Pflaumenblattsauger

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Pflaumenblattsauger
Cacopsylla pruni

Bild fehlt

Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Überordnung Schnabelkerfe
Hemiptera
Ordnung Pflanzenläuse
Sternorrhyncha
Unterordnung Blattflöhe
Psyllina
Familie Psyllidae

Der Pflaumenblattsauger (Cacopsylla pruni) gehört zu der Überfamilie der Blattflöhe. Er gilt aufgrund seiner Rolle als Überträger von ESFY an Pfirsich und Aprikose als bekämpfungswürdig.

Schadbild

Cacopsylla pruni saugt unter anderem an den Blättern von Obstgehölzen. Die Saugschäden selbst haben jedoch keinen direkten negativen Einfluss auf die Gesundheit des Baumes und die Erträge. Durch die Eigenschaft, das ESFY-Virus zu übertragen, schädigt der Pflaumenblattsauger aber indirekt. Das Insekt saugt vorwiegend im Bereich der Stockausschläge. Saugt der Blattfloh an einem mit dem Virus befallenen Obstbaum und anschließend an einem gesunden, wird auch dieser mit der Phytoplasmose infiziert. Das Virus verbreitet sich dadurch relativ schnell. Ist ein Gebiet jedoch nicht mit dem Virus verseucht, ist das Auftreten des Pflaumenblattsaugers harmlos.

Lebensweise

Der Blattsauger überwintert als adultes, geflügeltes Tier auf Nadelbäumen. Im Frühjahr und im Frühsommer hält er sich auf Prunus-Arten auf, vorwiegend auf Schlehe (Prunus spinosa) und Wild-Pflaume (Prunus cerasifera). Aprikose und Pfirsich dienen seltener als Wirtspflanzen. Ab Anfang April erfolgt die Eiablage durch die Weibchen. Die ersten Larven schlüpfen Mitte April. Da die Larven ungeflügelt sind, fungieren sie noch nicht als Überträger des Virus. Ab Ende Mai treten die ersten ausgewachsenen Pflaumenblattsauger auf. Der Blattsauger bringt nur eine Generation pro Jahr hervor. Die Überwinterung erfolgt auf Koniferen, auf die die Blattsauger Ende Juni abwandern.

Bekämpfung

An Aprikose und Pfirsich sollte der Pflaumenblattsauger aufgrund seiner Rolle als ESFY-Überträger bekämpft werden. Um dem Befall vorzubeugen, sollten einige Dinge beachtet werden. Zum einen sollten die Wurzelausschläge konsequent beseitigt werden, da die Populationsdicht des Pflaumenblattsaugers dort am größten ist. Die Verwendung von Unterlagen mit geringer Neigung zur Bildung von Wurzelausschlägen ist aus diesem Grund empfehlenswert. Nach Möglichkeit sollten außerdem Schlehenhecken in direkter Nähe zur Anlage entfernt werden, da in diesen Bereichen mit erhöhtem Vorkommen des Pflaumenblattwicklers zu rechnen ist.
Tritt der Pflaumenblattsauger jedoch verstärkt in der Anlage auf, sollte eine chemische Bekämpfung erfolgen. Hierfür eignet sich das Insektizid und Akarizid Vertimec mit dem Wirkstoff Abamectin (18 g/l). Die maximale Wirkungsdauer dieses Pflanzenschutzmittels beträgt 10 Tage. Der Wirkstoff wird translaminar im Pflanzengewebe verlagert. Die Tiere nehmen das Mittel durch Kontakt oder Fraß auf. Vor allem die Eier und die jungen Larven werden von Vertimec erfasst. Die Bekämpfung der adulten Tiere ist schwierig.
Indikationszulassung

Quellen

  • Uwe Harzer (2012): Mittelempfehlungen und Hinweise zum Pflanzenschutz in Kernobst 2012. In: Fachzeitschrift für den Obstbau-Profi. Nr. 1. Seite 23 - 46. 
  • Isabelle Lampe, Uwe Harzer (2011): Die Europäische Steinobstvergilbung (ESFY) an Pfirsich und Aprikosen. In: Fachzeitschrift für den Obstbau-Profi. Nr. 1. Seite 16 - 43. 
  • Thekla Ackermann, Heinrich Höhn, Markus Bünter (2006): Europäische Steinobst-Vergilbungskrankheit (ESFY) - Überwachung 2006 in der Schweiz. In: Schweizerische Zeitung für Obst- und Weinbau. Nr. 22. Seite 8 - 11. 

Weblinks