Johannisbeerblattgallmücke
Johannisbeerblattgallmücke | |
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Dasineura tetensi | |
Schadbild: Larven der Johannisbeerblattgallmücke in eingerolltem Blatt
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Systematik | |
Klasse | Insekten Insecta |
Überordnung | Neuflügler Neoptera |
Ordnung | Zweiflügler Diptera |
Unterordnung | Mücken Nematocera |
Familie | Gallmücken Cecidomyiidae |
Die Johannisbeerblattgallmücke (Dasineura tetensi) ist ein Schädling, der häufig an Schwarzen Johannisbeeren vorkommt. Rote und Weiße Johannisbeersträucher hingegen werden nicht befallen. Die Mücke kann Ertragsverluste von bis zu 25 Prozent verursachen.
Inhaltsverzeichnis
Schadbild
Die Larven schlüpfen in den Falten von jungen Blättern an den Triebspitzen. Die Blätter können sich dadurch nicht entfalten, verdrehen sich und rollen sich ein. In den eingerollten Blättern sind 10 bis 35 Larven zu finden. Längsgerollte Blätter verbräunen mit der Zeit und verfärben sich teilweise sogar schwarz. Verlassen die Larven die Blätter frühzeitig, wachsen diese weiter, reißen jedoch an den Schadstellen auf. So entstehen rissige und durchlöcherte Blätter. Der Befall kann auch eine Verkrümmung der Triebspitzen hervorrufen. Die Knospen in den Achseln befallener Blätter sind in ihrem Wachstum gehemmt und bleiben wesentlich kleiner als solche an gesunden Trieben. Bei starkem Gallmückenbefall kann es auch zu einem Absterben von Schossen kommen. Stecklinge und junge Sträucher sind besonders gefährdet.
Biologie
Die Larven der Johannisbeerblattgallmücke überwintern in einem Kokon im Boden. Sie befinden sich zu dieser Zeit circa 1 -3 cm unter der Oberfläche. Pro Jahr können 2 bis 3 Generationen auftreten. Die erste Generation tritt von Ende Mai bis April auf, etwa parallel zur Blütezeit. Die zweite Generation ist im Juni/Juli zu beobachten und eine dritte ab August. Die Weibchen fliegen vor allem bei Windstille und legen ihre Eier in den Falten junger Blätter ab. Pro Weibchen werden ungefähr 30 bis 100 der 0,3 mm großen Eier abgelegt. Da die Larven nur flüssige Nahrung aufnehmen können, werden die Blätter vergallt. Der Speichel der Larven wirkt sich auf das Zellwachstum aus, sodass sich die Blattränder einrollen. Nach zwei Wochen sind die Larven erwachsen, lassen sich zu Boden fallen und verpuppen sich unter den Sträuchern in der obersten Bodenschicht. Circa 90 % der Kokons sind in einem 50 cm-Radius um den Johannisbeerstrauch zu finden.
Die Gallmücken sind circa 1 bis 2 mm groß, haben eine braune Brust und einen honiggelben Hinterleib mit dunkler Bänderung. Die Larven sind weißlich-gelb bis orange und erreichen meist eine Größe von 2 mm.
Bekämpfung
Eine chemische Bekämpfung ist problematisch, da es keine zugelassenen Pflanzenschutzmittel mit ausreichender Wirksamkeit gibt. Liegt ein schwacher Befall vor, können die betroffenen Triebspitzen einfach manuell entfernt werden, sobald Blattrollungen sichtbar werden. Dies ist in der Regel ab Mai der Fall.
Quellen
- Kurt Heinze (1987): Leitfaden der Schädlingsbekämpfung. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart. Stuttgart. ISBN 3-4047-0483-2
- Uwe Harzer (2012): Mittelempfehlungen und Hinweise zum Pflanzenschutz in Kernobst 2012. In: Fachzeitschrift für den Obstbau-Profi. Nr. 1. Seite 23 - 46.