Bohnen im Hausgarten

Aus Hortipendium
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Gartenbohne

Bei den Bohnen handelt es sich um eine Gattung, die sich in verschiedene Bohnenarten und -sorten gliedert. Am bekanntesten und beliebtesten im Hausgarten sind die Busch- und die Stangenbohne. Bei ihnen handelt es sich um Varietäten der Gartenbohne, die wiederum eine Art der Bohnen darstellt. Sie sind für den Rohgenuss ungeeignet, da sie Toxine enthalten, die erst beim Kochen zerstört werden.

Standort

Gartenbohnen gedeihen auf allen Böden, bringen jedoch auf humushaltigen Lösslehmstandorten die höchsten Erträge. Für den Bohnenanbau ungeeignet sind extreme Sand- und Tonböden. Busch- und Stangenbohnen sind frostempfindlich und benötigen zum Keimen Bodenmindesttemperaturen von 8 bis 10 °C und nach dem Auflaufen Lufttemperaturen von mindestens 12 °C. Niedrigere Temperaturen haben Keimverzögerungen und ungleichmäßige, lückenhafte Bestände zur Folge. Ideal sind Bodentemperaturen von etwa 20 °C. Gartenbohnen sind sehr windempfindlich. Bei stärkeren Winden brechen oftmals die Blätter, Blüten und Hülsen ab oder werden stark geschädigt. Stangenbohnen sind besonders windanfällig, Buschbohnen etwas weniger.


Anbauplanung Buschbohnen

Buschbohnen können vor allem im Mai, Juni und Juli im Freiland ausgesät werden. Für eine längere Ernteperiode empfiehlt es sich, zwei oder drei Saattermine zu wählen. Die aufgeführten Anbautermine sind Schätzwerte der wärmeren Regionen in Deutschland. Vorsicht bei den frühen Saatterminen(*). Die örtlichen Gegebenheiten, die aktuellen Bodentemperaturen un die Wettervorhersage beachten.

Buschbohnen: Mögliche Saat- und Erntetermine
Saatdatum Saatort Kulturdauer
in Tage
Erntebeginn
Datum
Erntedauer*
in Tage
15.April* Freiland plus Vliesbedeckung 70 Tage 25.Juni 14 Tage
01.Mai* Freiland plus Vliesbedeckung 65 Tage 05.Juli 14 Tage
15.Mai Freiland 65 Tage 20.Juli 10 Tage
01.Juni Freiland 65 Tage 05.August 07 Tage
15.Juni Freiland 65 Tage 20.August 07 Tage
01.Juli Freiland 65 Tage 05.September 10 Tage
15.Juli Freiland 68 Tage 23. September 10-14 Tage (frostgefahr)

Quelle: Josef Schlaghecken
Beachte: Die Erntedauer(*) hängt stark von der gewählten Sorte ab.


Anbauplanung Stangenbohnen

Stangebohnen können vor allem im Mai und Juni im Freiland ausgesät werden. Für eine längere Ernteperiode empfiehlt es sich zwei oder drei Saattermine zu wählen. Die aufgeführten Anbautermine sind Schätzwerte der wärmeren Regionen in Deutschland. Vorsicht bei den frühen Saatterminen(*). Die örtlichen Gegebenheiten, die aktuellen Bodentemperaturen und die Wettervorhersage beachten.

Stangenbohnen: Mögliche Saat- und Erntetermine
Saatdatum Saatort Kulturdauer
in Tage
Erntebeginn
Datum
Erntedauer*
in Tage
01.Mai* Freiland plus Vlies 75 Tage 15.Juli 30 Tage
15.Mai Freiland 70 Tage 25.Juli 30 Tage
01.Juni Freiland 70 Tage 10.August 30 Tage
15.Juni Freiland 70 Tage 25.August 30 Tage (frostgefahr)

Quelle: Josef Schlaghecken
Beachte: Die Erntedauer(*) hängt stark von der gewählten Sorte und dem Gesundheitszustand der Pflanzen ab.

Aussaat

Es sollte ein ebenes und krümeliges Saatbeet vorbereitet werden, um eine gleichmäßige Tiefenlage des Saatguts zu erreichen. Der Saattermin sollte zwischen Mitte Mai und Mitte Juli liegen. Die Bestandsdichte sollte zwischen 25 und 50 Pflanzen pro m2 liegen. Die Saattiefe sollte 3 bis 4 cm betragen.

Bohnen - mit Ausnahme der Dicken Bohnen - sind äußerst wärmebedürftige Pflanzen. Die optimale Temperatur für ihre Entwicklung liegt bei 25°C. Bei Temperaturen von 12°C beträgt die Keimdauer 30 Tage, während die Keimung bei 20°C bereits nach 11 Tagen erfolgt. Es ist also nicht verwunderlich, dass bei kühlen Wetterverhältnissen manche Bohnesaat verfault oder die sich nur langsam entwickelnden Keimlinge das Opfer von Schädlingen werden. Bei solchen Witterungsverhältnissen empfiehlt es sich, die Stangenbohnen in Töpfen an einem warmen Ort (am Fenster, im Gewächshaus, Frühbeet o. unter Folie) anzuziehen und dann die kräftigen Jungpflanzen nach der Schafskälte, also etwa ab Mitte Juni, auszupflanzen. Sie werden sich dann zügig weiterentwickeln.

Kultur

Wichtig für den Bohnenanbau sind sowohl Maßnahmen zur Bodenlockerung, als auch zur Unkrautbekämpfung. Verkrustungen und Verdichtungen des Bodens und Verunkrautung können das Wachstum stark beeinträchtigen. Das Unkraut sollte vor allem in den ersten vier bis sechs Wochen nach der Aussaat gründlich beseitigt und bekämpft werden. Der Wasserbedarf ist nach der Hauptblüte und zur Fruchtausbildung am höchsten. Zu dieser Zeit ist es also unbedingt notwendig, genug zu bewässern, da Trockenheit zu Ertrags- und Qualitätsverlusten führt. Bis zur Blüte ist eine Zusatzbewässerung nur selten notwendig.

Zu starke Hitze kann bei Bohnen Blütenfall verursachen.


Pflanzenschutz

Bohnenbestände, aber auch die Trockenbohnen als Saatgut oder als Speisebohnen können von einer ganzen Reihe von Krankheiten und Schädlingen befallen werden.

Bohnenkäfer im Trockenbohnen Lager

Trockenbohnen können schnell vom Bohnenkäfer (Acanthoscelides obtectus) befallen werden. Insbesondere ungeschützte Partien sind gefährdet. Die Käfer vermehren sich schnell und führen durch ihren und der Larven-Fraß innerhalb weniger Wochen zu einem Totalausfall. Aus diesem Grunde, insbesondere Bohnensaatgut, aber auch Speisebohnenvorräte gut schützen und öfter auf Befall kontrollieren. Umfassende Informationen zur Biologie des Schädlings und der Befallsvermeidung siehe den Hortipendium Artikel: "Bohnenkäfer".

Weitere Infos

Alle wichtigen Bohnen Krankheiten und Schädlinge sind in dem folgenden Hortipendium Artikel umfangreich beschrieben und bebildert. Die empfehlenswerten Vorbeuge- und Bekämpfungs-Möglichkeiten für den Erwerbsgärtner können evtl. auch im Selbstversorgergarten hilfreich sein. Zahlreiche Links führen u.a. zu wissenscahftlichen forschungsergebnisse.


Ernte

Um zu entscheiden, ob die Bohnen reif sind oder nicht, ist die Brechprobe hilfreich. Wenn die Bohne glatt abbricht, die Bruchstellen grün und saftig und die Samen nicht größer als 8 bis 10 mm sind, ist der Erntezeitpunkt erreicht.


Siehe auch inHortipendium


Quellen

  • Georg Vogel (1996): Handbuch des speziellen Gemüsebaues. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-5285-1


Weblinks