Düngung Kompost-Weißtorf-Gemisch

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Ein komposthaltiges Substrat ohne vorherige Bodenanalyse herzustellen, ist immer die Gewähr für das Auftreten von Ernährungsstörungen während der Kulturzeit. Da auch innerhalb eines Komposthaufens die Salz- und Nährstoffgehalte stark schwanken können, müssen aus mehreren Bereichen Proben entnommen werden.

Substratkomponenten

Typische Analysenergebnisse für Kompost sind hohe Kalium- und Phosphatgehalte und relativ niedrige Stickstoffgehalte. Auf eine Untersuchung der Spurennährstoffe kann in der Regel verzichtet werden. Die Mischung mit Weißtorf verbessert einerseits die physikalischen Eigenschaften, andererseits werden extreme Salz- und Nährstoffgehalte verdünnt und auf ein verträgliches Niveau gesenkt, das im Bereich einer Pikiererde liegen sollte. Wegen des niedrigen Stickstoffgehalts kommt es besonders auf die korrekte Einstellung des Gehalts nach der Mischung an.

Untersuchungsergebnis verschiedener Substratkomponenten

Nr. Bezeichnung mg/l Substrat pH kg/m3 Branntkalk (CaO) für pH
Salz N P2O5 K2O CaCl2 5,0 5,5 6,0 6,6
1 Kompost 2400 70 700 800 6,2 - - - -
2 Weißtorf 200 20 6 20 3,1 2,4 2,9 3,5 4,2
3 Landerde 1300 35 300 400 6,7 - - - -

Nährstoffzusammensetzung von Pikiererden (mg/l)

N P2O5 K2O Salz pH
100 - 200 100 - 200 100 - 300 1000 - 2000 5,5 - 6,5

Einstellung des pH-Werts

Der pH-Wert des Komposts entspricht mit 6,2 bereits dem Sollwert. Der Weißtorf benötigt nach der Kalkbedarfsbestimmung 3,5 kg Branntkalk, um pH 6 zu erreichen. Das entspricht 7 kg kohlensaurem Kalk pro m3 Weißtorf. Da der Torfanteil im Substrat 50 % beträgt, müssen rein rechnerisch 3,5 kg kohlensaurer Kalk aufgewendet werden.

Grunddüngung

Zunächst werden die mittleren Salz- und Nährstoffgehalte errechnet.

Bezeichnung mg/l Substrat
Salz N P2O5 K2O
Kompost 2400 70 700 800
Weißtorf 200 20 6 20
Mischung 1300 45 353 410


Das Ergebnis zeigt, dass lediglich der Stickstoffgehalt unter dem Richtwert liegt. Phosphat und Kalium sind in ausreichender Menge vorhanden, die Werte liegen an der Obergrenze der Optimalbereiche. Ebenso ist der Gesamtsalzgehalt niedrig. Daher kann auf eine Erhöhung des Torfanteils in der Substratmischung verzichtet werden. Sollte der Fall eintreten, dass Grenzwerte überschritten sind, muss durch Steigerung des Torfanteils der Richtwert bei dem Nährstoff eingestellt werden, der den höchsten Gehalt aufweist. Die übrigen Nährstoffe werden ergänzt.
In dem Beispiel braucht nur Stickstoff nachgedüngt zu werden.

  • Richtwert = 150 mg/l
  • Messwert = 45 mg/l
  • Fehlbedarf = 105 mg/l

Als Stickstoffdünger wird Kalkammonsalpeter (27 % N) benutzt.

Berechnung der Menge Kalkammonsalpeter zur Deckung des Stickstoff-Fehlbedarfs:

  • 27 mg N in 100 mg Kalkammonsalpeter
  • 105 mg N in x mg Kalkammonsalpeter

x = = 389 mg Kalkammonsalpeter
Damit ist folgende Düngermenge abzuwiegen (mg/l bzw. g/m3): Kalkammonsalpeter 389
Das Substrat hat folgende Zusammensetzung:

  • 50 % Kompost
  • 50 % Weißtorf
  • 0,389 kg Kalkammonsalpeter/m3
  • 3,5 kg kohlensaurer Kalk/m3


Quellen

Ulrich Harm (2007): Neustadter Heft: Bodenanalyse und Düngung im Zierpflanzenbau. Herausgeber DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße. 


Einzelnachweise


Weblinks