Clematis

Aus Hortipendium
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Waldrebe
Clematis
Clematis Blekitny Aniol1UME.jpg
Clematis 'Blekitny Aniol'
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Ordnung Hahnenfußartige
Ranunculales
Familie Hahnenfußgewächse
Ranunculaceae

Die Waldrebe (Clematis) gehört zur Pflanzenfamilie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Als Kletterpflanze bildet sie Blattstielranken, mit denen sie sich festhält, und so Pergolen, Lauben und Mauern begrünt. Bei der Pflanzung wird jedoch eine Kletterhilfe in Form von Spanndraht oder Rankgitter benötigt. Weltweit gibt es über 40 Arten, die wegen ihres reichen Blütenflors von den Gartenbesitzern geschätzt sind. An heimischen Arten sind die Alpenwaldrebe (Clematis alpina) und die Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba) zu nennen. Durch intensive Züchtungsarbeit können großblumige Hybriden im Handel erworben werden. Es sind ca. 500 Sorten bekannt, die durch Wurzelhalsveredlungen vermehrt werden.

Standort

Die Clematis gilt als Waldrandpflanze, d.h. der untere Teil der Pflanze befindet sich im Halbschatten oder Schatten, während der obere Teil der Pflanze im Sonnenlicht ist. Von daher benötigt die Clematispflanze einen schattigen Fuß, der durch Abpflanzung mit niedrigen Gehölzen erreicht werden kann. Besonders an sonnenexponierten Stellen wie Hauswänden oder Mauern sollte dies beachtet werden.

Boden

Die Clematis benötigt einen nährstoffreichen und gut durchlässigen Boden. Humose Böden mit hohem Humusanteil eignen sich gut für die Anpflanzung; Lehmböden dagegen nicht. Staunässe kann Clematis nicht vertragen. Als Abhilfe kann eine Drainage dienen. Da die Clematis zudem flachwurzelnde und fleischige Feinwurzeln besitzt, ist sie im Wurzelbereich empfindlich.

Pflege

Grundvoraussetzungen für gutes Gedeihen der Clematis sind die richtige Standortwahl und die entsprechenden Bodenverhältnisse. Bei der Planung müssen diese Bedingungen beachtet werden, da ansonsten auf die Anpflanzung von Clematis verzichtet und stattdessen andere, unempfindlichere Kletterpflanzen gewählt werden sollten.

Clematissterben

Für das sogenannte "Clematissterben" sind veredelte großblumige Hybriden besonders anfällig. Das typische Schadbild ist das plötzliche welken und absterben der Pflanze bzw. von Pflanzenteilen. Ursache dafür können schwere und undurchlässe Böden, Stress (extreme Kälte, extreme Hitze, zu dichte Bepflanzung des Stammgrunds etc.) oder eine nicht ausreichende Wasserzufuhr sein. Häufig treten diese Symptome auch nach Spätfrostschäden auf, wenn die geschwächten Pflanzen durch Pilze befallen werden. Grundsätlich sollte der bodennahe Stängelgrund mechanisch nicht beschädigt werden, da dies ein besonderer Angriffspunkt für die Fusariumwelke ist. Die Ascochyta-Blattflecken-Krankheit wird durch hohe Luftfeuchte und ständig nasses Laub gefördert. Diea nfangs hellbraunen Flecke werden schnell dunkler und größer und ganze Triebe können abwelken.

Eine direkte Bekämpfungsmöglichkeit gibt es nicht. Vorbeugend sollten widerstandsfähige Sorten gepflanzt werden. Optimale Kulturbedingungen können die Lebensdauer der Clematis verlängern. Der Stammgrund sollte zwar beschattet und feucht gehalten werden, dennoch sollte er nicht zu dicht bepflanzt werden. Verletzungen des Stammgrunds müssen vermieden werden. Sollten befallene Triebe an der Clematis deutlich werden, sind diese zu entfernen. Bitte bedenken Sie: Nach einem radikalem Rückschnitt kann der Neuaustrieb längere Zeit dauern. In dieser Zeit sollte die Clematis nicht übermäßig gegossen werden.


Schnittmaßnahmen

Es gibt verschiedene Clematis-Gruppen. Je nach Gruppe wird unterschiedlich geschnitten. Nachstehend die Gruppen mit der entsprechenden Schnittmaßnahme:

Gruppe 1: frühblühende Arten und deren Sorten

Es handelt sich um Arten, die aus warmen Regionen stammen und daher etwas empfindlich, vor allem in rauen Regionen, sind. Die meisten dieser Arten weisen einen starken Wuchs auf und müssen nur gelegentlich geschnitten werden. Ein Schnitt ist nur dann erforderlich, wenn die Pflanze zu groß geworden ist oder wegen Arbeiten an Pergola und Laube eine Verjüngung notwendig wird. Im Regelfall lässt man diese Clematis einfach so wachsen.

Gruppe 2: frühe, großblumige Sorten

Clematis dieser Gruppe sind völlig winterhart. Auch weisen sie einen höheren Wuchs auf. Beim Schnitt muss beachtet werden, dass die Blüten am vorjährigen Holz gebildet werden, d. h. also, dass die Blütentriebe bei der Schnittmaßnahme ausgangs des Winters entfernt werden. Es darf also nicht zu viel geschnitten werden, da man sich ansonsten des Blütenflors beraubt. Kräftige Triebe werden auf kräftige Blattknospen zurückgeschnitten; kranke und schwache Triebe sind zu entfernen.

Gruppe 3: spätblühende Arten und Sorten

Bei den Clematis dieser Gruppe werden die Blüten am diesjährigen Holz gebildet. Der Rückschnitt erfolgt ausgangs des Winters. Um einen reichen Blütenflor zu erhalten, wird die Clematis radikal geschnitten , und zwar im Regelfall knapp über dem Boden (15 bis 30 cm) bis auf ein Blattknospenpaar.

Gruppe 1: frühblühende Arten Gruppe 2: großblumige Sorten Gruppe 3: spätblühende Arten und Sorten
C. alpina und Sorten C. 'Barbara Jackman' C. 'Comtesse de Bouchaud'
C. armandii und Sorten C. 'Carnaby' C. 'Duchess of Albany'
C. cirrhosa C. 'Daniel Deronda' C. 'Ernest Markham'
C. macropetala und Sorten C. 'Duchess of Edinburgh' C. florida und Sorten
C. montana und Sorten C. 'Elsa Späth' C. 'Gipsy Queen'
C. montana var. grandiflora C. 'Genral Sikorski' C. 'Hagley Hybrid'
C. montana var. rubens C. 'Henry' C. Jackmanii'
C. 'Lasurstern' C. 'Lady Betty Balfour'
C. 'Marie Boisselot' syn. C. 'Perle d'Azure'
C. 'Mme Le Coultre' C. tangutica und Sorten
C. 'Mrs. N. Thompson' C. 'Ville de Lyon'
C. 'Nelly Moser' C. viticella und Sorten
C. 'The President'
C. 'Vyvyan Pennell'
C. 'Niobe'

Clematis und Kletterrose

Einen Artikel zu Clematis und Kletterrose stellt die Bayerische Gartenakademie Veitshöchheim unter folgendem Link bereit.

Galerie

Quellen

  • Gartenakademie Rheinland-Pfalz
  • Bruhns - Sortimentskatalog
  • Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold (2008): Der große Zander - Enzyklopädie der Pflanzennamen. 2: Arten und Sorten. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 978-3-8001-5406-7