Kastanienminiermotte

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Kastanienminiermotte
Cameraria ohridella
Cameraria ohridella 8419.jpg
Cameraria ohridella
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Ordnung Schmetterlinge
Lepidoptera
Unterordnung Glossata
Überfamilie Gracillarioidea
Familie Miniermotten
Gracillariidae

Die Kastanienminiermotte (Cameraria ohridella), stammt aus Südosteuropa und tritt seit 1992 in Bayern auf. 1996 und 1997 waren viele befallene Kastanien in den Biergärten um München schon im Sommer blattlos. Seit 1997 traten die Motten erstmals an einzelnen Kastanien im Rhein-Main-Gebiet auf.

Aussehen und Biologie

Die Raupen (1 bis 4 mm) minieren in den Blättern der Rosskastanien. Sie lassen sich erkennen, wenn man die Blätter gegen das Licht hält. Dabei sieht man in den Minengängen auch viele Kotkrümel. Bei uns entstehen drei Generationen pro Jahr. Im Herbst fallen die braunen Puppen mit den Blättern zu Boden und überwintern dort. Im Frühjahr (Mai) schlüpfen die rötlichen bis goldocker gefärbten Motten, deren Spannweite etwa 8 mm beträgt. Die Eier werden einzeln an die Unterseite der Blätter gelegt.

Schäden

Eine ungeschädigte Kastanie übersteht starken Blattverlust ohne größere Beeinflussung. Wiederholter starker Befall anderweitig geschädigter Bäume kann zum Absterben von einzelnen Ästen oder auch ganzen Bäumen führen.
Da die Kastanienminiermotte noch nicht lange bei uns ist, gibt es hier bisher keine speziellen Parasiten oder Räuber, die als Gegenspieler in Frage kommen. Die wichtigste Maßnahme zur Eindämmung des Schädlings ist, die befallenen Blätter möglichst alle zu entfernen. Die Blätter können kompostiert werden, wenn sie dabei sorgfältig mit Erde abgedeckt werden. Eine ausreichende chemische Behandlung der zumeist sehr großen Kastanien ist technisch in Städten –meist nicht möglich.


Ähnliche wie die Kastanienminiermotte leben auch die Robinien-Miniermotte, Praectopa robiniella, die aus Nordamerika kommt, und die Platanenminiermotte, Phyllonorycter platani, die kürzlich aus dem Mittelmeerraum zu uns gelangt ist.

Quellen

Gartenakademie Rheinland-Pfalz, Werner Ollig
Wikipedia, Rosskastanienminiermotte

Weblinks