Berostung an Spargel

Aus Hortipendium
Wechseln zu: Navigation, Suche
Spargel Berostung der Stangen. (R.Wahl)

Anders als der Spargelrost, der durch den Pilz Puccinia asparagi hervorgerufen wird, handelt es sich bei der Berostung der Erntesprosse um einen nichtparasitären Schaden an Spargel. Mit dem Spargelrost, einer Laubkrankheit, hat diese Erscheinung nichts zu tun. In den braunen, aufgeriebenen Stellen können z.T. Bodenpilze wie Fusarium, Rhizoctonia, Stemphylium oder Phialophora gefunden werden, ohne daß es bisher gelungen wäre, diese Erreger als eindeutige Ursache zu charakterisieren. Wahrscheinlicher sind sie Sekundärbesiedler der mechanischen Schäden. Bei den Schuppenrandnekrosen wird seit kurzem auch ein Zusammenhang mit unzureichender Calcium-Versorgung vermutet, da Calcium nur über aktive Wurzelspitzen aufgenommen wird.


Schadbild

Während der Stechzeit treten insbesondere in kühlen, feuchten Witterungsabschnitten berostete, braune Stangen auf. Zumeist handelt es sich dabei um witterungsbedingte braune Verfärbungen auf den Kopf- und Seitenschuppen, sowie bevorzugt auf den unteren Stangenoberflächen. Häufig verschwinden die Symptome bei warmem, wüchsigem Wetter wieder. Bestimmte Standorte und Sorten gelten als anfälliger als andere.


Bekämpfung

Ein wichtiger Aspekt zur Vorbeugung ist die richtige Standortwahl. Hierbei sollte beachtet werden, dass der Anteil des scharfkantigen Grobsands möglichst niedrig sein sollte. Anfällige Sorten (besonders ‚Thielim‘) sollten gemieden werden. Wichtig ist eine sehr gute Kalkversorgung, sowie gute Humuswerte. Sinnvoll ist auch die Anwendung von KMg-Grunddünger (Basis ca. 100 kg K2O, z.B. als Kalimagnesia). Der Dünger sollte gut und rechtzeitig, mindestens 3 Wochen vor Erntebeginn, in den Damm eingearbeitet werden. Ein wärmerer Anbau durch schwarzweiße Taschenfolie ist ratsam. Des weiteren sollte auf strukturschonende Bodenbearbeitung vor allem im Damm Wert gelegt werden. Die Strunkentfernung aus dem Restdamm im Spätherbst kann oftmals positive Auswirkungen haben. Wichtig sind ausreichend hohe, nicht zu breite Dämme, die nicht zu stark verdichtet sein dürfen. Handelt es sich um eine Stangenberostung ohne Kopfrost, kann man die Spargelstangen einfach schälen.


Siehe auch in Hortipendium


Quellen

B. Brückner, M. Geyer, J. Ziegler (2008): Spargelanbau. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 978-3-8001-4627-7

J. Ziegler, L. Aldenhoff, B. Borgmeyer (2002): Pflanzenschutz Spargel. DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße.