • ,Reflamba'
  • ,Remarka'
  • ,Rokula'
  • ,Reverta'
  • ,Rolanda'


Nach Befallsbeginn kann mit Fungiziden behandelt werden. Die erste Behandlung ist meist schon vor der Ernte erforderlich. Die Spritzungen sollten in 10-tägigem Abstand bei feuchter Witterung durchgeführt werden.
Indikationszulassung für den Erwerbsanbau
Indikationszulassung für den Hobbybereich

Quellen

  • Prof. Dr. Fritz Winter (2002): Lucas' Anleitung zum Obstbau. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001-5545-1
  • Uwe Harzer (2012): Mittelempfehlungen und Hinweise zum Pflanzenschutz in Kernobst 2012. In: Fachzeitschrift für den Obstbau-Profi. Nr. 3. Seite 149 - 163. 

Weblinks