Rubus-Stauche

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Rubus-Stauche
Phytoplasma rubi [1]
Synonyme
Rubus stunt Phytoplasma, RuS
Rubus Stunt Symptom.JPG
Schadbild der Rubus-Stauche an der Himbeere
Systematik
Abteilung Firmicutes
Klasse Mollicutes
Ordnung Acholeplasmatales
Familie Acholeplasmataceae
Gattung Phytoplasma


Die Rubus-Stauche wird von dem Candidatus Phytoplasma pruni verursacht. Phytoplasmen sind zellwandfreie Bakterien, die als obligate Parasiten im pflanzlichen Phloem wachsen. Wirtspflanzen dieser Krankheit sind meist Himbeeren und Brombeeren.

Schadbild

Die von dem Phytoplasma verursachten Schäden treten sowohl an den Ruten, bzw. Ranken, als auch an den Blüten und Früchten auf. Befallene Stöcke sterben nach 4 bis 6 Jahren ab. Die Krankheit führt zu Missbildungen an den Blüten. Die Kelchblätter verlängern sich und werden schmal. Die Blüten bilden Auswüchse und verfärben sich grün. An manchen Teilen sind die Blüten durchwachsen. Anstelle des Fruchtknotens wächst dort der Spross oberhalb der Kelch- und Blütenblätter weiter. Auch die Früchte werden bei Befall deformiert. Aus den Knospen an den Ruten, bzw. Ranken können bis zu 10 gestauchte Seitentriebe entstehen, die büschelförmig angeordnet sind. Diese "Büschel" lassen die Ruten/Ranken wie Hexenbesen aussehen. Die Blätter hellen sich chlorotisch auf.

Lebensweise

Die Phytoplasmen besiedeln das Phoem der Pflanze. Verstärkt ist der Erreger in den Wurzeln zu finden. Um den Befall durch Laboruntersuchungen nachzuweisen, eignen sich somit Wurzelstücke am besten. Die Krankheit wird hauptsächlich durch Insekten übertragen, die am Phloem saugen. Die Bakterien lassen sich infolgedessen auch in diesen Insekten, beispielsweise der Himbeermaskenzikade (Macropsis fuscula), nachweisen. Auch eine Übertragung durch Wurzelverwachsungen ist möglich.

Bekämpfung

Die Überträger der Krankheit zu bekämpfen ist nicht empfehlenswert, da diese noch nicht alle bekannt sind. Der Befall sollte durch vorbeugende Maßnahmen verhindert werden. Es sollte somit darauf geachtet werden, dass nur gesundes und zertifiziertes Pflanzmaterial verwendet wird. Zeigt eine Pflanze Schadsymptome, sollte sie direkt gründlich entfernt werden. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass auch von den Wurzeln nichts zurückbleibt. Die Bestände müssen regelmäßig auch Symptome untersucht werden. Des weiteren sollten keine Standort gewählt werden, die in der Nähe von befallenen Anlagen liegen. Auch die Nähe zu wilden Rubus-Beständen kann riskant sein.

Quellen

  • Uwe Harzer (2012): Mittelempfehlungen und Hinweise zum Pflanzenschutz in Kernobst 2012. In: Fachzeitschrift für den Obstbau-Profi. Nr. 1. Seite 23 - 46. 

Weblinks